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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Allerdings schien auch der Polizist etwas gehört zu haben. Ohne den Gewehrlauf von ihm wegzunehmen, sah er sich um. In diesem Moment stürzte sich Hendrik aus dem Hinterhalt auf ihn. Der Polizist war nicht sehr behände, dafür umso kräftiger. Mühelos gelang es ihm, den schmächtigen Orlam abzuschütteln und von sich zu schleudern. Diesen winzigen Augenblick nutzte Nachtmahr, packte mit beiden Händen den Lauf des Gewehres und entriss es dem Polizisten. Der Bure versuchte nach ihm zu treten, doch Nachtmahr war bereits zur Seite gerollt und versuchte nun das Gewehr in Schussposition zu bekommen. Bevor er zielen konnte, war der Polizist wieder bei ihm und entriss ihm das Gewehr. Unterdessen startete Hendrik seinen nächsten Angriff. In seiner Hand blitzte ein Messer. Reflexartig versuchte der Polizist, ihn mit dem Gewehrkolben abzuwehren. Hendrik unterlief ihn jedoch geschickt und stach ihm von unten sein Messer bis zum Heft in den Bauch. Er hatte die Baucharterie getroffen. Ungläubig starrte der Polizist auf den sich rasch ausbreitenden Blutfleck auf seinem Bauch. Wie in Zeitlupe ließ er das Gewehr fallen und sank zu Boden. Von Ferne näherten sich bereits eilige Schritte.
    » Stehen bleiben!«, rief jemand und schoss in ihre Richtung.
    » Los, rein in den Wagen!«, schrie Nachtmahr, während er sich mühsam aufrappelte. Hendrik zog ihn mit sich und schob ihn in den Lieferwagen, während die ersten Schüsse an ihnen vorbeipeitschten. Keuchend legte Nachtmahr den Gang ein und startete. Bevor der nächste Polizist sie erreicht hatte, setzte sich ihr Wagen in Bewegung und verschwand in der Dunkelheit.
    *
    » Sie haben die Anführer also wieder nicht erwischt«, stellte Raffael sichtlich enttäuscht fest. Er war gerade dabei, seine Schilderung des Abends zu geben. Aufmerksam hörte Fritz ihm zu. Wie abgesprochen war Raffael zurück zu dem Schuppen gegangen. Mit Hilfe einer Brechstange war es ihm gelungen, das Vorhängeschloss aufzuhebeln und ins Innere zu schlüpfen. In der Dunkelheit konnte er einige zugenagelte Holzkisten ausmachen. Als er ebenfalls mit der Brechstange eine von ihnen geöffnet hatte, fand er genau das darin, was sie erwartet hatten.
    » Obwohl ich darauf vorbereitet war, war es erschütternd«, erzählte er. » Wenn man bedenkt, mit welcher Anmut und Würde diese Tiere in der Savanne umherziehen, dann kann man sich nur schwer damit abfinden, dass sie nun nichts Weiteres als ein Dekorations- oder Möbelstück in den Villen ignoranter Snobs sein werden. Ein Hocker, aus dem Fuß eines Elefanten, ich bitte dich! Wie pervers kann man denn noch sein?« Fritz stimmte ihm verbittert zu. » Diese Leute sehen nicht die Schönheit der Natur, sondern sie wollen sie sich unterwerfen. Es ist ein sinnloses Männlichkeitsritual, dass sie die wilden Tiere töten. Ich werde es nie verstehen. Aber nun erzähl, wie bist du darauf gekommen, dass in einigen Trophäen Diamanten versteckt sein könnten?« Raffael grinste. » Nun, der Zufall hat mir natürlich auch ein wenig in die Hände gespielt. Nachdem ich die erste Kiste inspiziert hatte, beschloss ich, noch weitere zu öffnen, nur um sicherzugehen, dass darin auch Trophäen lagen. Irgendwie konnte ich mir immer noch keinen Reim darauf machen, weshalb die Ware in diesem Schuppen zwischengelagert wurde. Wenn sie wirklich illegal war und es nur um die gefälschten Papiere ging – warum behielten die Wilderer sie dann nicht an einem sichereren Ort irgendwo in der Wildnis und ließen sich die Papiere bringen? Doch auf den ersten Blick fand ich in der nächsten und übernächsten Kiste immer dasselbe: Felle, geschmacklose Möbel und Accessoires aus allen möglichen Tierteilen. Das Abscheulichste war wohl der Trinkbecher aus einem Löwenpenis. Wie dem auch sei, als ich die dritte oder vierte Kiste öffnen wollte, entdeckte ich neben ihr eine Schachtel mit Nägeln. Ich inspizierte die Kiste genauer und stellte fest, dass sie mit anderen Nägeln zugenagelt war als die vorherigen Kisten. Das machte mich stutzig. Offensichtlich hatte unser Unbekannter in genau dieser Kiste etwas gesucht oder hinzugefügt. Ich öffnete auch diese mit meiner Brechstange und entdeckte darin neben den üblichen Fellen auch einige Stoßzähne von Elefanten. Nun packte ich einen um den anderen Gegenstand aus, um herauszufinden, weshalb unser Mann sie geöffnet hatte. Doch ich entdeckte zunächst nichts. Als ich aber den zweiten Stoßzahn aus der Kiste hob, fiel mir auf, dass er um einiges schwerer

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