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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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warteten darauf, geöffnet zu werden. Zusätzliches Personal stand bereit, um die Gäste zwischendurch mit Pakoras und Samosas und anderen Köstlichkeiten verwöhnen zu können. Kurz bevor die ersten Gäste eintrafen, fühlte sich Ricky so aufgeregt wie vor einer Premiere. Sie trug ein weit ausgeschnittenes, bodenlanges Abendkleid, das nur aus goldenen Pailletten bestand. Der Stoff schmiegte sich hautnah an ihren Körper und betonte vorteilhaft ihre schlanke Figur. Die Haare trug sie in Locken gelegt eng am Kopf, was ihr fein geschnittenes Gesicht besonders hervorhob.
    » Du siehst aus wie eine Göttin«, meinte Mukesh bewundernd. Sie sah an seinen Augen, dass er sie am liebsten hier und auf der Stelle geliebt hätte, und errötete. Er selbst trug eine enge weiße Seidenhose und eine goldbestickte, knielange Jacke. Dazu einen weißen Turban mit einem taubeneigroßen Rubin.
    » Jetzt fehlt nur noch eine Kleinigkeit, um dein Strahlen zur Vollendung zu bringen.« Er zog das Diamantcollier seiner Mutter hinter seinem Rücken hervor. » Heute kannst du es mir nicht abschlagen«, hauchte er in ihren Rücken, sodass sie eine Gänsehaut bekam. » Nimm es als Zeichen meiner ewigen Liebe!«
    Dieses Mal ließ Ricky ihn gewähren.
    Die Party wurde ein großer Erfolg. Rickys Nervosität legte sich, sobald die ersten Gäste eintrafen. Mukesh hatte mit Bedacht nur die Leute eingeladen, die in keinem engeren Verhältnis zu seiner Familie standen. Ricky war darüber anfangs nicht sehr glücklich gewesen, denn sie sehnte sich danach, alle seine Freunde kennenzulernen. Jedes Mal, wenn sie ihn darauf angesprochen hatte, war er jedoch ausgewichen. Er behauptete, er müsse erst Indira von der Scheidung überzeugt haben, bevor er sie in die Familie einführen konnte. So musste sie es wohl oder übel als gegeben hinnehmen. Immerhin hatte sie durchgesetzt, dass er seine Schwestern eingeladen hatte. Doch sie hatten ihm weder zu- noch abgesagt. So kamen hauptsächlich seine Jugendfreunde, einige Rechtsanwälte, Kricketfreunde und sogar drei englische Offiziere, gegen die Mukesh hin und wieder Tennis spielte. Sie brachten ihre Frauen oder Begleiterinnen mit. Gemeinsam begrüßten sie die ankommenden Gäste, und Ricky stellte sich ihren neugierigen Blicken. Manchmal wurde sie so unverhohlen gemustert, dass es ihr überaus peinlich war. Hinzu kam, dass Mukesh sie seinen Freunden auf eine Weise präsentierte, als wäre sie eine besonders wertvolle Rennstute. Als sie ihn darauf pikiert hinwies, lachte er nur. » Du wirst dich daran gewöhnen müssen«, meinte er leichthin. Sie ärgerte sich über seine Worte und wollte noch etwas erwidern, aber er hatte sich schon wieder neu ankommenden Gästen zugewandt. Nach und nach füllte sich das Palais. Nur Mukeshs Schwestern erschienen nicht. Ricky empfand es als neuerliche Zurückweisung, die sie mehr verletzte, als sie zugeben wollte. Außerdem fühlte sie sich zurückgesetzt, weil Mukesh sich mehr seinen Gästen als ihr zuwandte. Ja, ihr schien, als nähme er sie gar nicht mehr richtig wahr. Seinen ganzen Charme versprühte er jetzt vor anderen Frauen. Zu ihrer Überraschung bemerkte sie, wie sich Eifersucht in ihr breitmachte – ein unangenehmes Gefühl, das sie noch nie an sich erlebt hatte. Ohne Zweifel war er ein blendender Gastgeber, der von einem zum anderen strebte, Bonmots loswurde, sich nach dem Befinden seiner Gäste erkundigte oder einfach nur mit ihnen lachte. Seine heitere Art wirkte allgemein ansteckend. Die meisten Gäste amüsierten sich köstlich, nur sie nicht. Ricky wollte sich jedoch auf keinen Fall den Abend verderben lassen und bemühte sich, ihrer Rolle als Gastgeberin gerecht zu werden. Sie versuchte, sich mit den Frauen zu unterhalten, die sich in einem der Nebenräume zusammengefunden hatten und in kleinen Grüppchen beieinandersaßen. Sie schienen überrascht, wenn nicht sogar befremdet, dass sie sich als Weiße zu ihnen gesellte. Zwar beantworteten sie erst höflich Rickys Fragen und erkundigten sich auch nach ihrem Wohlbefinden, aber dann wandten sie sich schnell wieder ihren Themen zu, zu denen Ricky nichts beizutragen hatte. Bei all der Freundlichkeit blieben sie ihr gegenüber weitgehend reserviert. Ricky versuchte es zu ignorieren und schob es darauf, dass sie sich noch nicht richtig kannten. Vielleicht lag es auch einfach nur an ihrer unterschiedlichen Kultur. Auch sie musste noch viel lernen. Gegen halb elf, als das Orchester dazu übergegangen war, amerikanische

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