Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
zog sie ihn in Richtung Dusche. »Ich hol deine Sachen aus dem Trockner, danach können wir gehen.«
Während Nick unter der Dusche stand, klingelte das Telefon; ihr Vater rief an, um sie am Abend zu einer spontanen Party zu sich nach Hause einzuladen. »Ich finde es klug, nach diesem Desaster mit Phil alle wieder in gute Laune zu versetzen, allen zu zeigen, dass bei Ash Builders alles in Ordnung ist.«
»Gute Idee, aber ich kann nicht kommen, Dad. Tut mir leid.« Sicher, ihre Antwort würde ihm missfallen, aber sie hatte nicht einmal in Erwägung gezogen, sie anzunehmen.
»Du kannst Nick mitbringen, ihn allen vorstellen«, antwortete er. Hübsche Idee – die sie sich allerdings aufsparen wollte, wenn sie und Nick in besserer Stimmung wären. »Ich glaube, es ist wichtig, dass du erscheinst«, fügte er hinzu. »Schließlich nimmst du eine Schlüsselposition für unsere Zukunft ein und wirst mit jedem Tag wichtiger.«
Sie seufzte. »Ich fürchte, an diesem Wochenende passt es nicht so gut. Ein anderes Mal, ja?«
Selten hatte die Stimme ihres Vaters verdutzter geklungen als jetzt, da er fragte: »Was ist denn so wichtig, dass es nicht warten kann?«
Puh! Sie beschloss, dass es Zeit war, ihrem Vater die Wahrheit zu sagen und die Sache in die Hand zu nehmen. »Dad, du weißt, wie wichtig mir die Firma ist, und du weißt auch, dass ich hart arbeite und mein Bestes gebe für Ash Builders, aber …«
»Ja?«
»Ich fürchte, deine Partys sind manchmal ein wenig zu wild für meinen Geschmack, genauso wie Phils. Und offen gesagt, finde ich, wir sollten mal überlegen, die Treffen im Zusammenhang mit Ash in Zukunft ein wenig professioneller zu gestalten. Aus demselben Grund, weshalb wir nicht wollten, dass die Sache mit Phil in die Medien kommt. Es ist wichtig, dass wir unseren Ruf schützen, auch gegenüber unseren Angestellten.«
Ihr Vater schwieg einen Moment, ehe er schließlich einräumte: »Wahrscheinlich hast du Recht.«
»Das glaube ich auch. Außerdem kannst du von niemandem erwarten, auch nicht von mir, dass er sich verpflichtet fühlt, so kurzfristig zu einer Party zu kommen. Deshalb glaube ich zwar, es ist toll, dass du die Moral stärken willst, und ich liebe dich und die Firma so sehr wie immer, aber ich werde heute Abend nicht kommen.«
Nach kurzem Zögern lachte ihr Vater. »Ich glaube, du hast mich soeben auf Rang zwei versetzt, Kleines.«
»Dad, so habe ich es nicht gemeint. Es ist nur … Zeit, dass ich meine Meinung äußere, sage, was ich denke. Wie soll ich denn sonst je die Firma leiten?«
Henry Ash am anderen Ende der Leitung lachte. »Eins zu null für dich, Schätzchen, ich rechne nicht mit dir auf der Party und … na ja, wenn wir beim nächsten Mal zusammenkommen, kannst du mir vielleicht erläutern, wie deiner Ansicht nach ein professioneller Abend auszusehen hat.«
Sie lächelte. »Nur zu gern.«
Zum Schluss ihres Telefonats sagte Lauren: »Dad, noch eine Sache. Wegen Nick. Danke, dass du … ihn als Teil meines Lebens akzeptierst.«
»Wie er mir gegenüber deutlich gemacht hat: Ich glaube nicht, dass ich eine große Wahl hatte.« Sein Ton war nach wie vor unbeschwert, allerdings unterlegt mit der langen, traurigen Geschichte, die John Armstrong und ihn verband.
»Trotzdem hättest du ihn nicht zu deiner Party einladen müssen, aber du hast es, und beim nächsten Mal, das verspreche ich dir, nehme ich dich beim Wort. Übrigens«, sagte sie und dämpfte ihren Ton, »habe ich Nicks Vater kennen gelernt.«
Sie spürte förmlich, wie ihr Vater erschrak. »Wie geht es ihm?«
Sie überlegte, wie viel sie ihm mitteilen sollte. Vieles davon, beschloss sie, ging Henry nichts mehr an. »Nicht gut. Und nur damit du es weißt …«, sie achtete darauf, nicht verletzend zu klingen, »… ich habe ein Problem damit, wie du ihm seinen Teil der Firma abgenommen hast.«
»Ich auch«, gab er leise zu.
»Aber das liegt lange zurück, und wahrscheinlich ist es auch Zeit, die Sache auf sich beruhen zu lassen«, versicherte sie ihm. Sie hoffte, Nick konnte das auch. Es gab tatsächlich keine andere Möglichkeit, wenn er glücklich werden sollte.
Nach dem Brunch überredete Lauren Nick, bei Davy und Elaine vorbeizufahren; sie sagte, sie wolle die beiden besser kennen lernen, und sie wollte es wirklich; aber sie fand, dass es im Moment für ihn gut wäre, Menschen um sich zu haben, die ihn liebten, zu sehen, dass das Leben weiterging, sich nichts verändert hatte, sich zwischen gestern Abend und
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