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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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klappen.
    Tommy schloss die Tür mit dem Vorhängeschloss ab und steckte den Schlüssel in die Tasche. Er wollte die Anweisungen bis aufs i-Tüpfelchen befolgen.
    Er wandte sich zum Ausgang. Nach ein paar Schritten fühlte sich der Schlüssel merkwürdig lose in seiner Tasche an. Er malte sich die Folgen aus, wenn er ihn verlor, und holte ihn rasch aus der Tasche und umklammerte ihn fest mit der Hand. Er hielt ihn so fest, dass die Handfläche schmerzte, als er an dem Sitz vorbeikam, auf dem Phil hockte und vorgab,eine Illustrierte zu lesen.Vielleicht laser sie ja auch wirklich.Vor allem die Cartoons,jede Wette. Wenigstens war er wach. Und nüchtern, auch wenn er an einer Dose Bier nuckelte.
    Das Beste wäre gewesen, Tommy hätte sie ihm aus der Hand geschlagen, um sicherzugehen, dass er auch wach blieb , doch er ging weiter und entdeckte dabei drei weitere Dosen auf dem Sitz. Phil hielt seinen leuchtend roten Schopf hinter seiner Zeitschrift versteckt. Tommy war froh, dass ihn diese Gene verschont hatten, obwohl schon viel gewonnen gewesen wäre, wenn Phil sich ordentlich die Haare schneiden lassen oder sie ab und zu mal kämmen würde.
    Egal, alles war so, wie es sein sollte. Kein Blickkontakt, kein Hinweis darauf, dass sie sich kannten. Wenn jemand sie beobachtete, würde er denken, Tommy sei ganz allein unterwegs.
    Es half alles nichts.Er musste auf Phil vertrauen.Tommy setzte ihm manchmal ziemlich zu, aber nur, weil er sich zu so einem Arschloch entwickelt hatte. Doch wenn man dem eigenen Bruder nicht mehr trauen konnte, dann sagte das eine Menge darüber aus, was für ein Mensch man selbst war.
    Tommys Anweisung lautete, ein Taxi zu nehmen und zu einer Adresse im Westen der Stadt zu fahren.
    Also geradeaus und aufwärts. Den Aufzug hoch und raus aus dem Bahnhof.
    Die Luft draußen war beißend. Es hatte in der vergangenen Stunde mächtig abgekühlt. Er hatte das Gefühl, als ob eisige Hände sich in seine Wangen krallten. Er zog den Mantel enger um sich. Er hätte den Reißverschluss zumachen sollen, aber er ging nun mal nicht gern in einem zugezogenen Mantel. Das war genauso, als würde man eine Tasche über der linken Schulter tragen. Total unmöglich. Doch wenn man versuchte, das jemandem zu erklären (und er hatte es versucht), wurde man nurschief angeschaut. Er ließ den Mantel offen und stopfte die Hände in die Taschen, denn so fand er es gut.
    Konnte seinen Magen durch den Stoff durch knurren hören. Er hatte den ganzen Tag nichts essen können. Das kleinste bisschen Stress, und sein Magen machte als Allererstes schlapp.
    Vorigen Monat in Amsterdam – auf Geschäftsreise, dauerte ’n paar Tage, hatte auch schön was verkauft – hatte Tommy vierundzwanzig Stunden lang nichts runtergekriegt. Da hatte er sich gefragt, wie er’s geschafft hatte, sich im Lauf der Jahre keine Magengeschwüre einzufangen. Obwohl, vielleicht hatte er ja welche. Vielleicht waren es ja die Magengeschwüre, die da gerade in seinem Magen brannten.
    Er führte seit langem ein Leben ohne finanzielle Sorgen. Hatte in einer gefährlichen Branche ein paar Jahre lang Erfolg gehabt, ohne sich die Finger zu verbrennen, und war dann rechtzeitig ausgestiegen, als er genügend Kapital beisammen hatte. Er hatte Glück gehabt. Dad hatte immer gesagt, mit Immobilien könne man keinen Fehler machen. Nicht dass Dad selbst je auch nur einen einzigen Backstein besessen hatte, aber genau dahinein hatte Tommy seine ganze Kohle gesteckt. Und ein Scheißvermögen verdient.
    Doch sein Leben war jetzt nicht mehr sorglos.
    Nicht mehr seit dem Erscheinen von Mr. Smith.
    Angefangen hatte alles mit einem Anruf. Tommy war zu Hause im Büro, wo er am liebsten arbeitete.
    Schon sauer über die Störung, nahm er den Hörer ab und hörte: »Ist da Tommy Savage?«
    »Ja. Was wollen Sie? Ich hab zu tun.«
    »Das ist schnell gesagt.«
    »Dann sagen Sie’s.«
    »Na ja, Tommy. Ich will Ihren Arsch.«
    »Hä?« Tommy traute seinen Ohren nicht. »Was wollen Sie?«
    »Ihren Arsch. Der gehört mir.«
    Beschissener kleiner Wichser. Tommy konnte nicht sagen, woher er wusste, dass der Typ am anderen Ende der Leitung klein war, aber er hörte die Stimme und stellte sich einen kleinen Mann vor.
    Wie groß der Wichser nun auch war, bis zu diesem Anruf hatte Tommy einen schönen Tag gehabt. Hatte morgens Jordan zur Schule gebracht, ein, zwei Stunden gearbeitet, war dann auf einen Kaffee weggegangen und hatte sich mit einer geschiedenen Italienerin namens Bella unterhalten.

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