Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
strafend an. Natürlich war er ihr keine Rechenschaft schuldig, aber er wusste auch, dass sie sich immer Sorgen machte, wenn er unterwegs war. Sean hätte wenigstens einen SMS schicken können.
„Hey, schau mich nicht so an. Ich bin einfach nicht dazu gekommen, mich bei dir zu melden“, erklärte er lässig. „Ich hatte noch einen Haufen Arbeit rumliegen, viel Kleinscheiß, aber ich konnte auch einen richtig fetten Auftrag an Land ziehen.“
„Und das hast du dann gestern gleich im Pub gefeiert“, bemerkte sie lakonisch.
Sean grinste.
„Dir entgeht auch nichts. Ron hat wohl geplaudert.“
„Er hat erwähnt, dass er dich im Pub getroffen hat und dich bei der Gelegenheit gleich zum Essen eingeladen hat“, erklärte sie gutmütig.
„Ja, für einen Single wie mich ist das ein unwiderstehliches Angebot. Du weißt ja, dass ich Noelles Kochkünsten genauso wenig widerstehen kann wie dir.“
Beth verdrehte die Augen, während er sich über den absolut flachen Bauch strich. Sie riskierte einen verstohlenen Blick auf seinen Körper. Sean war so unglaublich durchtrainiert, dass sich die Wellen seiner Bauchmuskulatur sogar unter dem Stoff abzeichneten. Sein Anblick konnte selbst bei einer Nonne Zweifel am Sinn der Enthaltsamkeit wecken. Damit er nicht anfing, sich Hoffnungen zu machen, weil sie sich zu lange und zu intensiv mit seinen körperlichen Vorzügen beschäftigte, schüttelte sie gespielt beleidigt den Kopf.
„Ihr Kerle, zum Saufen habt ihr immer Zeit, aber mal den Hörer in die Hand nehmen und anrufen, auf die Idee kommt ihr nicht.“
Sean breitete die Arme aus und spitzte anzüglich die Lippen.
„Ach komm, dir würde doch was fehlen, wenn du nicht mit mir schimpfen könntest. Und jetzt komm nochmal her, meine Süße. Du hast mir wirklich gefehlt.“
Erneut zwinkerte er ihr zu und schenkte ihr ein sündiges Grinsen. Zu ihrem Erstaunen genoss sie diesen harmlosen Flirt und fragte sich, ob sie sich nicht doch zu sehr auf Quinn fixierte und auf diese Weise die schönsten Jahre ihres Lebens verschwendete. Sie verpasste so viel, weil sie auf ihn wartete, die Zeit verging wie im Flug und mit ihr ihre Jugend. Von plötzlicher Panik beseelt, ließ sie sich zu einer kleinen Dummheit hinreißen.
„Ich soll in deine Arme kommen? Komm und hol mich doch, wenn du mich haben willst“, forderte sie ihn neckend auf und machte einen Schritt rückwärts. Zuerst wirkte er ein wenig überrascht, dann lächelte er teuflisch und packte sie kurzerhand um die Taille. Gegenwehr war zwecklos. Als gelernter Schreiner und als ehemaliger Boxer im Mittelschwergewicht besaß Sean die unverrückbare Stabilität einer Stahlwand. Hochgewachsen, mit Schultern so breit wie der Türrahmen und einer schmalen Taille. In Kombination mit seinem schwarzen Haar und den faszinierend dunkelblauen Augen, die seine keltischen Wurzeln verrieten, wirkte er auf Frauen wie ein Magnet. Er schlug die Haustür mit dem Absatz seines Schuhs zu und trug sie ein Stück weit in den Flur. Sie musste den Kopf einziehen, damit er nicht gegen die niedrige Decke schlug.
„Sean …“, jammerte sie quengelnd, weil er sie wie ein Spielzeug durch die Luft wirbelte „Lass mich runter! Ich bin doch keine Puppe.“
„Oh doch, das bist du“, flachste er und drückte sie nur noch fester an sich. „Eine niedliche kleine Zuckerpuppe.“
Beth merkte, wie sehr er diese Situation genoss, während sie ungefähr einen halben Meter über dem Boden schwebte. Dieser Höhlenmensch …
Die Tür des Wohnzimmers öffnete sich, und Callie betrat den schmalen Flur. Mit gerunzelter Stirn beäugte sie die Szene, und Beth unterdrückte einen genervten Laut. Das roch nach Streit, selbst die kleinste Bemerkung würde eine Lawine lostreten, die man nicht mehr aufhalten konnte. Sean und Callie lieferten sich seit Jahren einen kaum nachvollziehbaren Kleinkrieg.
„Du solltest Beth lieber runterlassen, bevor du sie fallen lässt.“
Großartig, es ging schon los …
Callie verschränkte hochmütig die Arme vor der Brust und wirkte recht angriffslustig. Beth sah auf ihren Exfreund hinunter. Seans Kieferlinie spannte sich an, ehe er Beth vorsichtig runterließ und sich ihrer Schwester zuwandte. Seine Augen wanderten mit eisiger Geringschätzung über Callies schlanken Körper, der in einer dunklen Jeans und einem eng anliegenden hüftlangen Kaschmirpullover steckte, in dem jede Kurve ihres grazilen Körpers betont wurde. Die dunkelblaue Farbe passte gut zum ebenmäßig
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