Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
sei. Yardie war ’n Arschloch, und es spielte keine Rolle, weshalb er sauer war. Park vermisste allerdings Yardies Mum. Sie machte tolle Pfannkuchen.
    Zwei Monate lang war Park obdachlos gewesen, bis Effie und Martin ihn endlich überredet hatten, bei ihnen zuwohnen, bis er sich wieder im Griff hatte. Supersüß war das gewesen. Er war ihnen was schuldig.
    Und daher war er jetzt, auch wenn er gern weiter um die Häuser gezogen wäre, nur um den Bullen zu ärgern, der Martin und Grant befohlen hatte, ihn heimzubringen, eigentlich ganz froh, ins Bett zu kommen. Okay, aufs Sofa zu kommen. Das Entscheidende war, er landete nicht in verratztem Karton und Zeitungen. Und heute Nacht hatte er Liz, an die er sich kuscheln konnte.
    »Wie war’s mit Grant?«, fragte Effie, während sie einen Knopf auf der Fernbedienung drückte.
    »Der kleine Mistkerl«, sagte Park. »Wollte nichts trinken. Und dann wollt’ er mich nichts trinken lassen. Ich hab immer noch Durst.«
    »Du hättest deinen Dad mit dem Polizisten sehen sollen«, sagte Martin.
    »Mit welchem Polizisten?«, fragte sie.
    »Ich hab nie Bewährung gekriegt«, sagte Park. »Da muss ich auch nicht nett sein zu den Wichsern.«
    »Du hast doch keinen Polizisten verdroschen, Dad?«
    »Ich wollt,ich hätt’s.Na ja,ist jetzt auch egal.Wie geht’s meinen Mädels? Was habt ihr so gemacht?«
    Sie saßen nebeneinander auf dem Sofa. Liz sah schon besser aus.
    »Mir geht’s gut«, sagte Effie. »Wir haben ’nen Film über so ’nen Typ gesehen, der die Seelen von Toten in einem Hotel in seinem Gehirn sammelt.«
    »Und ich hab gedacht, ich wär der Einzige«, sagte Park. »War’s gut?«
    »Mir hat’s gefallen. Ich denk allerdings, ich geh jetzt schlafen. Mum ist müde.«
    »Hat sie ihre Medizin genommen?«
    »Jau.«
    »Hat sie irgendwas gesagt?«
    »Dad, sie sagt nie irgendwas.«
    »Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, Effie.«
    »Sie hat ’ne Menge gefurzt. Es ist Zeit, dass sie die Windel gewechselt kriegt.« Sie drehte sich zu Liz um. »Hm, Mum? Riechen wir ’n bisschen?«
    »Ich mach das«, sagte Park. »Und du gehst mit Martin ins Bett.«
    »Sicher?«
    »Was, meinst du, ich kann so ’ne Windel nicht wechseln?«, fragte Park. »Hab deine oft genug gewechselt. Da hab ich ’n Scheißhändchen für. Haut ab.«
    »Mir macht’s nichts aus.«
    »Na los«, sagte Park. »Verpisst euch.«
    Als sie weg waren, musste er erst mal raten, wo Effie die Windeln hingetan hatte. Er wusste, dass sie irgendwo waren, denn er erinnerte sich, sie vom Heim mitgenommen zu haben.
    Es brachte nichts, also ging er sie fragen. Er blieb vor dem Schlafzimmer stehen und horchte. Martin erzählte ihr gerade von dem Bullen und der Pfütze. Park klopfte an.
    Effie kam in einem schwarzen Bademantel an die Tür. Sie entschuldigte sich. Sie hatte die Windeln auf den Kleiderschrank gelegt, wo sie nicht im Weg waren. Sie rief Martin zu, er solle sie holen.
    Er brachte sie, er trug einen zu ihrem passenden Bademantel und hatte ein Handtuch um den Hals geschlungen. Er gab Park die Windeln.
    »Wir müssen morgen noch welche besorgen«, sagte Effie.
    »Haben wir nicht genug?«
    »Selbst wenn wir sie alle zwei Stunden aufs Klo bringen, haben wir keine Garantie, dass zwischendurch nicht mal ’n Unfall passiert. Das kann drei oder vier Mal am Tag so gehen.«
    »Echt? Das sind ja ’ne Menge Windeln.«
    »Inkontinenzbinden«, sagte Effie.
    »Das sind mir zu viel Sil-dingsbums.«
    »Silben? Dann versuch’s mit ›Binden‹.«
    »Was ist ’n verkehrt an Windeln, verflucht?«
    »Babys tragen Windeln. Mum ist kein Baby.«
    Park ließ es sich gesagt sein. »Ach, ich brauch auch noch ’n Nachthemd für sie.«
    Effie sagte ihm, wo er eines fände, und meinte noch, ein paar Wischtücher könnten praktisch sein, um sie sauberzumachen.
    Er sagte ihr noch einmal Gute Nacht und hatte irgendwann alle Utensilien im Wohnzimmer und versuchte dann, Liz zum Hinlegen zu bewegen. Sie war nicht sehr gut im Befolgen von Anweisungen. Man konnte sie ganz leicht zum Gehen bringen, indem man sie an der Hand nahm und sie führte. Sie setzte sich, wenn man ihr einen Stuhl gab. Sie legte sich hin, wenn man die Bettdecken zurückzog. Aber sie dazu zu bewegen, sich auf den Fußboden zu legen, erwies sich als Herausforderung.
    Park legte sich als Erster hin, in der Hoffnung, ein praktisches Beispiel würde helfen.
    Aber sie schaute ihn gar nicht an. Der Fernseher lief noch, irgendeine Talkshow, der Ton auf leise gestellt, doch da sah sie

Weitere Kostenlose Bücher