Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
einer weiteren genauen Musterung unterzog.
„Wie ich höre, hobelst du immer noch an Möbeln herum. Vielleicht solltest du umschulen und einen etwas einträglicheren Beruf erlernen, damit du dir wieder ein paar anständige Klamotten leisten kannst“, stichelte sie.
Er zog lediglich eine seiner schwungvoll gezeichneten Augenbrauen hoch und lächelte gleichmütig, ohne auf diese Spitze einzugehen. Noelle war da nicht so großzügig.
„Calista!“, rief sie empört aus. Sie nannte ihre Tochter nur dann beim vollen Namen, wenn sie etwas ausgefressen hatte, und dementsprechend scharf war auch ihr Tonfall. Callie zuckte zusammen und setzte sich automatisch aufrechter hin, um ihren Mund lag ein trotziger Zug.
„Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht?“, murrte sie schlecht gelaunt und warf Sean einen anklagenden Blick zu.
„Du entschuldigst dich auf der Stelle bei Sean“, forderte Noelle. „Einen hart arbeitenden Mann so zu beleidigen. So habe ich dich nicht erzogen“, schimpfte sie energisch, doch er wiegelte sofort ab.
„Lass sie, Noelle. Für Callie bin ich eben nur ein ungehobelter Handwerker und damit unter ihrem Niveau. Ich kann gut damit leben und habe Besseres zu tun, als mich über ihre schlechten Manieren zu ärgern.“
Callie warf ihm einen giftigen Blick zu. Sean hingegen setzte sich mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen direkt neben ihre Schwester.
„Du erlaubst doch?“, fragte er galant, doch seine Höflichkeit war so offensichtlich gespielt, dass Beth nur mit Mühe ein Glucksen unterdrücken konnte. Callie rückte sofort ein paar Zentimeter von ihm ab.
„Komm mir bloß nicht zu nahe“, warnte sie ihn.
Seans Grinsen war an Unverschämtheit kaum zu überbieten, auch verbal ließ er sich nicht lumpen. Vertraulich beugte er sich zu ihr rüber, sicher nur, um sie zu ärgern.
„Keine Sorge, du bist mir viel zu mager. Bei dir greift ein Mann ja ins Leere.“
Man hörte nur noch Callies abfälliges Schnauben, doch sie sparte sich glücklicherweise eine provozierende Gegenbemerkung. So kehrte Stille ein, und alle widmeten sich ihrem Essen, bis Ron wieder ein Gespräch in Gang brachte.
„Wie läuft das Geschäft, ist die Auftragslage okay?“
Sean verzog ein wenig genervt die Lippen. Beth wusste von ihm, wie schwer er sich tat, genügend Aufträge zu ergattern. Vor allem in seiner Branche, wo doch kaum noch jemand Wert auf gute Handarbeit legte. Er musste sich mit Kleinscheiß durchschlagen, wie er das vorhin so treffend formuliert hatte. Doch das reichte sicher nicht aus, um dauerhaft die laufenden zu Kosten decken.
„Das letzte Quartal war ehrlich gesagt nicht so berauschend“, gab er zu, dann lächelte er und wirkte wieder recht zuversichtlich, „aber ich habe gerade einen ziemlich großen Auftrag an Land gezogen, der sich über mehrere Wochen ziehen wird. Wenn alles glatt läuft, dann könnte ich danach schwarze Zahlen schreiben. Leider kaufen die Leute lieber Billigmöbel, anstatt ihre alten Möbel restaurieren oder neue schreinern zu lassen.“
„Warum hast du dich auch mit so was selbständig gemacht?“, warf Callie zum Erstaunen aller ein. „Wie willst du denn eine Familie ernähren, wenn du immer von der Hand in den Mund lebst?“
Verblüfft lehnte Beth sich zurück, Sean quittierte die Bemerkung mit einem Achselzucken.
„Was interessiert dich, wie lukrativ mein Geschäft ist? Jeder fängt mal klein an, und ich verdiene lieber mein Geld mit einer Sache, die ich wirklich liebe, als mich für ein Pfund mehr zu verbiegen.“ Er warf ihr einen abfälligen Seitenblick zu. „Ich habe gehört, du hast dir einen richtig dicken Fisch geangelt und bist jetzt mit dem St.-Clair-Erben zusammen.“
Beth zuckte unwillkürlich zusammen, als Quinns Name fiel. Ihre Schwester hingegen lächelte hintergründig und begegnete Seans Äußerung mit Gleichmut.
„Ich muss schon sagen, du bist ausgesprochen gut über mein Liebesleben informiert, Sean Kavanagh“, schnurrte sie lauernd. „Bist du neidisch, weil du nicht bei mir landen kannst?“
Sean lachte amüsiert, seine Augen funkelten. Es machte beinahe den Eindruck, als würden die beiden flirten. Na ja, so was in der Art eben …
„Mach dir keine Hoffnungen, Sweetheart. Mir tut St. Clair nur furchtbar leid, weil du ihn bestimmt innerhalb kürzester Zeit in den Wahnsinn treiben wirst“, zerstörte er den Anschein von beginnender Harmonie. „Er ist übrigens mein neuer Auftraggeber. Ich soll einige seiner Möbel aus dem
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