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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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vermischte Havanna-Meer mit den himmelblauen Pinselstrichen, die bereits die weiße Fläche bedeckten. Und währenddessen dachte er an Laurens Meeresfantasien und bedauerte es, sie nicht zwischen den Beinen geküsst zu haben, als er die Gelegenheit dazu gehabt hatte.
    Lauren bewegte sich durch den folgenden Tag wie in Trance. Sie machte Besorgungen – ging zur Bank, ins Büro, zur Reinigung – und arbeitete fleißig und gewissenhaft an einer Ausgabenanalyse, die am Ende des Monats fertig sein musste. Sie hielt sich ununterbrochen beschäftigt in dem verzweifelten Versuch, nicht daran zu denken, was gestern in ihrem Bad passiert war.
    Während sie jetzt in die Mikrowelle blickte, um nach der kleinen Schüssel Lasagne zu sehen, die sie zum Abendbrot hineingestellt hatte, fiel es ihr schwer, sich in Gedanken mit etwas anderem zu beschäftigen. Vielleicht hatte sie das auch nie. Waren die Erinnerungen an Nick, seine Hände und seinen Körper denn nicht den ganzen Tag über am Rand ihres Bewusstseins und ihres Herzens aufgetaucht?
    Die intensive Lust während der glückseligen Augenblicke ihrer Vereinigung hatte sie die Kränkung vergessen lassen, die hinterher kam. Und wehgetan hatte er ihr – Himmel, wirklich und wahrhaftig. Er hätte sagen können, dass er ihr nur eines geben könne: flüchtigen Sex, aber für sie war es kein flüchtiges Abenteuer gewesen. Es war die tiefste sexuelle Befriedigung gewesen, die sie je mit einem Mann erlebt hatte, und sie hatte dafür gesorgt, dass sie ihn brauchte. Nicht nur für diese wenigen Minuten, sondern in ihrem Leben – auf eine Art, die zählte, andauerte, für etwas anderes stand. Das klang verrückt, sicher, wenn sie bedachte, dass sie ihn kaum kannte, aber es verhinderte trotzdem nicht die Gefühle, die sie erfüllten.
    Zumindest beim ersten Mal hatte sie eine Zeit lang das Gefühl gehabt, im Zentrum seiner Welt zu stehen. Und er hatte ihr eine Rose mitgebracht – die Rose -, und obwohl er so plötzlich gegangen war, war da etwas gewesen – ein Hauch Romantik. Gestern jedoch hatte er ihr nur das Gefühl gegeben, benutzt und weggeworfen worden zu sein, nachdem er fertig war. Wieder fragte sie sich, mit wie vielen Frauen er solche Viertelstundenbeziehungen während der Arbeitszeit wohl unterhalten hatte. Dann fiel ihr ein, dass er ja überwiegend neu gebaute Häuser anstrich, aber da gab es doch manchmal auch Frauen, oder? Ob er wohl mit Karen oder Melody geschlafen hatte, den hübschen Außendienstlern von Ash, die während des Anstrichs oft mit Kunden auf Baustellen gingen? Ihr fielen die zahllosen weiblichen Immobilienmaklerinnen ein, die noch im Bau befindliche Wohnungen anboten, um bei potenziellen Käufern frühzeitig Kaufinteresse zu wecken.
    »Verdammt!« Sie stampfte mit dem Fuß auf die Keramikfliesen. Was machte es denn schon, mit wem Nick schlief? Dann war sie eben eine unter vielen, nur eine namenlose, gesichtslose Frau in der Menge.
    Aber nein, das konnte sie einfach nicht glauben. Nicht, wenn sie sich daran erinnerte, wie er sie angeschaut hatte. Da hatte er sie gesehen , wirklich und wahrhaftig in ihre Seele geschaut. Und dann war da noch die Rose aus ihrer Fantasievorstellung; wie ließ sich das erklären? Und die Antworten, die er ihr gegeben hatte, als sie sich unterhalten hatten – über das Pferd, über das Meer -, wie konnte sie das als unbedeutend abtun? Die Fantasien lauerten inzwischen ständig in ihrem Hinterkopf.
    Sie hatte sogar noch eine weitere Fantasie in ihr erotisches Tagebuch notiert. Das Ganze hatte als Versuch begonnen, etwas zu schreiben, was nichts mit ihm zu tun hatte, weit weg in einer anderen Welt stattfand. Geistesabwesend sah sie aus dem Küchenfenster und rief sich die Worte in Erinnerung, mit denen sie sich aus ihrer Situation mit Nick zu befreien versucht hatte.
    Ich schwimme in einer Lagune vor einer geschützten Insel in der Südsee. Im flachen Wasser nähere ich mich einer üppig grünen Bucht, umrahmt von großen Felsbrocken und geschützt von Bäumen. Ich lehne mit dem Rücken an einem Felsen, schließe die Augen und entspanne mich an diesem schattigen, versteckten Ort.
    Als eine schmetterlingsleichte Berührung meine Schulter und weiter hinauf zum Nacken streicht, müsste ich erschrecken, doch intuitiv ist mir klar, dass die Berührung von einem Mann kommt, der fest entschlossen ist, mich zu nehmen; die Abgeschiedenheit der Insel hat in mir eine ebenso fremdartige wie willkommene Freiheit geweckt.
    Ich blicke über die

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