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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Ricky in diesem Moment empfand, entdeckte sie zu ihrer eigenen Überraschung etwas ganz Neues an Valentin. Staunend stellte sie fest, dass sie zum ersten Mal in ihm den Mann und nicht nur den Freund und Musiklehrer erkannte. Ihr war nie zuvor aufgefallen, wie gut er aussah mit seinen zurückgekämmten, dunkelbraunen Haaren, dem feinen Oberlippenbart, der seinen ausdrucksstarken Mund zierte, und den graugrünen Augen, die seine Gefühle so lebendig widerspiegelten. Aus einem spontanen Gefühl heraus schnitt sie seinen Redefluss ab, indem sie ihn mit ihren Armen umschlang und mitten auf den Mund küsste. Valentin wurde davon mindestens ebenso überrascht wie sie selbst. Kaum hatte sie sich von ihm gelöst, umfasste er mit beiden Händen ihre Schultern und sah sie ungläubig an. Dann begannen seine Augen einen warmen Glanz anzunehmen, bevor er sie mit einer überraschenden Heftigkeit zu sich heranzog und nochmals küsste. Bereitwillig ließ sie es geschehen. Seine Lippen lagen warm und angenehm auf den ihren, und als seine Zunge fordernd ihren Mund zu erkunden begann, wehrte sie sich nicht. Es war ungewohnt, aber durchaus angenehm und plötzlich auch erregend.
    » Nu verzieht euch doch mit eurem Geknutsche in ein anderes Eck!« Raunzend wurden sie von einem Bühnenarbeiter unterbrochen, der noch eine letzte Requisite vor der nächsten Nummer platzieren musste. Ricky und Valentin rückten auseinander und sahen einander verlegen grinsend an. Sie fühlten sich wie zwei ertappte Kinder. Valentin wollte noch etwas sagen, aber dann winkte Kranz ihnen hinter den Kulissen zu. Ricky zog Valentin kurzerhand mit sich zu dem Choreografen, der sie überschwänglich auf beide Wangen küsste.
    » Ich habe immer gewusst, dass du etwas ganz Besonderes bist«, lobte er sie begeistert. » Und deine Tanzeinlagen werden auch immer ausgefallener. Wer hätte das vor einem Jahr noch gedacht!«
    Ricky freute sich. Sie knuffte Valentin in die Seite und meinte: » Wenn Valentin und Onkel Heinrich mir nicht so viel Mut gemacht hätten, dann würde ich wahrscheinlich immer noch am Stock gehen.«
    » Na, das hast du wohl ganz alleine hinbekommen!«, wehrte Valentin bescheiden ab und strahlte sie verliebt an. Kranz zog amüsiert eine Augenbraue hoch.
    » Na, wenn da mal zwischen euch nichts im Busch ist …«, bemerkte er anzüglich und verabschiedete sich mit einem munteren Zwinkern, um sich gleich darauf seiner Tanzgruppe zu widmen, die als nächste Nummer auftreten sollte.
    » Es ist schon ein komisches Gefühl, dass ich ausgerechnet in dem Theater auftrete, mit dem ich so hässliche Erinnerungen verbinde«, versuchte Ricky von der Peinlichkeit der Situation abzulenken. Wozu hatte sie sich nur hinreißen lassen! Ihre Gefühle spielten im Moment total verrückt. Valentin ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken. Er legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie zärtlich an sich.
    » Ich glaube einfach, dass es das Schicksal wirklich gut mit dir meint. Du hast endlich bewiesen, dass du dich nicht unterkriegen lässt.«
    Sie spürte plötzlich, wie ihr warm ums Herz wurde. » Du siehst in allem immer das Positive. Woher nimmst du nur die Kraft?«
    Valentin wurde plötzlich verlegen. Er räusperte sich, bevor er mit belegter Stimme antwortete.
    » Ricky, ich muss dir etwas sagen. Ich wollte es schon längst tun, aber irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt …«
    Sie erschrak. Wieso wurde er plötzlich so förmlich? Bestürzt sah sie ihn an.
    » Sag jetzt nicht, dass du ein neues Angebot bekommen hast und mich allein lässt.« Der Gedanke war so schrecklich, dass sie weiche Knie bekam. Doch Valentin verschloss ihren Mund mit einem sanften Kuss. Schließlich strich er eine dunkle Haarsträhne aus ihrem Gesicht und sah sie zärtlich an.
    » Ich liebe dich, Ricky«, sagte er mit rauer Stimme. » Schon vom ersten Tag an, als wir uns in Windhuk begegnet sind.« Seine graugrünen Augen sahen sie forschend an. » Für mich ist heute der schönste Tag in meinem Leben, weil ich spüre, dass auch du etwas für mich empfindest.«
    Seine Worte drangen tropfenweise in Rickys Bewusstsein – es war so viel, was sie heute erlebt hatte. Nur langsam wurde sie sich ihrer Tragweite bewusst. Vor Erleichterung darüber, dass er sie nicht einfach für ein besseres Engagement allein lassen würde, nahm sie seine Liebeserklärung zunächst gar nicht recht wahr. Ohne Valentin wäre sie total aufgeschmissen gewesen. Er hatte ihr so viel geholfen und war immer da,

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