Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
verlieben. Beth war eine Romantikerin. In ihren Augen konnte es nur eine große Liebe im Leben eines Menschen geben, mit der man diese süchtig machenden Empfindungen teilen konnte. Er sagte gar nichts zu ihrem Wunsch, sah sie nur an, als wollte er sich jeden Zug ihres Gesichts für alle Zeiten einprägen.
Aus Angst, pathetisch und rührselig zu werden, drehte sie sich um und entriegelte mit zitternden Händen die Tür. Beinahe wünschte sie sich, dass er sie aufhielt, dass er ihr versicherte, Thayet Jewels wäre ihm egal, solange er nur mit ihr zusammen sein konnte. Es geschah nichts dergleichen, und sie lief davon. Vor Quinn, vor ihren Gefühlen und vor ihrem Schmerz. Nur dass Letzterer sich nicht so einfach abhängen ließ.
Kapitel 11
Mit Sidney im Schlepptau marschierte Leanne auf das kreisförmige Hauptgebäude des BBC-Television-Komplexes zu und wünschte sich, sie hätte das spontan anberaumte Treffen mit Gordon Tanner schon hinter sich gebracht. Sie konnte den Kerl auf den Tod nicht ausstehen, doch da er neben seiner Tätigkeit für den Sender auch noch einer der Produzenten der TV-Serie war, für die man sie vor dem Skandal verpflichtet hatte, blieb ihr nichts anderes übrig, als seiner Bitte um ein Treffen nachzugeben. Ein zynisches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Die Fernsehwelt war voll mit Typen wie Gordon. Sie badeten förmlich in ihrer eigenen Großspurigkeit, und man konnte die Leute mit Charakter, Anstand und echtem Talent problemlos an einer Hand abzählen. Lee zog den warmen Mantel enger um sich und sah sich um. Kein Paparazzo in der Nähe, soweit sie das überblicken konnte. Seit sie sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, um keine neuen Angriffsflächen zu bieten, schienen diese Geier das Interesse an ihr verloren zu haben. Hoffentlich hielt das noch eine Weile an.
„Bist du nervös?“
Sids nachsichtige Stimme riss sie aus ihren Gedanken und zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Er konnte sich so gut in sie und ihre jeweilige Stimmung hineinversetzen. Lee fühlte unendliche Dankbarkeit darüber, einen so treuen Freund an ihrer Seite zu haben. Er war immer für sie da, hielt ihre Hand, wenn es ihr schlecht ging und half ihr mit ein paar aufmunternden Worten über fast jedes Stimmungstief hinweg. Wäre er nicht schwul gewesen, hätte sie sich in ihn verlieben können, doch er befand sich schon seit Jahren in einer ziemlich turbulenten On-Off-Beziehung mit einem exzentrischen Bildhauer, der in Sid seine Muse gefunden hatte. Ihr Lächeln vertiefte sich, während sie ihn von der Seite betrachtete und seine verstrubbelten rotblonden Haare betrachtete, die wie Stacheln von seinem Kopf abstanden.
„Warum weißt du eigentlich immer, wie es mir geht? Bin ich so durchschaubar?“, ging sie auf seine Bemerkung ein.
Er erwiderte ihr breites Grinsen.
„Du siehst alles andere als entspannt aus, da braucht man keine allzu feinfühlige Ader. Aber du brauchst keine Angst vor Gordon zu haben, my dear. Sidney ist bei dir und wird dich vor dem großen bösen Wolf beschützen.“
Sie lachte hell auf, als sie die übertriebene Dramatik in seinen Worten wahrnahm.
„Gordon ist wohl eher ein Pudel als ein böser Wolf“, meinte sie lachend, wurde aber gleich darauf wieder ernst. „Hör mal, du musst mich nicht begleiten und deine Zeit mit Gordon Tanners Selbstbeweihräucherung verschwenden. Der Vertrag für die Serie ist doch schon längst unterschrieben, und er will bestimmt nur noch ein paar Einzelheiten besprechen. Mit dem werde ich schon allein fertig.“
„Ich weiß nicht …“
Sein Blick sprach Bände, sie sah ihm aber an, dass er den Abend gerne mit seinem Freund verbracht hätte, anstatt sich Gordons schmalziges Gerede anzutun. Lee legte entschlossen ihre Hand auf seinen Arm.
„Fahr zu Leander, macht euch einen schönen Abend. Wir telefonieren morgen.“
Lee hatte während der Unterhaltung ihr Schritttempo gemäßigt und war nun vollends zum Stehen gekommen. Sid kaute an der Innenseite seiner Wangen herum und wirkte ein wenig verlegen.
„Eigentlich wäre es nicht schlecht. Leander ist in letzter Zeit ein bisschen sauer, weil ich so viel arbeite“, meinte er nach einigen Sekunden und zog die Schultern hoch. „Und es würde dir wirklich nichts ausmachen, wenn ich schon abhaue?“
„Natürlich macht mir das nichts aus. Geh ruhig, ich nehme mir nachher ein Taxi nach Hause.“
Er wirkte unglaublich erleichtert.
„Lee, du bist wirklich ein
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