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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Wissen Sie eigentlich, dass er neben Indira noch zwei weitere Frauen hat? Sie leben mit Indira in der Zenana.«
    Sie deutete mit dem Kinn auf ihr Collier. » Jede von ihnen besitzt solch einen Schmuck. Fragen Sie ihn danach.«
    » Sie lügen!«, rief Ricky aufgebracht. Sie war aufgesprungen und stand Sujata nun direkt gegenüber. » Warum tun Sie das?«
    Sujata hielt ihrem Blick stand. » Ich möchte Sie vor Ihrem eigenen Unglück bewahren«, meinte sie leise. » Mein Bruder wird Sie über kurz oder lang genauso vernachlässigen wie seine anderen Frauen und deren Kinder. Die einzige Liebe, der er niemals untreu werden wird, ist die Liebe zur Politik. Wenigstens zeigt er da eine gewisse Beständigkeit.«
    Sujata ließ sie grußlos stehen und verließ auf direktem Weg das Palais. Ricky blieb völlig verdattert zurück. Es dauerte lange, bis sie sich wieder gefasst hatte. Sujatas Worte hallten immer noch in ihrem Kopf und hatten bereits die Saat für erste Zweifel gelegt. Aus einem ersten Impuls heraus wollte sie sofort zu Mukesh gehen, um ihn zur Rede zu stellen. Sie wollte, dass er all ihre Bedenken mit wenigen Worten aus dem Weg räumte. Sujata war gewiss nur rachsüchtig. Er hatte sie schließlich davor gewarnt. Doch sie tat es nicht, denn sie erkannte bereits jetzt, dass die Dinge viel komplizierter lagen, als sie es sich vorgestellt hatte. Was war, wenn Sujata wirklich recht hatte? Es würde so vieles erklären. Sie schlug die Hände vors Gesicht und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Hielt Mukesh sie tatsächlich nur hin? Wartete er darauf, dass sie sich auch mit der Rolle einer Nebenfrau zufriedengab? Wie dumm war sie eigentlich gewesen! Sie war immer davon ausgegangen, dass Mukesh nach englischem oder europäischem Recht verheiratet war. Aber natürlich war er das nicht. Er war Hindu, noch dazu ein Fürst, der so viele Frauen heiraten durfte, wie er wollte. Sie unterdrückte ein panisches Kichern über ihre eigene Dummheit. Immer noch etwas abseits stehend beobachtete sie die Menschen auf ihrem Fest. Die Stimmung wurde zunehmend ausgelassener. Es wurde jetzt auch getanzt. Sie bemerkte Mukesh, der sich nach ihr umsah. Offensichtlich wollte auch er tanzen und erinnerte sich wieder an sie. Er war glänzender Laune, als er schließlich auf sie zusteuerte.
    » Na, ist der alte Drachen endlich wieder abgezogen?«, meinte er fröhlich. » Hoffentlich hat sie dich nicht allzu sehr gelangweilt.« Er umfasste ihre Hüfte und zog sie zu sich heran. » Lass uns tanzen gehen«, bat er sie und versuchte sie in Richtung der Tanzfläche zu ziehen. Doch Ricky wies ihn zurück. Sie brauchte Klarheit. » Stimmt es, dass du dich gar nicht von Indira scheiden lassen kannst?«, fragte sie mit eisiger Stimme. Mukesh ließ sie sofort los und wurde blass. » Hat Sujata dir das erzählt?«, fragte er. Ricky nickte. » Sie meint, dass du mich nur so lange hinhalten willst, bis ich mich auch mit einer Rolle als Nebenfrau zufriedengebe.«
    » Sujata will nur einen Keil zwischen uns treiben«, presste er voller Ärger hervor. » Ich liebe dich, das ist doch die Hauptsache!« Er versuchte, Rickys Hände zu ergreifen, doch sie entzog sie ihm. Plötzlich fühlte sie, wie ihr eiskalt wurde. Er hatte es nicht abgestritten. Sie musste endlich Gewissheit haben. » Dann hat sie also recht?« Mukesh wand sich wie ein Aal. » Aber nein. Es ist nicht so, wie du denkst. Lass uns das später besprechen. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Alles wird gut. Lass uns den Abend genießen.«
    » Wie kannst du jetzt nur ans Tanzen denken?«, empörte sich Ricky. » Ich habe dich etwas gefragt, und du weichst mir wieder nur aus. Ich will endlich wissen, woran ich bin!«
    Mukesh sah sie an. Seine Gesichtszüge bekamen plötzlich etwas Flehendes wie bei einem Kind. » Ich habe dir vielleicht nicht die ganze Wahrheit gesagt«, meinte er kleinlaut. » Kannst du mir das verzeihen? Du wärst bestimmt nie mit mir gekommen, wenn ich dir gestanden hätte, dass ich mich nicht von Indira scheiden lassen kann. Ich habe gehofft, dass du es verstehen würdest, wenn du erst einmal hier in Indien bist. Es wird dir an nichts fehlen. Für mich wirst du immer meine Hauptfrau sein. Ich werde dich auf Händen tragen. Glaube mir!« Seine Augen begannen, sich mit Tränen zu füllen, doch Ricky ließ sich nicht davon beeindrucken. Im Gegenteil, sie fand es mit einem Mal lächerlich.
    » Sujata hat mir erzählt, dass du noch zwei weitere Nebenfrauen hast.«
    » Sie

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