Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
Geheimnis um Ross’ überraschenden Besuch gelüftet. Er hatte sicher von den Plänen ihrer Tochter Kenntnis gehabt und dafür sorgen wollen, dass sie die Einladung ablehnte. Sein Plan war gescheitert, das Gespräch hatte eine komplett andere, wunderbare Wendung genommen. Manche Probleme lösten sich wirklich von ganz allein, wenn man den Dingen einfach ihren Lauf ließ. Sie sollte das in Zukunft öfter ausprobieren.
Lee lächelte verhalten und streifte Tanner dann mit einem kurzen Blick. Möglicherweise musste sie diesem Mistkerl sogar auf gewisse Weise dankbar sein, weil sein unbeherrschtes Benehmen Chloe und Ross dazu verleitet hatte, sich aus ihrer defensiven Misstrauenshaltung herauszuwagen. In den Augen ihrer Tochter las sie keinen Hass mehr, keine Enttäuschung, sondern nur Sorge und … diesen ganz speziellen sehnsüchtigen Blick, den sie als Kind schon immer gezeigt hatte, wenn sie miteinander sprachen. Lee wurde das Herz weit.
„Du brauchst meinetwegen nicht die Feier abzubrechen. Das fehlte noch, aber …“, sie zögerte nur kurz, ehe sie aussprach, was ihr auf der Seele brannte, „… ich danke dir von Herzen dafür, dass du es überhaupt in Erwägung ziehst. Das bedeutet mir unendlich viel, und ich liebe dich so sehr, dass es weh tut“, wisperte sie ergriffen und fühlte sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich wohl dabei, es auszusprechen. Endlich konnte sie beiden Töchtern die Zuneigung und Aufmerksamkeit schenken, die sie gleichermaßen verdienten. Das Leben konnte niederschmetternd und gemein sein, aber heute Abend war es gnädig, und sie fühlte sich ganz demütig in Anbetracht der zweiten Chance, die sich ihr bot. Bebend holte sie Luft.
„Ich meine es wirklich ernst, Chloe. Ich liebe dich wirklich über alles, das habe ich schon immer getan, ich konnte es nur nie zeigen. Aber wenn du mir verzeihst, dann will ich versuchen, alles wiedergutzumachen. Wenn du nur willst.“
Chloe senkte die Lider, bis ihre langen Wimpern fast auf den Wangen auflagen, dann hob sie den Kopf und lächelte. „Ich liebe dich auch, und obwohl ich immer noch enttäuscht bin, kann ich dir nicht länger böse sein.“
Da war es, dieses berauschende Gefühl, nach dem sie sich schon seit Tagen verzehrte. Es begann ganz tief in ihrem Bauch und kroch langsam nach oben. Es flutete jeden ihrer Gedanken, jede Empfindung, ihr ganzes Wesen. Einen Namen hatte sie dafür nicht. War es Erleichterung, war es Glück, Demut oder Stolz? Ein wenig von allem, dachte sie schließlich und hätte am liebsten die ganze Welt umarmt. Nicht mal Tanners gemeines Fauchen konnte daran etwas ändern.
„Wie rührend“, lästerte er. „Mutter und Tochter wieder vereint, und der gute Daddy ist auch nicht weit. Aber freut euch nicht zu früh. Ich will, dass man die Polizei verständigt.“
„Du verdammtes Aas, ausgerechnet du jammerst rum und willst die Polizei rufen. Ich geb dir gleich einen echten Grund“, flippte Ross aus.
Leanne und Chloe sahen bestürzt dabei zu, wie er sich mit einem wilden Fluch auf den Lippen erneut auf Gordon stürzte, doch Ryan ging dazwischen und verhinderte Schlimmeres. Er war genauso groß und ähnlich muskulös wie sein zukünftiger Schwiegervater und hielt ihn mühelos in Schach.
„Ross, krieg dich wieder ein. Das ist das Schwein doch gar nicht wert.“
Da die ganze Geschichte nur ihretwegen eskalierte, wollte Lee nicht, dass andere für sie geradestanden oder sich in Schwierigkeiten brachten.
„Jetzt reicht es!“, rief sie dazwischen. „Wir werden die Polizei rufen, und dann sind Sie fällig, Tanner. Ich werde nämlich Anzeige erstatten. Es ist jetzt das zweite Mal, dass Sie mich ohne mein Einverständnis attackiert haben, und ich will gar nicht wissen, wie viele bedauernswerte junge Schauspielerinnen Sie womöglich erpresst haben, weil die um ihre Rollen gefürchtet haben.“
„Du dumme Kuh, keiner wird dir glauben!“
„Das ist doch völlig gleichgültig, ob man mir glaubt“, versetzte sie eiskalt. „Die Senderleitung wird Sie nach so einer Sache bei der ersten Gelegenheit auf die Straße setzen, selbst dann, wenn man meine Anzeige aus Mangel an Beweisen nicht weiterverfolgt. Männer wie Sie haben auf solchen Positionen nichts verloren, und ich bin schon gespannt, was Ihre Ehefrau zu den ganzen Vorwürfen sagen wird. Die tut mir am meisten leid, weil sie mit so einem heimtückischen Schwein verheiratet ist.“
Gordons Gesicht wurde bleich wie ein Leichentuch, als Leanne seine Frau
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