Familienkonferenz in der Praxis
Bett muss.«
»Du würdest gern mehr mit Papa unternehmen«, antwortete ich.
»Ja. Es macht mir Spaß, etwas mit Papa zu unternehmen. Er fehlt mir, wenn er fort ist.«
»Ich glaube, es würde Papa sehr freuen, wenn du ihm das sagen würdest«, sagte ich.
Sie war jetzt schon etwas getröstet und schluckte einen Schluchzer hinunter. Dann sagte sie: »Es ist schön, seinem Herzen Luft zu machen.«
Es ist so viel Freude und Verständnis in unserer Beziehung. Ich bin sehr gern mit Carol zusammen. Niemals habe ich Angst, sie würde mich nicht verstehen. Wie anders wären die Dinge wohl gelaufen, wenn ich die Techniken und die psychologischen Erkenntnisse der ›Familienkonferenz‹ schon gekannt hätte, bevor unsere Kinder größer wurden. Wir wären nicht von allen Problemen verschont geblieben. Sie scheinen zum Leben des Menschen dazuzugehören. Vielleicht aber hätten wir alle weniger unter ihnen gelitten.
Anhang
D ieses Buch stützt sich im Wesentlichen auf die Berichte von Eltern, die den 24-stündigen, in acht Sitzungen stattfindenden ›Familienkonferenz‹-Kurs absolviert haben.
In diesem Abschnitt möchte ich die Methoden beschreiben, die wir benutzten, um die Berichte zu sammeln. Ich werde darlegen, wie die Daten kodiert und analysiert wurden und werde die wichtigsten Informationen über die Eltern anfügen, die ihre Meinungen, Gefühle und Erfahrungen in den Interviews mitteilten.
Methoden
Interviews
92 Personen wurden in 67 Tiefeninterviews befragt. Jedes hatte eine Dauer von ein bis zwei Stunden. Alle Interviews wurden von Judy Gordon Sands durchgeführt. Alle Interviews wurden auf Tonband aufgenommen und später zu Papier gebracht.
Den Eltern wurde Anonymität zugesichert. Sie haben alle ihre Erlaubnis dazu gegeben, die Interviewdaten im Buch zu verwenden. Meist wurden die Interviews bei den Eltern zu Hause durchgeführt. Die Stichprobe der Interviewten umfasste:
24 Ehepaare: beide Elternteile waren ›Familienkonferenz‹-Absolventen.
42 Mütter: die Ehemänner von 20 hatten an der ›Familienkonferenz‹ teilgenommen. Die Ehemänner von 16 hatten nicht an der ›Familienkonferenz‹ teilgenommen. 6 waren alleinstehend.
2 Väter: Die Frauen beider hatten an der ›Familienkonferenz‹ teilgenommen.
Einige Eltern wurden für die Interviews durch ein Zufallsverfahren ausgewählt, dem die Teilnehmerlisten der Kurse zugrunde lagen. Einige (36 insgesamt) wurden von Kursleitern benannt, die nach deren Auffassung bereit und fähig schienen, uns besondere Beispiele und Erfahrungen zu liefern. Wir nahmen die Verbindung zu den Interviewten per Telefon auf. Alle Interviewten erhielten darüber hinaus ein Schreiben, in dem der Zweck des Projektes und die vorgesehenen Fragen erklärt wurden.
Einige Eltern waren an einem Interview nicht interessiert. Sie nannten verschiedene Gründe dafür: Manche meinten, sie wendeten die ›Familienkonferenz‹-Techniken falsch an, andere hatten keine Lust, »in einem Buch zu erscheinen«, manche fühlten sich als ›Familienkonferenz‹-Eltern unzulänglich, manche meinten, sie hätten keine passenden Beispiele zu liefern, andere waren zu beschäftigt, wieder anderen passte der Zeitpunkt nicht.
Die Interviewerin benutzte zwar keinen standardisierten Fragebogen, aber sie folgte doch einem Leitfaden, sodass von den Eltern Daten zu erwarten waren, die in die folgenden Kategorien gehörten:
Warum nahm der betreffende Elternteil am Kurs teil? Wie sah es in der Familie vor dem Kursbesuch aus? Was erhoffte sich der betreffende Elternteil von der Teilnahme?
Welche Erfahrungen machten die Eltern mit den ›Familienkonferenz‹-Techniken, während sie am Kurs teilnahmen? Was funktionierte, was nicht?
Welche Erfahrungen machten die Eltern mit den ›Familienkonferenz‹-Techniken, nachdem der Kurs beendet war?
Die Beschreibung entscheidender Vorfälle, in denen die Eltern das Gefühl hatten, mit großem Erfolg agiert zu haben, und entscheidende Vorfälle, in denen sie das Gefühl hatten, Misserfolg gehabt zu haben.
Welche Dinge aus der ›Familienkonferenz‹ waren für den Elternteil am nützlichsten? Welche haben ihn am meisten enttäuscht?
Wie sieht das Familienleben heute aus?
Wo haben sich die größten Veränderungen innerhalb der Familie ergeben?
Die 92 interviewten Eltern hatten insgesamt 217 Kinder im Alter zwischen 1 und 32 Jahren. Im Durchschnitt lag das Alter bei 11,4 Jahren. 31 lebten nicht mehr zu Hause. Die Eltern variierten im Alter zwischen 25 und 64 Jahren.
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