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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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trommeln, ohne zu ahnen, daß dieser, nachdem man ihn seines Penishobels entledigt hatte, auf der Intensivstation des Krankenhauses von Pursley lag. Schließlich kam ihm Jessica zu Hilfe und begleitete ihn, dem nachlassenden Gewehrfeuer aus dem Clubhaus trotzend, zur Nummer 1, wo sie ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse an Mrs. Rickenshaws Wunde ausprobierte. Lockhart machte sich ihre Abwesenheit zunutze, um einen letzten Ausfall in die Kanalisation zu unternehmen. Mit angelegtem Neoprenanzug kroch er mit einem Eimer und einer Bügelpumpe aus dem zweiten Weltkrieg, die Mr. Sandicott zum Pflanzenbewässern in seinem Arbeitsraum aufbewahrt hatte, bis zur Einleitung von Mr. Grabbles Haus. Lockhart wollte alles andere als Pflanzen bewässern; nachdem er die Düse in das Ablußrohr gesteckt und mit Kitt befestigt hatte, füllte er den Eimer aus der Kanalisation und fing an zu pumpen. Eine Stunde lang arbeitete er ununterbrochen, dann baute er sein Gerät ab und kroch heimwärts. Inzwischen schwammen in Mr. Grabbles Erdgeschoß bereits die Abwässer aus sämtlichen anderen Häusern der Straße, und alle seine Versuche, die Toilette im Erdgeschoß dahin zu bringen, daß sie sich normal verhielt und Exkremente aus dem Haus statt in es hinein beförderte, hatten katastrophal versagt. Zum Äußersten gezwungen und mit hochgekrempelten Hosenbeinen durch die Abwässer watend, war Mr. Grabble auf die Idee verfallen, Ätznatron zu benutzen. Das war keine gute Idee. Anstatt durch das Rohr nach unten zu wandern, um das gräßliche Zeug, von dem dieses verstopft wurde, aufzulösen, brach das Ätznatron auf eine äußerst rachsüchtige Art und Weise aus der Kloschüssel hervor. Zu seinem Glück war Mr. Grabble so vernünftig gewesen, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, und hatte den winzigen Raum verlassen, als es passierte. Weniger vernünftig war, daß er sich eines gewöhnlichen Toilettenreinigers bediente und, als dieser versagte, flüssiges Bleichmittel dazukippte. Die Kombination beider Mittel setzte Chlor frei, ein giftiges Gas, das Mr. Grabble aus seinem Haus vertrieb. Auf dem Rasen hinter seinem Haus sitzend, sah er mit an, wie sein Wohnzimmerteppich die übelriechende Flüssigkeit aufsog und das Ätznatron seinen besten Sessel zerfraß. Nun unternahm Mr. Grabble den unklugen Versuch, die Flut einzudämmen, woran ihn das Ätznatron schließlich doch hinderte. Fluchend saß er am Rand des Fischteichs und badetete seine Füße.
Im Vogelschutzgebiet rief der Kommissar immer noch um Hilfe, wenn auch weniger laut, und am anderen Ende schlief der Bullterrier vor Herrchens Hintertür seinen Drogenrausch aus.
Lockhart entledigte sich seines Neoprenanzugs und lag bald zufrieden in der Badewanne. Alles in allem hatte er sich ganz ordentlich geschlagen, wie er fand. Nun stand außer Zweifel, daß Jessica im vollen Besitz ihres Erbes sein würde, einschließlich des Rechtes, zu verkaufen, wann immer sie wollte. Er lag da und dachte über das Steuerproblem nach. Bei Sandicott & Partner hatte er gelernt, daß auf jedes einzelne zusätzliche Haus, das einer Person gehörte, eine Kapitalgewinnsteuer erhoben wurde. Die mußte man irgendwie umgehen. Bei zwölf Häusern würde eine Unsumme an Steuern fällig. Als er das Bad verließ, war ihm eine ganz einfache Lösung eingefallen.
     

Kapitel 15
     
    Keinem anderen wollte für das, was in East Pursley passiert war, eine einfache Lösung einfallen. Daß ein Armeehubschrauber den Polizeikommissar im Wipfel einer Schuppentanne hängend vorfand, die sich den Erkletterungsversuchen jedes, außer eines völlig durchgedrehten Menschen widersetzt hätte, trug nicht zur Klärung der Angelegenheit bei. Er schrie immer wieder, in der Gegend liefen tollwütige Hunde frei herum, und seine Behauptung wurde von Mr. Pettigrew und den Lowrys bestätigt, die zum Beweis Wunden vorzeigen konnten.
»Was wohl kaum erklärt, wie sechs Golfspieler und fünf meiner Männer erschossen werden konnten«, sagte der Polizeichef. »Schon möglich, daß sie von Hunden gehetzt wurden, aber die schleppen doch keine Schußwaffen mit sich rum. Und was für eine verfluchte Erklärung geben wir zu dem Löschfahrzeug und dem Tankwagen ab, vom Schnellzug London-Brighton ganz zu schweigen? Wieviele Passagiere sind bei dem Inferno eigentlich über den Jordan gegangen?«
»Zehn«, sagte der Stellvertretende Polizeichef, »obwohl sie genaugenommen über die Themse gegangen sind. Der Schnellzug fährt um ...«
»Halten Sie die Klappe«,

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