Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
erwähnte. Es war überall bekannt, dass seine Gattin überaus dominant war. Wahrscheinlich spielte er sich deswegen so auf, weil er daheim nichts zu melden hatte. Jetzt schien er sich vor Angst fast in die Hosen zu machen, doch das geschah diesem Dreckskerl nur recht.
Lee warf Ryan einen bittenden Blick zu. „Meinst du, du kannst ihn unbemerkt hier rausschaffen?“
Ryan grinste übers ganze Gesicht und nickte. „Aber sicher kann ich das.“
Tanner fluchte und wehrte sich, als Ryan ihn am Kragen packte und ihn wie einen Sack Mehl aus dem Raum schleifte. Gordon war zwar nicht unwesentlich kleiner als Ryan, aber gegen die Kraft und Dynamik ihres Exliebhabers konnte er sich nicht behaupten.
„Willst du ihn wirklich anzeigen?“
Chloes leicht skeptische Frage brachte Leanne zum Lächeln, und sie drehte sich wieder zu ihr um, nachdem sie Gordons unwürdigen Abgang beobachtet hatte.
„Oh ja, und ob ich das tun werde“, bestätigte sie voller Inbrunst. „Er hat es nicht anders verdient, und ich kann nicht riskieren, dass er sich an die Nächste ranmacht. Der Kerl besitzt überhaupt keine Skrupel, wer weiß, wozu er noch fähig ist.“
„Aber er wird versuchen, dir die Schuld in die Schuhe zu schieben?“, warf Chloe ein.
„Das ist mir egal, solange ihr “, sie sah ihre Tochter und Ross nacheinander an, „mir nur glaubt.“
Ihr Ehemann hatte sich leicht abseits gestellt und musterte sie mit nachdenklicher Miene, ohne sich zu äußern. Was in seinem Kopf gerade vor sich ging, blieb ihr verborgen. Vorsichtig schielte sie zu ihrer Tochter und streckte die Hand nach ihr aus.
„Du glaubst mir doch, oder?“
Eine warme Handfläche schmiegte sich an ihre, als Chloe nach ihr griff.
„Ich glaube dir, das habe ich vorhin nicht nur so dahingesagt“, bestätigte sie und trat wieder ganz nah an sie heran. Leanne wagte es und strich ihrer Jüngsten übers Haar.
„Das bedeutet mir unglaublich viel, auch dass ich heute Abend hier sein durfte. Ich weiß, dass es dich viel Überwindung gekostet haben muss, mich einzuladen.“
Chloe lachte, klang allerdings reichlich verlegen. „Das stimmt schon, aber … du bist die einzige Mutter, die ich habe, und es wäre dumm, dich ein Leben lang zu ignorieren.“
„Heißt das, du gibst mir wirklich noch eine Chance?“
Chloes Lächeln untermalte die vorsichtige Scheu, die sie im Umgang miteinander noch nicht ganz abschütteln konnten. Jahrelang waren sie einander fremd geblieben, und diese emotionale Hürde konnte man nicht über Nacht überwinden. Sie mussten eine ganz neue Beziehung zueinander aufbauen. Lee freute sich darauf. Jetzt musste nur noch dieser Sturkopf Ross einsehen, dass sie zueinander gehörten.
„Ein Neuanfang wäre gut“, erklärte Chloe, nachdem sie ihre Antwort einige Sekunden hinausgezögert hatte.
„Das macht mich unglaublich glücklich, du ahnst nicht, wie sehr“, antwortete Lee und hatte Mühe, sich nicht von ihren Gefühlen übermannen zu lassen.
„Ich kann es mir ungefähr vorstellen“, antwortete ihre Tochter schmunzelnd, in ihren Augen lag ein zufriedener Schimmer. „Weißt du, mir ist vor allem durch Ryan klar geworden, dass es viel schöner ist zu lieben, als sich andauernd zu streiten. Und ich hatte in den letzten Wochen viel Zeit zum Nachdenken.“
„Oh Gott, ich will lieber nicht wissen, was dabei rausgekommen ist“, stöhnte Leanne und brachte Chloe dazu, zu kichern. Es klang süß und mädchenhaft. Fast so wie damals, als sie ein kleines Mädchen gewesen war. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ihre Kleine … Sie hatte ihr von allem zu wenig gegeben. Zu wenig Zeit, zu wenig Liebe, zu wenig Gehör.
„Ich weiß nicht, wie du so großmütig sein kannst“, flüsterte sie und blinzelte heftig gegen die Tränen an. „Ich war so eine grauenhafte Mutter, das kann ich nie wieder gutmachen.“
Sie senkte den Kopf, weil die Übermacht der Schuld ihn niederdrückte. Weiche Arme schlangen sich um ihre Schultern, Chloe umarmte sie, und ihre Antwort war so leise, dass Lee sie kaum verstehen konnte.
„Ich hab mir immer gewünscht, dass du um mich und meine Liebe kämpfst. Schon als ich ganz klein war, wollte ich einfach nur, dass du mich siehst, dass du mich lieb hast.“
„Ich hab dich doch lieb“, schluchzte Lee, sie hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. „Ich schwöre dir, ich habe dich immer geliebt. Deswegen hab ich mich auch nie getraut, Kontakt zu Ross und Paige aufzunehmen, obwohl ich in den letzten Jahren immer
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