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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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die beinhaltete, daß sie im Falle ihres Todes eine Feuerbestattung wünsche. Eine Photokopie dieser Erklärung finden Sie in der Akte. Die Unterschrift ist echt, ich habe sie von unseren Fachleuten prüfen lassen.“
    „Damit waren Ihre Ermittlungen abgeblockt. Sehr geschickt gemacht…“
    Newman sprach nicht weiter, als an die Tür des Dienstzimmers geklopft wurde. Auf Becks „Herein!“ betrat ein kleiner, kurzsichtig wirkender Mann den Raum. Er hielt einen Zellophanbeutel in der Hand.
    „Wir haben einige Fingerabdrücke gefunden“, berichtete er an Beck gewandt. „Wahrscheinlich die des Verstorbenen – aber das können wir erst feststellen, wenn die Leiche freigegeben worden ist.“
    „Danke, Erich.“ Beck wartete, bis der Mann gegangen war, bevor er den Klarsichtbeutel an Newman weiterreichte. „Da haben Sie den Umschlag, den Dr. Moser aus Nagys Manteltasche gezogen hat.“
    Newman zog den zerknitterten Briefumschlag aus dem Zellophanbeutel und las die Anschrift:
Herrn Robert Newman, Bellevue Palace, hier.
Er riß ihn auf und fand darin ein von einem Schreibblock gerissenes Blatt und einen flachen Schlüssel. Auf dem Blatt stand in derselben unbeholfenen Schrift wie auf dem Umschlag:
Mr. Newman
Bahnhof. Der Engländer steckte beides in den Umschlag zurück und ließ ihn in der Brusttasche seiner Jacke verschwinden.
    „Er ist an Sie adressiert gewesen“, stellte Beck fest. „Deshalb habe ich strikte Anweisung gegeben, ihn nicht zu öffnen.
    Bekomme ich den Inhalt nicht zu sehen?“
    „Nein. Erst müssen Sie mir sagen, was Sie von mir erwarten – und selbst dann vielleicht nicht.“
    „Ich brauche einen vertrauenswürdigen Beauftragten, der Zugang zur Klinik Bern hat. Ich selbst habe keinen Anlass, dort aufzukreuzen. Außerdem will ich meine Karten nicht vorzeitig aufdecken. Ich habe vorläufig keinerlei Beweise – nicht einmal im Fall Hannah Stuart –, sondern nur einen schlimmen Verdacht. Ich muß herausbekommen, was dort vor sich geht!“
    „Wollen Sie Ihre Ermittlungen nicht auf das Chemiewerk in Horgen konzentrieren? Schließlich sind Sie doch ersucht worden, nach diesem Seidler zu fahnden.“
    „Hannah Stuart ist in Thun umgekommen“, stellte Beck ernst fest. „Nun zum Inhalt Ihres Briefumschlags…“
    „Ich arbeite selbständig oder gar nicht. Deshalb bleibt der Umschlag vorerst, wo er ist…“
    „Ich muss Sie warnen, daß Sie’s mit fast unbegrenzt mächtigen Männern zu tun haben. Und noch etwas: Meine Ermittlungen haben ergeben, daß die Mitglieder des Goldklubs den unglaublichen Betrag von zweihundert Millionen Franken für
Terminal
bereitgestellt haben.“
    Beck hob abwehrend die Hand. „Fragen Sie mich bitte nicht, wie ich das herausbekommen habe! Sie können sich jedoch darauf verlassen, daß es sich um einen Betrag dieser Größenordnung handelt.“
    „Wer verfügt über das Geld?“ fragte Newman.
    „Professor Grange“, antwortete der Schweizer prompt.
    „Und Grange gehört ebenfalls zu den Reserveoffizieren, von denen Sie vorhin gesprochen haben?“
    „Er hat zu ihnen gehört, aber er ist jetzt nicht mehr aktiv. Sie müssen äußerst vorsichtig sein, Bob! Ich weiß, daß Sie ein Einzelgänger sind, aber bei dieser Sache brauchen Sie möglicherweise doch Hilfe.“
    „Gibt es denn irgend jemand, der sich Grange und seinen Bankierskomplizen in den Weg stellen könnte?“
    „Ich kenne nur einen, der dafür in Frage käme: der Basler Bankier Dr. Max Nagel. Er sitzt zugleich im Beirat der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und hat deshalb weltweite Verbindungen. Nagel ist der Hauptgegner des Goldklubs…“
    „Und dieser Manfred Seidler – weshalb fahnden Sie wirklich nach ihm?“
    „Ich versuche, ihn zu finden, bevor die Spionageabwehr ihn in die Finger bekommt. Sämtliche Kantonspolizeiposten sind alarmiert. Ich fürchte, daß Seidler große Gefahr droht…“
    „Von der Abwehr?“ erkundigte Newman sich ungläubig. „Ist das tatsächlich Ihr Ernst?“
    „Das haben Sie gesagt. Ich hab’ mich nicht so deutlich ausgedrückt.“
    „Was ist übrigens mit diesem Engländer, diesem Mason, der sich für Grange interessiert? Wo kommt er ins Spiel?“
    „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, für wen er arbeitet. Ich bin mir überhaupt noch nicht im klaren darüber,
wer
für
wen
arbeitet.
    Aber ich halte auch Mason für gefährdet. Vergessen Sie nicht, daß wir Lee Foley aus den Augen verloren haben – und daß er ein Killer ist. Denken Sie immer daran, daß Sie

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