Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
öfter daran gedacht habe. Aber ich hatte solche Angst davor, dich im schlimmsten Fall für immer zu verlieren. Du hättest sicher bei ihnen leben wollen. Das war egoistisch, ich weiß …“
Lees Schultern zuckten unter ihren abgehackten Schluchzern, sie konnte sich kaum noch beruhigen. „Es tut mir so leid“, wiederholte sie immer wieder. Chloe hielt sie einfach fest und strich ihr immer wieder beruhigend über den Rücken. Sie war schon immer so erwachsen gewesen. Lee kam sich vor, als wäre sie das Kind, und nicht umgekehrt.
Ein Schatten fiel über sie. Ross war herangetreten und zog sie sanft auseinander.
„Chloe, du solltest zurück zu den anderen gehen, bevor sie unruhig werden. Es ist nie gut, wenn die Gastgeber der Party zu lange fernbleiben“, meinte er ruhig.
Lee sah verschwommen Chloes unschlüssigen Blick. „Wirst du dich um sie kümmern?“
„Natürlich, mach dir keine Sorgen.“
Lee schaute ihn durch ihren Tränenschleier hindurch an und versuchte, sich wieder einigermaßen zusammenzureißen. Mit den Fingerspitzen wischte sie notdürftig die Spuren ihres Gefühlsausbruchs weg. „Du musst das nicht tun“, meinte sie dann tapfer, weil sie ihm nicht zur Last fallen wollte. Außerdem sollte er nicht das Gefühl haben, dass sie dieses unangenehme Erlebnis mit Gordon zu ihren Gunsten ausnutzte. „Ruf einfach Sidney, er wird mich dann heimbringen.“
Ein grimmiges Lächeln überzog sein Gesicht.
„Ich bin dein Mann, nicht Sidney, und wenn dich einer zurück in deine Wohnung fährt, dann bin das verdammt noch mal ich.“
Wow, er killte jeden Ansatz von Widerspruch, doch sie dachte nicht daran, sich zu sträuben. Ein kribbelndes Gefühl machte sich in ihr breit, als sie seinen besitzergreifenden Blick auf sich fühlte. Aufgewühlt umarmte sie Chloe, ohne den Blick von ihm zu lösen. Dann sah sie Chloe wieder an. „Gehen wir die Tage mal zusammen essen?“, fragte sie scheu. Das strahlende Lächeln ihrer Tochter wärmte ihr das Herz.
„Was hältst du von übermorgen? Wir können reden und … keine Ahnung, irgendwas zusammen unternehmen.“
„Das wäre wundervoll.“ Voller Freude stimmte sie dem Vorschlag ihrer Tochter zu. Leanne war fest entschlossen, Chloe all die Liebe und Zuwendung zu geben, die sie ihr immer vorenthalten hatte, und wenn die ersten Enkel kamen – so verwirrend diese Aussicht auch sein mochte, weil sie sich wirklich noch nicht alt genug fühlte, um Großmutter zu sein – würde sie auch eine hingebungsvolle Oma sein. Ach du Schande …
Sie drückte ihre Tochter noch ein letztes Mal kurz an sich, ehe sie wieder einen Schritt zurücktrat. Sie prallte gegen Ross’ Brust, der hinter ihr stand. Eine Mauer, beruhigend, stützend. Sein Arm schlang sich um ihren Bauch, und Chloe grinste wissend.
„Ich werde mich mal auf den Weg machen und euch eurem Schicksal überlassen“, meinte sie feixend. Plötzlich stand Ryan wieder in der Tür, er atmete schwer, als wäre er gerannt.
„Chloe, du solltest schnell kommen“, sagte er keuchend.
Irritiert wandte sich ihre Tochter zu ihrem Verlobten um.
„Wieso bist du denn so schnell wieder da, du wolltest doch diesen Schleimer vom Grundstück schmeißen?“, wollte Chloe wissen und lief mit besorgter Miene auf ihn zu.
Ryan schnaubte. „Der Butler bringt ihn jetzt raus. Er hat mich abgefangen, als wir unterwegs waren, und hat mich darüber informiert, dass Lady St. Clair in der Bibliothek rumschreit und total ausflippt. Holst du bitte Quinn, damit der seine Mutter wieder beruhigt? Ich fürchte, sonst gibt es noch einen Riesenskandal, und darauf habe ich wirklich keine Lust. Ich gehe in der Zwischenzeit da hin und versuche herauszufinden, was da eigentlich los ist.“
Chloe schüttelte den Kopf. „Also ehrlich, heute Abend drehen alle irgendwie durch“, schimpfte sie leise und sah Ryan dann zu allem entschlossen an. „Eins sag ich dir. Unsere Hochzeit feiern wir in ganz kleinem Kreis, ohne großes Tamtam.“
Ryan grinste nur, nahm sie in den Arm und tippte sich auf die Wange. „Gib mir lieber einen Kuss und mach dich auf die Socken.“
Chloe streckte ihm die Zunge raus und küsste ihn … auf den Mund. Sehr kurz, aber leidenschaftlich. Als Ryan nach ihr griff, entwand sie sich ihm und machte sich mit einem kecken Blick über die Schultern davon. „Spar dir das für später“, neckte sie ihn und verschwand aus Lees Blickfeld. Ryan hob nur kurz die Hand zum Abschied, ehe er die Tür schloss und sie mit Ross allein
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