Family Job
auch nicht hin. Sie starrte blicklos geradeaus.
Park stand auf, zwängte die Hände unter ihre Arme und hob sie zu sich an. Er konnte sie mühelos mit einer Hand im Gleichgewicht halten und ihre Beine mit der anderen anheben. Eine Weile hielt er sie in den Armen, dann ging er auf ein Knie, danach auf das andere. Legte sie sachte hin, als würde sie schlafen, und er wollte sie nicht wecken.
Sie trug einen Rock mit seitlichem Reißverschluss. Den kriegte er runter, einfach indem er etwas an dem Stoff zog, bevor er merkte, dass er ihren Hintern ein wenig anheben musste. Das hieß natürlich, dass er auf die Windel drücken musste und dadurch riskierte, den Inhaltherauszuquetschen. Keine gute Idee. Also überlegte er sich, sie auf die Seite zu rollen, den Rock runterzuziehen, sie dann auf die andere Seite zu rollen, und dort zu ziehen. So verfuhr er ein paarmal, und schließlich war der Rock ausgezogen.
»Nur die Ruhe, mein Schatz«, sagte er.
Der Gestank war jetzt viel stärker. Das war der Unterschied zwischen dem Windelwechseln bei Babys und bei Erwachsenen. Viel mehr Substanz.
Die Windel war babyblau. Durch die Mitte lief eine dünne grüne Linie. Er zog die Enden auseinander, und sie öffnete sich.
»Allmächtiger«, sagte er, als ihm der Geruch in die Nase stieg. »Entschuldige, Liz, aber das stinkt zum Himmel.«
Er hob ihre Beine an und hielt sie von sich, während er die Windel zusammenfaltete.
Nahm ein feuchtes Wischtuch. Machte rund ums Loch sauber, wo die Scheiße verschmiert war. Nahm ein anderes, um ihr den Anus zu säubern. Mit einem dritten reinigte er die Vagina.
Eine Rötung verlief in Richtung ihrer Oberschenkel.
Da wischte er ebenfalls ab.
So hatten sie früher immer gefickt. Liz auf dem Rücken, die Beine über seinen Schultern.
Innerhalb von Sekunden war er hart wie eine geballte Faust.
Scheißkacke, ein Windelausschlag. Das reichte bereits aus. Er war schon eine perverse Sau.
Er senkte ihre Beine ab.Das Gebüsch aus fast schwarzen Haaren reichte bis an ihren Bauchnabel. Und wie dicht es war. Daran erinnerte er sich. Es war immer dicht und drahtig gewesen. Er mochte das. Wild und ungezähmt.
Scheiße, er hatte Lust auf sie.
Stimmte irgendwas nicht mit ihm, dass er solche Gefühle hatte? Sie war seine Frau, und sie war halbnackt, und er hatte seit über fünf Jahren keine Nummer mehrgeschoben. Ein, zwei heimliche Blowjobs von ’nem Kerl mit Glatze, der stank wie ’n Pferd, aber das war’s auch schon gewesen.
Es war ja nicht so, dass er was Unrechtes machte, wenn er sie jetzt bumste. Wenn sie es sich hätte aussuchen können, hätte sie’s auch gewollt. Oder?
Aber sie konnte es sich nicht aussuchen.
Natürlich gab’s auch noch andere Möglichkeiten. Er konnte woanders hingehen und dafür bezahlen. Liz hätte nichts dagegen. Sie würde ja nichts davon mitkriegen. Doch er wollte keinen Sex mit einer x-beliebigen Frau. Er wollte Liz.
Er beugte sich über sie und küsste sie. Ihre Lippen waren trocken, reagierten nicht.
Er sollte besser die Windeln entsorgen und die benutzten Wischtücher und sie bettfertig machen.
Aber zuerst legte er sich neben sie, legte die Wange auf ihren Bauch. Das Gequassel aus dem Fernseher wurde leiser.
Sie war warm und weich, und in ihrem Bauch grummelte es. Er fragte sich, was sie zu sagen versuchte.
Am nächsten Abend gab es Rindfleischeintopf. Martin hatte ihn gemacht, und wie alles, was er kochte, war er saugut. Danach saßen sie alle im Wohnzimmer, tranken ein paar Biere, Effie und Martin auf dem Sofa aneinandergekuschelt, Liz neben ihnen. Park saß auf der Armlehne, bis der Druck auf sein Steißbein zu groß wurde, dann setzte er sich vor Liz auf den Fußboden.
»Willst du hier sitzen?«, fragte Grant. Er saß auf dem einzigen Sessel.
»Ich sitz hier gut.«
Sie waren alle da. Na gut, bis auf Richie, Parks Ältesten. Im Augenblick war er wahrscheinlich im Gefängnis-Kraftraum und ›pumpte sich auf‹, oder er hing vor derGlotze. Falls er nicht auf seiner Zelle war. Und nach einem Bier lechzte. Das war’s, was einem fehlte im Knast. Mehr als Sex.
Trotzdem, Richie würde seine Zeit absitzen. Man wird nicht Auftragskiller, wenn man nicht bereit war, die Konsequenzen zu tragen. Allerdings hatte er nicht damit rechnen können, was er damit seiner Mutter antat, als sie es erfuhr. Damit hatte niemand rechnen können.
Herrje, Liz.
Vielleicht hatte sie ja Lust auf einen Schluck Bier. Er fragte sie.
»Nein«, sagte Effie. »Bist du total
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