Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
Goldstück“, brach es aus ihm heraus.
Er umarmte sie stürmisch, drückte ihr einen dicken Kuss auf die Wange und verschwand dann wieder Richtung Parkplatz. Sie blickte amüsiert hinter ihm her. Er war wirklich ein Chaot und verzettelte sich ständig, weil er es allen recht machen wollte. Sie musste mehr darauf achten, ihn nicht so sehr zu vereinnahmen, und versuchen, ihr Leben selbstständiger in den Griff zu bekommen.
Einige Minuten später lief sie durch einen langen Flur, während sie nebenbei ihren Mantel aufknöpfte. Ein hellgrauer Teppich bedeckte den Fußboden, überall hingen gerahmte Fotodrucke von Schauspielern, Preisverleihungen und Dreharbeiten.
Endlich betrat sie durch eine Glastür das Büro von Tanners persönlicher Assistentin, die sich mit einem äußerst sparsamen Lächeln hinter ihrem Schreibtisch erhob und ihre supermoderne Brille zurechtrückte. Erst als das Gestell wieder dort saß, wo es ihrer Meinung nach hingehörte, kam sie um den Tisch herum und streckte die Arme nach Lees Mantel aus.
„Ah, da sind Sie ja endlich! Ich nehme Ihnen den Mantel ab, und Sie können direkt durchgehen. Mr. Tanner erwartet Sie bereits und ist schon sehr ungeduldig“, erklärte sie streng, was bei ihrer feinen Fistelstimme absolut lächerlich klang.
Lee ging es gewaltig gegen den Strich, dass sie hier durch die Blume gemaßregelt wurde. Immerhin war sie höchstens fünf Minuten zu spät.
„Auf eine Frau zu warten, ist er bestimmt gewohnt“, kommentierte sie unverfroren und machte keine Anstalten, den Mantel zu übergeben.
Lee erntete einen pikierten Blick, doch sie ignorierte die unfreundliche Miene und lief direkt auf Gordons Bürotür zu. Nachdem sie kurz angeklopft hatte, öffnete sie und wäre am liebsten wieder umgekehrt, als sie ihn hinter seinem massiven Schreibtisch sitzen sah. Er lehnte großspurig in seinem Sessel, den Telefonhörer am Ohr, und seine Miene triefte nur so von Selbstgefälligkeit.
Sobald er sie entdeckte, fertigte er die Person am anderen Ende der Leitung mit ein paar knappen Worten ab und kam dann mit einem unendlich schmalzigen Grinsen auf sie zugelaufen. Sie rang sich ein höfliches Lächeln ab, während sie sein hohlwangiges Gesicht betrachtete. Er war ungefähr in ihrem Alter, und wäre er nicht so dünn und knochig gewesen, hätte eine neutrale Person sein Aussehen durchaus als attraktiv bewerten können.
„Leanne … was für eine Freude Sie endlich wieder in meinem Büro begrüßen zu dürfen.“
Sie ließ es über sich ergehen, dass er sie umarmte, und versuchte dabei den stechenden Duft seines Aftershaves zu ignorieren. Was auch immer er benutzte, er nahm zu viel davon.
Sie schloss ganz kurz die Augen, sammelte sich und hoffte, dass sie dieses Gespräch ohne Gordons obligatorische Annäherungsversuche hinter sich bringen konnte …
Als sie eine halbe Stunde später das Gebäude verließ und im Laufschritt auf ein am Straßenrand parkendes Taxi zustürmte, war sie froh, noch mit halbwegs heiler Haut aus seinem Büro geflüchtet zu sein. Dieser Typ war ein Irrer! Ein kriminelles Arschloch, das keine Skrupel kannte, sich gewaltsam zu nehmen, was er haben wollte. Sie sank erschöpft in den Sitz und nannte dem Fahrer ihre Adresse. Der Wagen machte einen kleinen Satz, als der Kerl anfuhr und sie mit mehr Gottvertrauen als Geschick durch den dichten Londoner Abendverkehr chauffierte. Nachdem er bei Dunkelorange über die Ampel rauschte, machte sie einfach die Augen zu. Sofort hatte sie wieder Tanners widerwärtige Visage vor Augen, und die hilflose Wut auf diesen Kerl kam zurück. Dieser miese kleine Scheißer! Sie hatte ja immer gewusst, dass er scharf auf sie war, aber dass er sogar zu Erpressung greifen würde, um sie rumzukriegen, damit hatte sie nun doch nicht gerechnet. Gordons Spott klang ihr noch in den Ohren nach, ebenso seine Drohung, ihre Schauspielkarriere zu ruinieren, wenn sie nicht mit ihm ins Bett ging. Die Offenlegung ihrer Vergangenheit hatte sie angreifbar gemacht, und sie traute ihm durchaus zu, dass er aus verletzter Eitelkeit heraus dafür sorgte, dass sie nie wieder ein Rollenangebot bekam.
Und wenn schon! Sie hatte ihm auf den Kopf zugesagt, dass sie sich lieber in ein Becken mit flüssigem Beton geworfen hätte, als mit ihm ins Bett zu steigen. Gordons Reaktion war schmerzhaft gewesen, die wütende Ohrfeige brannte noch immer auf ihrer Haut.
Lee hob die Hand an ihre heiße Wange, betastete die Stelle und lächelte grimmig. Nach dem
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