Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
Familienbesitz wieder herrichten. Vielleicht kann ich ihm bei der Gelegenheit auch ein paar Tipps geben, wie man mit dir umzugehen hat.“
„Du warst auch schon mal witziger“, erwiderte Callie eingeschnappt, machte einen hübschen Schmollmund und fügte murmelnd hinzu: „Wenn das mal kein Fehler war, ausgerechnet dich für den Auftrag herzunehmen.“
Das Gespräch driftete in eine Richtung ab, die Beth nicht behagte. Erstens mochte sie es nicht, wenn Sean und Callie aneinandergerieten, weil das meistens hässlich endete, und zweitens wollte sie nicht andauernd an Quinn erinnert werden. Ron Summers erwies sich als rettender Engel.
„Callie, du solltest ein wenig netter zu Sean sein, er gehört doch praktisch zur Familie“, tadelte er gutmütig und lächelte sie breit an. „Erzähl lieber ein bisschen was über dich und diesen Quinn. Wird das jetzt was Ernstes mit euch? Kennst du seine Familie schon und wann bringst du ihn mal mit, damit dein alter Vater ihm ein bisschen auf den Zahn fühlen kann?“
Beth spürte, wie ihr Gesicht nach und nach an Farbe verlor. Quinn als Schwager in spe, einträchtig vereint mit ihrer Stiefschwester auf dem heimischen Sofa. Das würde sie nicht ertragen. Sean tastete unter dem Tisch nach ihrer Hand, als ihr ein erstickter Laut entwich, den außer ihm zum Glück niemand hörte. Er umfasste mit einem aufmunternden Lächeln ihre Finger, und Beth war ihm dankbar für seine stille Unterstützung. Noch während sie ihren Blick zur Decke richtete und den lieben Gott um Kraft und Beistand anflehte, wünschte sie sich, ihr Vater hätte mit seiner Frage nicht die sprichwörtliche Büchse der Pandora geöffnet. Komischerweise zögerte Callie sichtlich mit ihrer Antwort.
„Also, es sieht wirklich so aus, als könnte es sich zu was Ernstem entwickeln, wir treffen uns immerhin schon seit einer Weile“, begann sie vorsichtig. „Seine Mutter habe ich ja schon vor geraumer Zeit durch Charlotte kennengelernt, und sie schien ganz angetan von mir.“
Für Beth war das keine neue Information, sie wusste ja von Winnifred St. Clair persönlich, wie großartig sie Callie fand.
„So sicher scheinst du dir seiner aber nicht zu sein, wenn man dir so zuhört“, lästerte Sean und lehnte sich genüsslich lächelnd zurück.
Callie schob sich einen Löffel zwischen die Lippen, dann leckte sie in aller Ruhe die glänzende Oberfläche des Bestecks sauber und schenkte ihm einen frostigen Blick. „Warum sparst du dir nicht deinen Atem und gehst anderen mit deinen dummen Kommentaren auf die Nerven?“
„Es reicht“, unterbrach Noelle diesen Disput. „Hört auf, alle beide. Ihr benehmt euch wie Kinder.“
Nach dieser unmissverständlichen Aufforderung gaben sie tatsächlich Ruhe und widmeten sich ihrem Essen. Beth brachte keinen Bissen mehr hinunter und spielte mit dem Gedanken, sich mithilfe einer Ausrede zu verabschieden, als Callie ihr zuvor kam. Ständig war sie ihr einen Schritt voraus.
„Also, Leute, ich muss mich wieder auf die Socken machen. Mum, das Essen war köstlich.“
Noelle musterte sie erstaunt. „Du willst ernsthaft jetzt schon gehen?“
Callie nickte und schien ihren zeitigen Aufbruch ehrlich zu bedauern.
„Es tut mir leid, aber ich habe Charlotte versprochen, noch bei ihr vorbeizukommen. Sie hat nächste Woche eine wichtige Wohltätigkeitsveranstaltung, und wir müssen noch einiges an Arbeit aufholen, weil sie die Woche über ständig ins Krankenhaus zu ihrem Mann musste. Und später treff ich mich noch mit Quinn.“
„Ja, dann … da kann man nichts machen. Arbeit geht vor“, erklärte Noelle sichtlich enttäuscht, aber durchaus verständnisvoll. Callie lächelte erleichtert, stand auf und griff nach ihrer Handtasche, die sie an die Stuhllehne gehängt hatte. Mit einem fröhlichen „Goodbye“ verließ sie das Wohnzimmer und nur Sekunden später die Wohnung.
Natürlich war Beth klar gewesen, dass ihre Schwester einen Teil des Wochenendes mit Quinn verbringen würde, trotzdem tat es weh, es direkt aus ihrem Mund zu hören. Sie schluckte die bittere Enttäuschung hinunter, und als sie kurz aufblickte, wurde sie mit Noelles nachdenklichem Blick konfrontiert. Ob ihre Stiefmutter doch Bescheid wusste? Beth hatte zwar nie ein Sterbenswörtchen über ihre Schwärmerei für Quinn verloren, aber vielleicht hatte sie einmal nicht richtig auf ihre Worte geachtet und sich irgendwie verraten. Noelle war eine kluge Frau und konnte durchaus zwischen den Zeilen lesen.
In diesem
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