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Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)

Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Beth beugte sich ein wenig nach vorn, um durch die offene Küchentür in den Flur zu schielen. Unter dem Spalt zwischen Boden und Haustür schimmerte ein schmaler Lichtstrahl hindurch. Sollte sie aufmachen? Sie erwartete niemanden, andererseits konnte es auch ein Nachbar sein, der ihre Hilfe brauchte. Da sie nie herausfinden würde, was los war, wenn sie weiterhin dumm in der Küche herumstand, lief sie entschlossen zur Haustür, stellte sich auf die Zehenspitzen und linste durch den Spion. Ach du Schreck! Als würde die Tür aus glühendem Eisen bestehen, fuhr sie zurück und raufte sich die Haare. Ihre Gedanken liefen Amok, und sie zweifelte ein bisschen an ihrem Verstand. Sicherheitshalber schaute sie noch mal nach und stellte fest, dass sie keineswegs halluzinierte. Es war tatsächlich Quinn, der sichtlich ungeduldig darauf wartete, dass ihm geöffnet wurde.
    „Beth, bist du zu Hause?“, rief er in diesem Augenblick.
    Sie erschauerte wohlig beim samtenen Klang seiner Stimme. Wie immer rief sie ein süßes Kribbeln in ihr hervor.
    Mit bebenden Fingern schob sie das Kettchen des Vorhängeschlosses beiseite und öffnete ihm die Tür. Verwirrt über sein Auftauchen brachte sie nur ein leises „Hey …“ über die Lippen, als sich ihre Blicke trafen.
    „Hey“, erwiderte er ihren Gruß, senkte den Kopf und lächelte sie von unten her an. Dieses schiefe Grinsen traf sie wie ein Blitzschlag. Er sah aus wie ein Lausbub, der etwas angestellt hatte und nun gekommen war, um seinen Streich zu beichten. Jungenhaft und charmant schlich er sich noch ein bisschen tiefer in ihr Herz, und sie fragte sich, wie es ihr jemals gelingen sollte, Gefühle für einen anderen Mann aufzubringen. Quinn war schon mit neutralem Gesichtsausdruck eine Sünde wert, doch wenn er sie so wie jetzt ansah, hätte sie sogar ihre Seele an den Teufel verkauft, nur um weiterhin in seiner Nähe bleiben zu dürfen. Sie starrte wie geblendet auf seinen lächelnden Mund, auf die sinnliche Kurve seiner Unterlippe. Ein Anblick, der ihren Verstand komplett lahmlegte.
    „Willst du mich weiter anschweigen, oder bittest du mich hinein?“, fragte er leicht amüsiert, als sie nach einigen Sekunden noch immer keine Anstalten machte, ihn in die Wohnung zu lassen. Dass er sie an die grundlegenden Regeln der Höflichkeit erinnern musste, während sie hier stand und seinetwegen den Flur vollsabberte, war ihr unendlich peinlich. Rothaarig, zu üppig und jetzt auch noch schlechte Manieren. Und sie wunderte sich, warum er nicht auf sie ansprang!
    „Mein Gott, entschuldige“, murmelte sie. „Ich bin eine furchtbare Gastgeberin. Lass dich hier einfach so stehen.“
    Sie trat umgehend zurück, damit er in ihren kleinen Flur eintreten konnte. Der schlauchartige Raum schien allein durch seine Gegenwart zu schrumpfen, seine breiten Schultern in dem schwarzen Hemd wirkten übermächtig, obwohl er eher durchtrainiert und gar nicht so extrem muskulös war. Angespannt beobachtete sie ihn und fragte sich, was er von ihrem kleinen Reich halten mochte. Unbewusst hielt sie die Luft an, während er sich umsah.
    „Sehr hübsch hast du es hier“, urteilte er schließlich und wirkte ehrlich angetan, obwohl er ja bisher nur ihren Flur zu Gesicht bekommen hatte.
    Dann merkte sie, dass er sie verstohlen musterte. Oh Gott, sie trug nichts am Körper als ihren alten Shorty. Warum in aller Welt hatte sie nicht die Geistesgegenwart besessen, sich etwas überzuziehen, bevor sie ihm die Tür öffnete? Doch nun war es zu spät, sich deswegen Vorwürfe zu machen. Sie würde einfach so tun, als wäre nichts dabei. Schließlich war sie ja nicht nackt. Beth deutete auf die Jacke, die über seinem Arm lag.
    „Gib mir doch dein Jackett, ich hänge es auf“, bot sie an.
    Er reichte es ihr, und sie hängte den edlen Zwirn auf die Holzgarderobe, die Sean ihr zum Einzug geschenkt hatte. Sie harmonierte ganz wunderbar mit den zartgelb gestrichenen Wänden und der dazu passenden Kommode zwei Meter weiter. Darauf stand eine hellblaue Porzellanvase mit buttergelben Blumen – sie waren aus Plastik, aber wen scherte das schon –, daneben türmte sich ein kleiner Stapel ungeöffneter Briefe und einige Werbeprospekte. An der Wand gegenüber hingen zwei Aquarelle mit zarten Blütenmotiven, die sie vor einiger Zeit zum Schnäppchenpreis auf dem Brick Lane Market erworben hatte. Sie liebte diesen blumigen Laura-Ashley-Stil, der sich konsequent durch jeden Raum ihrer Wohnung zog. Ein wenig Kitsch, aber nicht

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