Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
dann reden wir, ehrlich, ohne Geheimnisse und Ausflüchte. Du siehst nämlich so aus, als solltest du dringend ein bisschen seelischen Ballast abwerfen.“
Ein zartes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Sean tat ihr so gut. Als Freund, nicht als Liebhaber.
„Das wär super, aber wehe, du versuchst mich abzufüllen“, drohte sie spielerisch und hörte zutiefst erleichtert sein amüsiertes Lachen. Er war nicht sauer, weil sie so einen Blödsinn veranstaltet hatte. Mit einem schelmischen Augenzwinkern erhob er sich und lief in seine Küche, um das angebotene Bier aus dem Kühlschrank zu holen.
Eine Stunde später hatte sie sich alles von der Seele geredet. Sie erzählte Sean dabei von ihrem ersten Arbeitstag und endete mit dem Gespräch, das sie erst vor wenigen Stunden mit Charlotte Fitzroy geführt hatte. Sean hörte sich alles geduldig an, nur am Schluss sah er sie ein bisschen befremdet an.
„Und du glaubst dieser Charlotte einfach?“, hakte er skeptisch nach. Er rieb sich angelegentlich das Kinn und schenkte ihr einen zweifelnden Blick. „Also ich weiß nicht, Beth. Ich kenne diese Frau zwar nicht, aber wenn ich alles zusammennehme, was du mir von ihr erzählt hast, scheint sie nicht gerade eine vertrauenswürdige Quelle zu sein. Was hat Quinn denn zu den Vorwürfen gesagt?“
Beth sah ihn schräg von der Seite an, weil er so selbstverständlich davon ausging, sie hätte mit Quinn über die Sache gesprochen.
„Gar nichts“, meinte sie zögernd.
Sean Reaktion bestand in einem äußerst kritischen Blick. „Erzähl mir jetzt bloß nicht, du bist einfach weggelaufen und hast das ungeklärt im Raum stehen lassen?“
Trotzig schob sie die Unterlippe nach vorn, weil er instinktiv ihre Reaktion erraten hatte. Nichtsdestotrotz löste Seans Empörung erste Zweifel bei ihr aus. Hatte sie eventuell doch etwas vorschnell geurteilt? Sie war nach der Unterhaltung mit Charlotte direkt zu Sean gefahren, ohne Quinn die Chance zu geben, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.
„Du hast gar nicht mit ihm darüber geredet, stimmts?“
„Nein, warum hätte ich das tun sollen?“, sagte sie reichlich steif und fühlte sich äußerst unwohl in ihrer Haut. Ihr ging so langsam auf, dass Charlotte sie vielleicht auf ziemlich raffinierte Art und Weise manipuliert hatte. Sean unterbrach ihre selbstkritischen Gedanken.
„Beth, jeder Angeklagte hat das Recht, sich zu verteidigen oder wenigstens von seiner Anklage zu erfahren. Wie kannst du dir sicher sein, dass diese Charlotte die ganze Sache nicht einfach erfunden hat?“
„Aber … sie wusste von dem Zeugnis“, warf sie beinahe triumphierend ein, weil ihr schlechtes Gewissen sich unaufhaltsam in ihr ausbreitete. „Woher hätte sie das wissen sollen, wenn sie gelogen hat?“
Er verdrehte die Augen. „Was weiß ich! Dafür könnte es tausend Erklärungen geben. Du hast sie doch vor der Filiale getroffen. Vielleicht war sie oben, als er gerade mit dir telefoniert hat, und hat alles mitgehört. Sie könnte dann auf dich gewartet haben, um dich zu verunsichern. Was sie ja auch geschafft hat“, fügte er trocken hinzu.
„Wieso bist du so überzeugt davon, dass er seiner Mutter keine Lüge über mich aufgetischt hat?“, fragte sie heiser und hoffnungsvoll zugleich.
„Weil ich ihn – von seiner Feigheit, was dich betrifft, mal abgesehen – für einen ehrlichen Kerl halte. Von dieser Fitzroy kann man das anscheinend nicht behaupten. Oder täusche ich mich da?“
„Nein, wohl nicht“, gab sie zu.
Sie schloss die Augen und schämte sich entsetzlich. Sie hatte Quinn verurteilt, ohne ihn überhaupt anzuhören. Wie mies war das denn?
„Du solltest zu ihm gehen und die Sache aufklären.“
Dieser Vorschlag fand bei ihr überhaupt keinen Anklang. „Was soll das bringen? Vielleicht ist er unschuldig und Charlotte hat gelogen. Na und? Das ändert nichts daran, dass er und ich nie zusammen sein können. Jedenfalls nicht so, wie ich mir das wünsche.“
Sean legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich. „Beth, du musst einen ordentlichen Schlussstrich ziehen.“
„Das haben wir bereits“, behauptete sie stur. „Damals … nach unserer gemeinsamen Nacht. Er hat sich für Callie entschieden, weil seine Mutter das von ihm erwartet, und er wird das auch durchziehen. Er wirkt vielleicht nach außen hin wie ein sprunghafter Playboy … und früher war er das auch … aber wenn er etwas wirklich will, tut er alles, um sein Ziel zu erreichen. Er hat Thayet
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