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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Eingeständnis. Sie wirkte leicht verwirrt, als seien ihr die sich überstürzenden Ereignisse über den Kopf gewachsen. Newman führte das auf ihre amerikanische Herkunft und Erziehung zurück. In Europa war eben vieles anders – und vor allem komplizierter.
    „Als erstes treffe ich, wie gesagt, mit Dr. Novak zusammen.
    Aus ihm muss ich herausbekommen, was wirklich in der Klinik Bern vor sich geht. Deshalb sind wir schließlich hier. Ich muß versuchen, ihn irgendwie unter Druck zu setzen, damit er auspackt. Das ist erst einmal das Wichtigste. Übermorgen treffen wir uns dann mit Seidler und werden erfahren, was er weiß. Ich habe den Eindruck, daß die Mosaiksteinchen sich allmählich zu einem Ganzen zusammenfügen. Sogar ziemlich schnell. Was wolltest du mir übrigens noch erzählen?“
    „Als ich in der Klinik mit Jesse gesprochen habe, während du Novak abgelenkt hast, hat er mir erzählt, dort würden irgendwelche Versuche durchgeführt …“
    „
Versuche?
Weißt du bestimmt, daß er von Versuchen gesprochen hat?“
    „Ganz bestimmt! Er hat allerdings nur Andeutungen gemacht.
    Ich glaube, daß er gefürchtet hat, Novak könnte hören, was er mir erzählt…“ Nancy stand auf, als an die Zimmertür geklopft wurde. „Ah, das müßten die Getränke sein. Dein Omelett kommt sicher auch bald…“
    Eine Dreiviertelstunde später lag Newman in dem dunklen Zimmer neben Nancy im Bett. Ihre regelmäßigen Atemzüge bewiesen ihm, daß sie fest schlief. Kein Wunder, sie hatte einen anstrengenden Tag hinter sich. Er selber lag noch lange wach und bemühte sich, eine Verbindung zwischen den verschiedenen Ereignissen herzustellen.
    Rätselhaft blieben vor allem die unaufgeklärten Diebstähle, von denen Beck ihm berichtet hatte, der eines Granatwerfers und des Karabiners mit 24 Schuss Munition. Da war die Sache mit dem Räumfahrzeug auf der Autobahn schon leichter zu verstehen…
    Dann der Mord – Newman war fest davon überzeugt, daß es sich um Mord handelte – an Julius
Nagy.
Das Verschwinden Lee Foleys. Hinzu kam, daß Blanche ihm berichtet hatte, daß dieser sich in der Nähe der Klinik Bern aufgehalten hatte, als er selbst mit Nancy bei ihrem Großvater gewesen war. So schien sich eigentlich alles – mit Ausnahme der Ermordung Nagys – im Raum Thun abzuspielen.
    Dann noch die Sache mit dem Goldklub, die Beck große Sorgen zu machen schien. Und Seidlers Anruf in Genf, in dem er auf eine Sendung, die er über eine Ostblockgrenze gebracht haben wollte, anspielte. Was für eine Sendung? Über welche Grenze? Newman kam zu der Überzeugung, daß sich von selbst Zusammenhänge ergeben würden, wenn es nur gelang, die verschiedenen Ereignisse in die richtige Reihenfolge zu bringen.
    Er schlief mit einem letzten beunruhigenden Bild vor Augen ein. Nagys drittes Photo: Bruno Kobler, der Geschäftsführer der Klinik Bern – wieder Thun! –, vor der Taubenhalde im Gespräch mit … Arthur Beck.

17
    15. Februar.
    Lee Foley hatte den größten Teil des Tages in verschiedenen Berner Kinos verbracht und saß auch jetzt wieder in der letzten Reihe eines Kinos.
    Nachdem er das Hotel Savoy morgens verlassen hatte, hatte er den Porsche an verschiedenen Stellen der Stadt geparkt. Foley kaufte sich zwischendurch zwei Hamburger und aß sie in einem Kino, in einem anderen schlief er sogar und tauchte erst lange nach Einbruch der Dunkelheit wieder auf der Straße auf.
    Diese Methode hatte Foley schon früher gelegentlich benützt, um für einige Zeit von der Bildfläche zu verschwinden, wenn ein Unternehmen eine spannungsreiche Pause erreichte.
    Als er aus dem Kino kam, ging er auf Umwegen zu seinem Auto zurück. Erst nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß er nicht beschattet wurde, ging er zielstrebig auf den roten Porsche zu. Foley hatte den Zündungsschlüssel bereits in der Hand, so daß es keine halbe Minute dauerte, bis er hinter dem Steuer saß, den Motor anließ und davonfuhr.
    Tommy Mason war mit seinem schriftlichen Bericht für Tweed fertig und hatte darin auch Einzelheiten über seine kurzen Zürichbesuche angeführt. Nachdem er so lange an dem kleinen Schreibtisch in seinem Zimmer gesessen hatte, brauchte er unbedingt ein bisschen Bewegung. Mason wußte aus Erfahrung, daß er die besten Einfälle beim Spazieren gehen hatte, und beschloß, vor dem Zubettgehen noch etwas frische Luft zu schnappen.
    Mason verließ das Hotel Bellevue Palace durch den Hauptausgang. Um diese Zeit waren die große Halle und der

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