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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Wassermassen verursachten das tosende Grollen. Auf der dichten, schaumigen Gischt tanzten Regenbogen und verliehen dem Anblick etwas Magisches. Das sauerstoffreiche Wasser des Flusses wallte in wild tanzenden Wellen auf und nieder, bevor es mit ungestümer Wucht viele Meter in die Tiefe fiel. Melinda führte den zögernden Debe bis an die Felskante, von wo aus er die stürzenden Wassermassen bis auf den Grund verfolgen konnte. Sie rief ihm etwas zu. Doch das Tosen war so laut, dass Debe ihre Worte nicht verstand. Voller Angst, aber auch voller Bewunderung starrte er in die wilde Urgewalt der Natur. Es war, als hülle sie ihn von allen Seiten ein. Das wilde Wasser rief und lockte, es sprudelte und sog, es warf sich empor und riss alles mit hinab. Gebannt überließ er sich dem Spiel der Natur und vergaß plötzlich seinen Kummer. Sein Geist löste sich aus seinem engen Körper und schoss wie ein Strahl in die Höhe, um sich sogleich mit den feinen Wassertropfen um ihn herum zu verbinden. Er spürte, wie er Teil des Wassers wurde, seine Festigkeit verlor und wie sein Wesen sich aufteilte in die Abermillionen von Wasserteilchen. Gemeinsam mit ihnen stürzte er in die Tiefe, so leicht, so sorglos – ein winziger Teil eines großen Ganzen.
    Als er wieder zu sich kam, stand Melinda dicht neben ihm und hielt seine Hand. Immer noch erstaunt sah er sie voller Dankbarkeit an. Sie lächelte, und er lächelte zurück. Hand in Hand machten sie sich auf den Rückweg. Erst als sie die Gebäude der Farm schon sahen, brach er das Schweigen.
    » Ich danke dir«, sagte er nur.
    Melinda hatte ihm geholfen, ein Stück von seinem ursprünglichen Ich zurückzugewinnen.

Große Gefühle
    Ricky schloss für einen Moment die Augen und genoss den sanften Abendwind in ihrem Gesicht. Sie hatte sich auf dem Oberdeck ein einsames Fleckchen an der Reling gesucht, um noch einmal die Ruhe des Augenblicks zu genießen. Die untergehende Sonne stand noch mehr als eine Handbreit über dem Meereshorizont und bestrahlte alles mit ihren warmen Gelbtönen. Selbst die Wellenkämme des Indischen Ozeans reflektierten ihr Licht wie tanzende, funkelnde Perlen. Es war ein Moment, in dem ihr die Unendlichkeit des Meeres wie ein Spiegel ihrer Seele vorkam. Wärme, Licht, Glück, das alles lag nun vor ihr. So oft kam es ihr wie ein unwirklicher Traum vor. Vor kaum mehr als drei Wochen hatte sie in London ihre Abschiedsvorstellung gegeben, und nun war sie tatsächlich mit Mukesh auf dem Weg nach Indien.
    » Bist du glücklich?«
    Er hatte sich ihr so leise genähert, dass sie kurz zusammenzuckte, bevor sie sich ihm zuwandte. Die Sonne spiegelte sich auf seinem olivfarbenen Gesicht und ließ ihn in seinem weißen Anzug wie eine Lichtgestalt erscheinen.
    » Ich fühle mich immer noch wie in einem Traum«, antwortete sie wahrheitsgemäß. » Manchmal fürchte ich mich davor, einfach aufzuwachen, und nichts ist mehr so, wie es war.«
    Mukesh strich ihr sanft mit dem Handrücken über die Wange. Auch sie hatte sich bereits für das Dinner umgezogen und trug jetzt ein eng anliegendes, silbernes Cocktailkleid, das ihre zarte Figur vorteilhaft umschmeichelte. Es war ihr letzter Abend auf See. Schon am nächsten Morgen würden sie in den Hafen von Bombay einlaufen. Dann war die Zeit ihrer trauten Zweisamkeit erst einmal vorüber.
    » Es wird dir an nichts fehlen«, versprach Mukesh zärtlich. Wie einfühlsam und zärtlich seine Stimme klang. Sie schlug in ihr immer wieder eine Saite an, die sie innerlich vibrieren ließ. » Ich weiß«, sagte sie und schenkte ihm ihr bezauberndstes Lächeln.
    » Meine Familie wird dich genauso mögen wie ich«, versprach er. » Erinnerst du dich noch an meine jüngeren Schwestern?« Ricky lachte. » Oh ja, ich habe sie ja damals während der Tigerjagd kennengelernt. Allerdings ist das lange her.«
    » Sie werden dich wie eine Schwester lieben.«
    » Und was ist mit deinem Vater?« Ricky fiel erst jetzt auf, dass er bisher noch gar nicht über ihn gesprochen hatte. Bei der Erwähnung seines Vaters presste Mukesh kurz die Lippen aufeinander. » Er ist ein Mann, dem alle großen Respekt erweisen«, entgegnete er ausweichend. » Aber er wird unserer Ehe nicht im Weg stehen.« Er machte eine kurze Pause. » Das verspreche ich dir.« Bevor Ricky etwas erwidern konnte, nahm er sie bei der Hand und führte sie davon. » Lass uns schon mal in den Speiseraum gehen. Der Kapitän hat uns für heute Abend an seinen Tisch geladen.«
    Früh am nächsten

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