Family Job
wie die ganze Sache funktionieren konnte. McCracken umbringen, um Savage zu zeigen, dass sie es ernst meinten. Dann Savage erpressen. Ihn ausbluten. Sein Geld dazu verwenden, Liz in einem neuen Heim unterzubringen.Vielleicht noch ’nen Batzen aus ihm rausleiern, damit Effie und Martin ’ne schöne Hochzeit feiern konnten. Und Martin hätte den Mord an seinem Vater gerächt, auch wenn er das ganze Drum und Dran nie erfahren würde.
Nur ein Problem. Park hatte noch nie jemanden umgebracht. »Wenn Richie nur da wäre«, sagte er.
»Ich schaff das schon«, sagte Effie. »Und Grant hat angeboten zu helfen.«
»Du hast es Grant erzählt?«
Sie sagte nichts.
»Ehe du’s mir erzählt hast?«
»Eigentlich«, sagte sie, »war’s Grant, der die Idee mit der Erpressung hatte. Ich hätte den Wichser am liebsten kaltgemacht.«
Park glaubte ihr. Manche Sachen nahm sie total persönlich. »Und woher weiß Grant das mit dem Dad von Martin?«
»Der weiß alles. Der ist cool, Dad.«
»Stimmt«, sagte Park. »Ist ja nicht so, dass ich ihm nicht traue. Ich bin mir nur nicht so sicher, ob wir ihn da reinziehen sollten. Er hat seine eigene Wohnung. Okay, sein eigenes Zimmer. Und ’nen Job. Sorgt für sich selber. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es so einfach ist, jemand umzubringen.«
»Er will was für Mum tun«, sagte Effie. »Schließ ihn nicht aus.«
Park fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Wenn wir das machen, dann müssen wir’s richtig anstellen. Ich geh nicht noch mal ins Gefängnis.«
»Wir sind supervorsichtig.«
»Effie«, sagte er. »Du bist total übergeschnappt.«
»Du hast’s grade nötig«, sagte sie und lächelte. »Meinst du, wir kriegen das hin?«
Park wog McCrackens Leben gegen Liz’ Wohlergehen auf, und da fiel die Wahl nicht schwer. Ein guter Grund, McCracken umzubringen, war ein Geschenk des Himmels. Scheiß drauf, auch ein schlechter Grund wäre okay gewesen. Das kriegte er hin, kein Problem. Ein paar Tipps von Richie, und es würde wie am Schnürchen laufen.
»Und?«
Er nickte. »Aber du hältst dich da raus. Das erledige ich .«
Effie machte ein enttäuschtes Gesicht, widersprach jedoch nicht. »Dann schau ich mich morgen früh nach Heimen für Mum um«, sagte sie.
Am nächsten Morgen hatte er einen Spaziergang an der frischen Märzluft gemacht und Effie allein gelassen, damit sie ungestört ihre Anrufe erledigen konnte.
»Die Heime sind alle besetzt«, sagte sie, als er die Wohnung betrat. Sie hörte ihn an der Tür und kam ihm entgegen.
»Alle?« Er schloss die Tür.
»Die netten, ja. Es gibt zwei mit freien Plätzen, aber ich hab den Eindruck, die sind genauso schlecht wie das von McCracken.«
»Scheiße.« Er schüttelte den Mantel ab. »Hat ja keinen Sinn, sie aus dem Dreckloch rauszuholen, nur um sie in ein anderes zu stecken.«
»Ich hab eins, das sie in zwei Monaten aufnimmt.«
Mann. »So lange?«
»Mehr war nicht drin. Und die wollen einen Monat Kaution und einen Monat im Voraus.«
Er schaute sich um, wohin er seinen Mantel hängen konnte. Die Haken an der Innenseite der Tür waren alle belegt. »Auch ’n paar gute Nachrichten?«
»Ich erzähl dir nur, was ich rausbekommen hab.«
»Ich weiß«, sagte Park. »Tut mir leid. Aber ich bin trotzdem sauer.«
»Hör zu«, sagte sie. »Die Kaution und alles ist kein Problem, wenn Savage blecht. Wenn wir’s mal von der positiven Seite sehen, haben wir dadurch jede Menge Zeit, um zu planen, wie wir’s machen.«
»Hast wahrscheinlich recht.« Er versuchte, seinen Mantel an einen der Haken zu hängen. Er blieb nicht oben. Versuchte es mit einem anderen. »Aber eins noch, Effie.« Er probierte den letzten Haken aus. Eine Sekunde lang blieb sein Mantel hängen, dann rutschte er ab und fiel zu Boden.
»Ja?«
Er hob den Mantel auf und hielt ihn vor der Brust fest. »Ich und Mum, wir können nicht so lange bei euch bleiben. Es ist einfach nicht machbar.«
Sie senkte den Kopf und scharrte mit den Füßen.»Denkst du, Martin will euch nicht hierhaben?«
Er zog den Mantel wieder an und kämpfte mit dem rechten Ärmel. »Wir treten uns doch jetzt schon auf die Füße. Es war eng, als ich alleine hier war. Aber mit Mum dazu ist es einfach nicht zu machen. Zwei Monate, dann gehen wir uns gegenseitig an die Kehle. Mit Martin hat das überhaupt nichts zu tun.«
Sie wollte ihn immer noch nicht anschauen. »Du bringst Mum irgendwohin, damit wir unsere Ruhe haben. Ist es das?«
Er hatte den Mantel an. Zog den
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