Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
sie hatte genug von diesem Boulevard der Eitelkeiten und Intrigen, vom ewigen Ringen um die besten Rollen und den bösartigen Seitenhieben von missgünstigen Kollegen.
Lange Zeit war sie ein Teil dieser Welt gewesen und hatte ordentlich mitgemischt, in negativer und auch in positiver Hinsicht. Jetzt wollte sie sich wirklich wichtigen Dingen zuzuwenden. Dingen, die man nicht mit Ruhm und Geld messen konnte. Vielleicht würde sie ja ihre Lebensgeschichte aufschreiben, um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Ja, das hörte sich doch nach einem guten Plan an …
Um ihre Entschlossenheit zu untermauern, lief sie bis auf zwei Meter auf ihn zu. Näher wollte sie ihm bei allem Mut auf keinen Fall kommen.
„Ich bin mir darüber im Klaren, dass ein weiterer Skandal Gift für meine Karriere wäre, aber da ich vorhabe, mich aus dem Film- und Fernsehgeschäft zurückzuziehen, nehm ich das Risiko, am Ende als Schuldige dazustehen, gerne in Kauf. Es ist mir egal. E G A L“, buchstabierte sie betont, und er wurde – wenn möglich – noch bleicher.
„Das glaube ich dir nicht“, wisperte er tonlos. Sie hob lässig die Schultern.
„Glauben Sie meinetwegen, was Sie wollen. Ich geh jetzt zurück und feiere mit den anderen Gästen die Verlobung meiner Tochter. Leben Sie wohl, Gordon. Ich hoffe, wir sehen uns so schnell nicht wieder.“
Ohne große Eile schlenderte sie zur Tür und gönnte ihm noch nicht mal einen letzten Blick, als sie von hinten gepackt und zurückgezerrt wurde. Tanners Hand stülpte sich über ihren Mund. Sein Übergriff überraschte sie, seine Handfläche über ihren Lippen verhinderte jeden Hilferuf. Nicht, dass jemand ihren Schrei bei all dem Trubel gehört hätte. Der Spiegelsaal war viel zu weit weg, die Musik und das Gelächter dort zu laut.
„Du miese kleine Schlampe“, zischte er ihr ins Ohr. Sein Atem ging schnell und flach, feiner Speichelregen traf auf ihre Wange, und vor Ekel zog sich ihr Magen zu einem hässlichen Klumpen zusammen. Sie wand sich hin und her, um sich zu befreien, doch Gordon war trotz seiner schlanken Statur sehr kräftig. Ein zäher Mistkerl, der seine Finger schmerzhaft tief in ihr Fleisch grub und sie Schritt für Schritt zur Chaiselongue zerrte. Lee versuchte wenigstens den Kopf so weit freizubekommen, um wieder ausreichend Luft zu kriegen. Sternchen flackerten vor ihren Augen, und sie hatte eine Scheißangst. Es war ein Riesenfehler gewesen, ihn zu unterschätzen.
Als er sie auf das altmodische Sofa drückte, gebrauchte er beide Hände, um sie dort festzupinnen und sie wie eine Puppe zurechtzulegen. „Hilfeeee!“ , schrie sie nun doch so laut sie konnte. Sofort war sie wieder da, seine Hand über ihrem Mund, und er lachte. Ein irrer Laut, der sie richtiggehend in Panik versetzte. Der Typ hatte sie nicht mehr alle.
„Eins sag ich dir, du hast mich das letzte Mal so von oben herab behandelt“, keuchte er angestrengt, ehe er ihr einen gewaltsamen Kuss aufzwang. Seine Zunge fühlte sich kalt an, eklig. Unwillkürlich hatte sie eine dicke, fette Made vor Augen und würgte, während er fast schon hilflos in ihrer Mundhöhle herumstocherte. Als wäre ihre Situation nicht schon brenzlig genug, packte er nun auch noch ihr langes Haar und wickelte den dicken Strang um sein Handgelenk. Damit nahm er ihr jegliche Bewegungsfreiheit, jede ruckartige Bewegung wurde mit Schmerz bestraft. Lee verspürte keine Lust, die nächsten Monate mit einer mönchsähnlichen Tonsur durch die Stadt zu laufen und hörte vorerst auf, ihren Kopf abwehrend hin und her zu drehen. Sie versuchte stattdessen, ihm das Knie in den Unterleib zu rammen. Gordon quittierte das augenblicklich mit einem strafenden Biss in ihre Unterlippe, nicht fest genug, um sie bluten zu lassen, aber schmerzhaft genug, um ihr die Tränen in die Augen zu treiben. Dieses ekelhafte Schwein! Sie schwor sich, ihm seinen kümmerlichen Schwanz mit bloßen Händen rauszureißen und ihn durch einen Fleischwolf zu jagen. Mit großer Kraftanstrengung versuchte sie, ihn abzuwerfen, schaffte es jedoch nicht. Rücksichtslos packte er sie am Busen, knetete ihn und stöhnte wie ein Tier. Ihr wurde schlecht. Von seiner Berührung, von seinem scheinbar ewig andauernden Kuss. Sie bereute bitterlich, dass sie nicht bei den anderen geblieben war, und hoffte, dass es wenigstens schnell vorbei war, sollte nicht ein Wunder geschehen, welches sie Tanners Klauen entriss.
„Nimm deine verdammten Dreckspfoten von meiner Frau oder ich bring dich
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