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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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gefüllt haben.« Sie bereute den sanften Klang ihrer Stimme.
    Er schaute sie an und wirkte dabei – merkwürdigerweise – fast schüchtern. »Keine Ursache.«
    Während sie sich den Felsen am Nordende des Strandes näherten, führte Nick sie schweigend höher, zurück auf den weicheren Sand. Er setzte sich mit dem Gesicht zum Meer, sie setzte sich neben ihn. Er blickte sie immer noch nicht an, deshalb sah auch sie ihn nicht an, gemeinsam schauten sie auf das fast unsichtbare Wasser, auf einen schimmernden Streifen des Mondlichts.
    »Sie haben sich da eben offensichtlich unwohl gefühlt.«
    Überrascht, dass er etwas gesagt hatte, hob sie den Kopf, sah aber nicht aufs Meer. »Wo da eben?«
    »Auf der Party.«
    Sie seufzte, dachte daran zu lügen, dann gab sie es auf. »Ja, stimmt.«
    »Warum eigentlich?«
    Auch sie wandte den Blick wieder dem zu Meer. So fiel es ihr leichter, ehrlich zu sein. Wegen des Weins und vor dem Hintergrund dieses etwas surrealen Augenblicks sah sie darin ihre einzige Chance. »Zu viele Typen, die mich angebaggert haben. Zu viele Kerle, die glaubten, ich wäre wie Carolyn.«
    Verblüfft von ihrer Bemerkung, sah Nick sie verstohlen an. »Wie ist Carolyn denn so?«
    Ihre Blicke kreuzten sich. Es war das erste Mal seit einer Weile, dass sie einander anschauten. »Meinen Sie das ernst? »Sie haben sie doch kennen gelernt. Sie ist …«
    »… wild!«
    Sie nickte, dann schaute sie wieder auf den Golf hinaus. Auch Nick blickte aufs Meer; das neuerliche Schweigen gab ihm die Gelegenheit nachzudenken, zu entscheiden, ob er ihr glaubte, wenn sie sagte, nicht so wie Carolyn zu sein. Ihr Benehmen auf der Party entsprach zweifellos ihrer Aussage, doch als er sich an die Situation beim Rankgerüst den Abend zuvor auf der Terrasse erinnerte, war er von ihrer Harmlosigkeit noch nicht ganz überzeut.
    Wollte es auch nicht sein. Wollte vielmehr, dass sie … verdammt, er konnte es schlecht in Worte fassen. Vielleicht wollte er, dass sie ein loses Mädchen, genau die Frau war, die die Einträge in das rote Buch verfasst hatte – aber irgendwie wollte er auch der einzige Leser sein. Sie sollte eine schöne, chaotische Mischung aus Unschuld und Sex sein, die es eigentlich gar nicht gab.
    Er wagte es, zu ihr hinüberzusehen; seine Stimme klang tiefer als vorher. »Und wie bist du ?«
    Selbst in dem schwachen Mondlicht sah er, dass ihr die Röte in die Wangen stieg. Schließlich stieß sie ein leises, nervöses Lachen aus. »Ein bisschen komplizierter, nehme ich an. Manchmal verstehe ich mich selbst nicht.«
    Ich möchte dich verstehen. Gib mir die Chance, es zu versuchen .
    Aber er konnte die Sätze einfach nicht aussprechen – sie klangen zu sentimental, und er wusste auch nicht genau, wie man sich unsentimental benahm .
    Sie schien sich unwohl zu fühlen, als täte es ihr leid, so offen gewesen zu sein, dann wechselte sie das Thema. »Das Meer ist so schön, wenn der Mond darauf scheint.«
    Er nahm ihre Worte auf und richtete den Blick aufs Wasser. »Es wirkt irgendwie wie ein Monet heute Abend.«
    »Du kennst Monet?«
    Er spürte ihren Blick und sah sie an. »Ich bin kein kompletter Idiot.«
    »Das wollte ich nicht sagen. Ich dachte nur … Du magst also die Impressionisten?«
    Nachdenklich antwortete er: »Mir gefällt, wie sie alles nehmen und es schöner machen können, als es tatsächlich ist.« Wie Monet wohl sein Leben malen würde, seine Vergangenheit, diesen Augenblick? Er empfand den vagen Wunsch, das alles schöner zu machen. Und dann verspürte er ein merkwürdiges Vakuum in seiner Brust, weil er wohl ein wenig zu offen gewesen war, zu viel mitgeteilt hatte.
    Aus einem Impuls heraus streckte er den Arm aus und berührte das Kettchen an ihrem Fußgelenk. Es war ihm aufgefallen, als sie mit ihm auf das Motorrad gestiegen war, und dann wieder, als sie die Schuhe ausgezogen hatte. »Woraus sind die?« Er drehte eine der dicken Perlen zwischen seinen Fingern.
    »Hämatit. Es soll die Trägerin erden.«
    »Erden?«
    Sie blickte weiter aufs schwarze Wasser. Seine Fingerspitzen ruhten auf ihrem Fußkettchen, auf ihrer weichen Haut. »Es soll einem helfen, sich treu zu bleiben, mit dem verbunden zu bleiben, was einem wichtig ist.«
    »Funktioniert es?« Selbst wenn du nicht wie Carolyn bist – kann ich dich dazu überreden, dass du dich mir öffnest, dich gehen lässt? Nur für mich? Sanft zog er mit einer Fingerspitze eine unsichtbare Linie bis zu ihrer Wade. Er hatte das Gefühl, dass sie die stummen

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