Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
dankbar aufsammeln und alles tun, was er wollte.
„Wir dürfen einfach nicht zu kompliziert denken“, meinte er und lächelte gewinnend. „Keiner wird merken, was zwischen uns läuft, wenn du wieder für mich arbeitest. Wir könnten uns jeden Tag sehen, uns jeden Tag lieben …“
Beinahe hätte sie gelacht, weil er nicht mal in Erwägung zog, sich für etwas zu entscheiden. Er suchte nur nach Wegen, um beides zu bekommen. Sie und die Kontrolle über Thayet Jewels.
„Lieben?“, stieß sie hervor und zog das Wort in die Länge, damit er den Spott dahinter heraushören konnte. „Du meinst also, dein heimliches Sexhäschen zu sein, hätte irgendwas mit Liebe zu tun?“
Wenigstens jetzt besaß er den Anstand zu erröten, ihre Aussage traf ihn sichtlich. Na klar, sie hatte den Nagel ja auf den sprichwörtlichen Kopf getroffen. Das durfte ihm ruhig peinlich sein. „Das hört sich an, als wäre es etwas Unanständiges, dabei ist es die natürlichste Sache auf der Welt, wenn man mit dem Menschen zusammen sein will, den man begehrt“, verteidigte er sich und seinen Vorschlag.
„Daran ist überhaupt nichts natürlich!“, erwiderte sie beherrscht, obwohl es in ihr brodelte. Er machte es sich wirklich verdammt einfach. Aber so war er eben. Ihm war immer alles zugeflogen. Frauen, Geld, Glück im Spiel. Männer wie Quinn hatten schon früh verlernt, um die Dinge zu kämpfen, die sie haben wollten. Darin war er auch Chloes Verlobtem ähnlich; ihre Freundin hatte sich zu Beginn ihrer Affäre darüber beschwert, dass Ryan sich immer so selbstverständlich auf seinen Charme verließ. Quinn verhielt sich ganz genauso. Er dachte, ein verführerisches Grinsen würde ausreichen, um jeden Widerstand zu brechen, doch dieses Mal hatte er sich gewaltig verkalkuliert.
„Ich kann nicht glauben, dass du so was von mir verlangst“, flüsterte sie nach einer Weile.
„Es ist nicht die perfekte Lösung, das gebe ich ja zu, aber dir geht es doch ohne mich auch nicht gut. Also wieso beenden wir unsere Qualen nicht und sind wieder jeden Tag zusammen? So wie früher.“ Quinn stieß nach diesem kurzen Monolog einen tiefen Atemzug aus. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass er sich keineswegs wohl in seiner Haut fühlte.
„Warum sollte ich mir das antun? Nenn mir nur einen Grund“, forderte sie ihn auf.
Sag, dass du mich liebst, flehte sie stumm.
„Weil ich ununterbrochen an dich denke.“ Seine Hände machten sich selbstständig, sie untermalten jedes seiner nachfolgenden Worte mit einem sinnlichen Streicheln an ihren Schultern. „Jeden Abend, bevor ich einschlafe, sehe ich dich wieder vor mir: nackt und voller Sehnsucht. Ich muss mir jedes Mal einen runterholen, weil ich sonst kein Auge zumachen könnte“, ergänzte er etwas rüder. Sein Streicheln wurde schneller. „Und morgens … morgens wache ich auf und bin steinhart, weil ich von dir geträumt habe.“
Ihr ging es um Liebe, er redete von Sex. Ein himmelweiter Unterschied, wie ihr nun voller Bitterkeit klar wurde.
„Soll ich jetzt vielleicht geschmeichelt sein, weil ich dir als Wichsvorlage diene?“, erwiderte sie erbarmungslos. Finster zogen sich seine Augenbrauen zusammen, ihr Konter machte ihn zweifellos wütend.
„Nein, aber dass du es so sieht, erklärt zumindest, warum du so wenig Probleme damit hattest, mich einfach hängen zu lassen. Dabei dachte ich, dass ich mich wenigstens auf dich verlassen kann. Dass dich nichts vertreiben kann.“ Er grinste freudlos. „So kann man sich täuschen.“
Er schob ihr also die ganze Schuld in die Schuhe!
„Du bist so unerträglich arrogant, dass es wehtut“, ereiferte sie sich und hätte ihm am liebsten irgendeinen harten Gegenstand am Kopf zertrümmert, damit er endlich wieder seinen Verstand benutzte. „Nur noch mal fürs Protokoll: Wenn du mich haben willst, dann musst du auch offen zu mir stehen. Aber dir ist Thayet Jewels ja wichtiger“, fügte sie hinzu und konnte ihre Enttäuschung darüber nicht komplett verschleiern. „Ich habe das akzeptiert und verstehe es sogar. Deine Mutter würde das Geschäft innerhalb weniger Monate ruinieren, nur um ihren Willen durchzusetzen. Dass du das verhindern willst, ehrt dich, aber das bedeutet nicht, dass ich deswegen deine Geliebte werde und dann stillschweigend akzeptiere, wie du nach einem Tag im Büro freudestrahlend nach Hause läufst, um auch noch meine Schwester zu beglücken. Für mich hat der Spruch ‚Es bleibst ja in der Familie‘ gewisse Grenzen,
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