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Fan Man

Fan Man

Titel: Fan Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Kotzwinkle
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Socken reingekommen, aber ich konnt dem Schnitt dieses Anzugs nicht widerstehn. Er wird perfekt passen, Mann, und ich werd ihn gleich anbehalten.«
    »Sehr wohl, der Herr.«
    In die Umkleidekabine, Mann, raus aus meinem alten zerfetzten Horse-Badorties-Anzug und rein in meinen Erster-Klasse-Barneys-Ausverkaufs-Anzug. Sieht ungeheuer aus, Mann. Genau was ich brauch für die NBC.
    »Ja, der Herr, das macht achtzehn Dollar und fünfzig Cent, plus Steuer. Soll ich Ihren alten … äh … Anzug forttun?«
    »Wenn Sie so freundlich sein wollen, Mann, bitte. Andererseits, Mann, vielleicht doch lieber nicht, packen Sie ihn lieber luftdicht ein, Mann, und lassen Sie mich ihn beerdigen.« Ich kann diesen Anzug nicht in feindliche Hände falln lassen, Mann. Er ist wertvoll, wie meine kostbaren Fußnägel, die als Opfer verbrannt werden müssen, Mann, nach dem Abschneiden. Schwarze Magie, Mann, is überall. Schreckliche Dinge könnten mir zustoßen, wenn dieser Anzug in die falschen Hände fiele. Puertoricanische Medizinmänner, Mann, zelebrieren irre Riten, Mann, mit Hühnern und meinem alten Anzug. Das darf nicht geschehen, Mann, ich hab schon stechende Schmerzen in meinem Schnabel, Mann, wenn ich nur dran denke.
    »Da wären wir, der Herr, und vielen Dank für Ihren Einkauf bei Barneys.«
    »Gut, Mann, bleib so.« Und raus geh ich, Mann, ins helle Sonnenlicht, Mann das zu hell is, Mann, ich muß meine Spezialsonnenbrille aufsetzen, Mann, total schwarz bis auf fünfzig winzige Stecknadellöcher in jeder Linse. Kommt dir vor wien Drahtkäfig, Mann, das Blickfeld ist in Form eines Nadelstichmusters aufgeteilt, so daß du kaum siehst, wo du gehst und deshalb, Mann, nehm ich lieber ein Taxi.
    »TAXI!«
    Taxi kreischt hält direkt an der Bordsteinkante. Bärtiger Fahrer mit Sonnenbrille.
    »Wart, bis ich meinen Schirm reinkrieg, Mann, kannst du ihn da aufn Vordersitz schieben, danke, Mann. Central Park, Mann, egal wo.«
    Suuuum-Taxi fährt ab, webt sich durch Verkehr Ampeln krach-bäng durch die Gänge. Taxifahrer-Karate. Leichter Schlag mit der Stoßstange fahren wir raus aus der Stadt ins Sonnenlicht. Fahrer blickt über die Schulter, schneidet leicht tötet fast Mann mit nem Armvoll Pakete, jagt dahin, dreht und wendet das Steuerrad des Schicksals, wir fahren.
    »Was du noch im Taxi brauchst, Mann, isn Fan, Mann, der dich coolt.«
    »Ich bin cool, Mann.«
    »Genau, Mann, und du kannst sogar noch cooler werden mit diesem handlich-schmucken Fan, gibt nichts Besänftigenderes.« Für diesen Moment gibt es natürlich noch eine andere Abkühlung und dafür hole ich aus meiner Westentasche diesen großen vergoldeten Kugelschreiber raus, ein Andenken vom Empire State Building. Der Schreiber, Mann, ist innen hohl, und wenn ich ihn öffne und schüttel, bekomm ich eine zusammengeknüllte, an jedem Ende fein säuberlich zusammengefaltete Portion Gesundheitskost-Rauch in meine Hand, Mann, aus salzigem Seetang geerntet von portugiesischen Fischersfrauen und auf Steinen getrocknet.
    Zünd es an, Mann, inhalier tief, geb rauchenden Seetang weiter an Taxifahrer.
    »Danke, Mann.«
    Furchtloser Fahrer, Mann, fährt überallhin, raucht alles.
    Horse Badorties und abgefahrener Taxifahrer rauchen Seetang, lächelndes Sonnenlicht wölkt in der Luft. Fahren im blinkenden Licht.
     
    Taxifahrer auf einmal stoned mitten auf der Lexington Avenue wenn schon Mann fahr überallhin egal wie. Flieg automatischen Pilot, kenne Stadt in- und auswendig, stoned, blau, abgefahren, sag mir wohin ich bring dich. Perfekte Koordination, schlängelt sich durch den Verkehr, treibt durch den Verkehr, alle träumen ihren verdammten Traum.
    Kommen zu den Hotels Springbrunnen plätschern im Sonnenlicht, biegen ein in den südlichen Central Park da sind die Bäume, Mann, wir sind am Park.
    »Hier is prima, Mann.«
    Suum rüber zum Bordstein.
    Bezahl Fahrer, geb ihm als Trinkgeld den Rest von dem Seetang, Mann, das soll er in der Stoßzeit rauchen. Gib ihm nen Stoß, mit dem er alle andern Stöße abfängt, Mann.
    »Gut, Mann, danke dir.«
    »He, Mann, tu mir nen Gefallen und häng diese öffentliche Ankündigung hinten im Taxi auf, Mann. Sieh her, Mann, ich klebs hier dran. Erzähl der Welt übers Liebeskonzert, Mann, heute in zwei drei Tagen.«
    Und ich steig aus dem Taxi mit Schirm und Beutel, Mann, weit oben in der Stadt. Taxifahrer fährt ab ssuuuuuuuummmm.
    Ach nee, Mann, ich hab meinen wertvollen kostbaren gebrauchten vergammelten alten Anzug im Taxi gelassen, Mann.

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