Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
aber mal angenommen, sie hätte es nicht getan? Was, wenn er ihr ins Haus und die Treppe hinauf gefolgt wäre, erst in ihr Schlafzimmer, dann ins Bad?
Was, wenn sie beide sich schweigend ausgezogen hätten und zusammen unter die Dusche gegangen wären? Als sie so weit war, konnte sie nicht anders, als sich eine zweite Fantasie auszudenken, während sie sich weiter wusch.
Wir stehen nackt nebeneinander – das Wasser rinnt an unseren Körpern hinab -, aber wir berühren uns erst, als er nach dem Seifhandschuh unter dem Duschkopf greift. Er sieht mir in die Augen, verreibt ein Stück Seife auf dem Handschuh, bis sich darauf dicker Schaum gebildet hat. Erst dann fällt sein Blick auf meine Brüste, so machtvoll wie eine Berührung, was meine Brustspitzen zu harten, rosafarbenen Perlen werden lässt.
Langsam streicht er mit dem Handschuh über meine Brüste und hinterlässt eine Spur weißen schillernden Schaums, aus dem sich glitzernde kleine Schaumberge lösen, die langsam auf meiner Haut abwärtsrutschen. Noch einmal berührt er mich zart mit dem Handschuh, diesmal fährt er langsam über meine unteren Rundungen, und ich seufze vor Lust, dann seift er mich weiter ein, mit kreisenden Bewegungen, bis er zwischen meinen Beinen innehält.
Er lässt den Handschuh fallen und nimmt meine schaumbedeckten Brüste in seine großen, warmen Hände, er liebkost sie, knetet sie, und ich habe alle Mühe, nicht aufzuschreien, denn ich will ihn nicht wissen lassen, wie tief seine Liebkosungen mich berühren – seine Hände fühlen sich durch den dicken Schaum an wie Samt, es prickelt da unten wie verrückt, und ich wünsche mir sehnlich, er hätte nicht aufgehört, mich dort mit seinem schaumigen Handschuh zu streicheln.
Dann dreht er mich um und gleitet mit seinen seifigen Händen meine nassen Arme hinauf, zeigt mir, wie ich mich an der Kachelwand abstützen soll. Er umfasst meine Hüften, langsam dringt er in mich ein, groß und erfüllend und wundervoll, und da kann ich nicht mehr an mich halten, ich schreie auf und schluchze vor Lust bei jedem seiner intensiven Stöße.
Seine Hände liebkosen mich dabei immer weiter, jede Berührung fühlt sich an wie unbeschreiblich weicher Samt. Selbst dort, wo keine Seife meine Haut bedeckt, empfinde ich seine sachten Finger wie das fedrige, flüchtige Streicheln mit einem samtweichen Stoff – vor allem, wenn sie zwischen meine Schenkel gleiten.
Ich stemme mich gegen seine erregende Berührung, wölbe den Rücken immer mehr, bis seine Finger alles zu sein scheinen, was ich kenne, alles, was ich bin, und als ich komme, meinen Höhepunkt stöhne, fühlt es sich an, als überwältigte mich eine Welle von Samt.
Meine Lust treibt auch ihn zum Höhepunkt, er stößt kräftiger zu, sein Stöhnen dringt laut in mein Ohr, während das Wasser auf uns herabströmt – und erst jetzt wird mir wieder bewusst, dass wir unter der Dusche stehen und nicht in jener zauberhaften Welt, in die er mich mit nichts als seinen erregenden, zärtlichen Berührungen entführt hat.
Oh, es ist schon vorbei!
War sie verrückt? Dass sie sich einer Fantasie über ihn, ihren überheblichen Anstreicher hingab?
Wenn du über jemanden fantasieren willst, dann kannst du doch wohl jemand Besseren finden!
Zugegeben, er war ein Bild von einem Mann, aber sein Charakter war schlecht. Und hatte sie sich denn nicht immer wieder gesagt, dass es beim Sex nicht bloß um den körperlichen Akt ging, sondern um alles, was damit zusammenhing – die Gefühle, die Nähe, die Bindung, die tiefer ging als zwei Körper, die sich ein paar Minuten lang vereinigten?
Diese Gedanken fest im Kopf, spülte sie sich ab, bereit, ihn aus ihrem Bewusstsein zu vertreiben und sich wieder ihrem eigenen Leben zuzuwenden. Es sah ihr so gar nicht ähnlich, sich wegen irgendeines Kerls – nur weil sie ihn attraktiv fand – aufzuführen wie eine Idiotin oder gegen sich selbst zu handeln.
Nick Armstrong mochte gut anzuschauen sein, aber eines stand fest: Sie würde sich nicht einmal eine Coke von ihm spendieren lassen, von gemeinsamem Duschen ganz zu schweigen.
Lauren bereitete sich darauf vor, das Haus zu verlassen, sie trug das schnurlose Telefon von Zimmer zu Zimmer, legte dabei Make-up auf und stritt sich zugleich mit Phil wegen des neuesten Rechnungsstapels. »Unsere Kosten für die Subunternehmer sind in letzter Zeit ganz schön in die Höhe geschossen«, sagte sie und strich sich durchs Haar.
Sie legte das Telefon auf die elfenbeinfarbene
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