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Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Polizei erzählt haben. Aber manchmal hilft es, wenn man die Aussage noch einmal persönlich hört, statt sie in einem Protokoll zu lesen.“
    Molly bewunderte Hunters Technik. Er war sympathisch und gewann Lydias Vertrauen. Und selbst nachdem sie gehört hatten, dass Lydia in jener Nacht alleine gewesen war, hatte er sie nicht nach ihrem Alibi gefragt. Er wollte sie möglicherweise nicht provozieren oder riskieren, dass sie sich vor ihm verschloss. Er war ein wunderbarer Stratege.
    Lydia holte derweil tief Luft. „Ich habe den Bullen alles gesagt, aber sie waren nicht halb so daran interessiert wie ihr.“
    Weil sie ihren Verdächtigen bereits hatten, dachte Molly verbittert. Diese Kleinstadtpolizisten hatten die Möglichkeit, dass Lydia ihren Liebhaber erschossen haben könnte, nachdem dieser sie fallen gelassen hatte, nicht einmal in Erwägung gezogen. Aber Molly konnte diesen Gedanken nicht so leicht abschütteln.
    „Eine Sache noch“, sagte Hunter. „Wenn Sie einmal darüber hinwegsehen würden, dass Frank wegen Mordverdachts verhaftet worden ist, gibt es noch jemanden, der Ihrer Meinung nach ein Motiv gehabt haben könnte? Jemand, der Streit mit Paul hatte, egal ob privat oder geschäftlich? Sie waren sich so nahe, niemand könnte diese Frage besser beantworten als Sie.“
    Er schmierte Lydia Honig um den Bart, dachte Molly. Und er war verdammt gut darin.
    „Ich muss Ihnen sagen, dass, egal wie sehr mich dieser Gedanke schmerzt, es möglich ist, dass Frank es getan hat. Er hatte ein Motiv, er hatte die Gelegenheit, und er hatte auch nachts einen Zugang zum Bürogebäude. Es tut mir leid, Molly, aber das ist die Wahrheit.“
    Molly biss die Zähne zusammen.
    „Versuchen Sie es bitte!“, sprang Hunter ein, bevor Molly reagieren konnte. „Gibt es da noch jemanden, der einen Groll auf Paul hatte?“
    „Es wird Ihnen nicht viel helfen, aber bitte. Bürgermeister Rappaport hatte Pech bei einem Geschäft mit Paul. Das war einige Monate bevor Molly in die Stadt gekommen ist. Die Rappaports besaßen seit Generationen ein Grundstück am anderen Ende der Stadt. Paul hatte Wind davon bekommen, dass ein paar Immobilienunternehmen sich dafür interessierten. Sie hatten herumgeschnüffelt, waren aber noch nicht mit dem Bürgermeister in Kontakt getreten, und weil der gerade knietief in einer Wahlkampagne gegen einen jungen Gegner steckte, der gegen ihn zu gewinnen schien, hatte er außer seiner Karriere nicht viel im Sinn. Außerdem brauchte er weiteres Geld für seine Kampagne. Als Paul ihm also anbot, ihm das Grundstück abzukaufen, ergriff Rappaport diese Chance, so wie Paul es vorhergesehen hatte.“
    „Lass mich raten. Paul bekam das Land für einen Apfel und ein Ei“, sagte Molly, kaum in der Lage ihre Abscheu zu verbergen. Je mehr sie über den besten Freund ihres Vaters erfuhr, desto weniger mochte sie ihn.
    Lydia legte den Kopf schief. „Richtig. Und dann nahm er Kontakt zu den Immobilienunternehmen auf und verkaufte das Grundstück für eine riesige Summe. Der Gewinn machte viel mehr aus, als die lächerliche Summe, die Paul dem Bürgermeister für dessen Kampagne gezahlt hatte.“
    „Und der war wütend“, sagte Hunter.
    „Kann man ihm das verübeln?“, fragte Lydia.
    Molly warf der Frau einen irritierten Blick zu. „Und du liebtest Paul?“
    Lydia zuckte mit den Achseln. „Im Krieg, in der Liebe und in der Immobilienbranche sind alle Mittel erlaubt. Pauls Geschäfte hatten nichts mit mir zu tun.“
    Genauso wenig wie seine Ehe?, fragte sich Molly im Stillen. Sie wusste, dass es besser war, diese Frage nicht laut zu stellen. Hunter hätte sie umgebracht. Davon abgesehen, war Lydia schon genug gestraft, für ihre Rolle in Pauls schmutzigen Geschäften und dafür, dass sie eine Ehe ruiniert hatte.
    „Weiß die Polizei von der Sache mit dem Bürgermeister?“, fragte Hunter.
    „Ich weiß, dass das Thema ein paar Tage nach Pauls … Ermordung hochkam“, sagte sie über das Wort stolpernd. „Aber die Polizei hat diese Spur nie verfolgt.“
    Hunter griff sofort nach Mollys Hand, als ob er sich vergewissern wollte, dass sie keinen Streit mit Lydia anfing. Er wusste nicht, dass sie gar nicht daran dachte. Soweit es sie betraf, gab es zwei alternative Verdächtige. Lydia hatte kein Alibi, und sie hatte sich in der Nacht, in der es passierte, mit ihrem Liebhaber gestritten, und der Bürgermeister war vom Opfer betrogen worden.
    „Wir können Ihnen gar nicht genug dafür danken, dass Sie mit uns

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