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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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Du-bist-komisch-Blick oder dem Schlafender-Welpe-Blick?
    Er grübelte weiter über den Zeitungsartikel nach. Es ist etwas Besonderes, dachte er, wenn eine Zeitung dir eine halbe Seite widmet, und bestimmt war sie stolz darauf, vielleicht sogar etwas verlegen. So würde er sich jedenfalls fühlen.
    Nachdem er den Pyjama angezogen und Elaine gute Nacht gewünscht hatte, ging er in sein Zimmer, zog die Zeitung unter dem Bett hervor und überlegte noch ein wenig, wie er Daisy zum Lächeln bringen konnte. Als er das Licht dann ausschaltete und sich schlafen legte, begann sich in seinem Hinterkopf ein Gedanke zu formen.
    In der Schule hatte er einmal ein hübsches Mädchen namens Lucy gekannt und sich immer vorgestellt, dass sie von schwarzem Himmel und funkelnden Sternen umgeben war, wie in dem Lied »Lucy in the Sky with Diamonds«. Aber von Daisy dachte er nicht so – konnte es nicht -, denn Daisy war nicht schwarz wie die Nacht. Daisy war Sonnenlicht und Blumen. Selbst ihr Name, Daisy , Margerite, war eine Blume – eine der einfachsten, hübschesten Blumen. Daisy war Frühling und Sommer, Farbe und Form. Sie war wie der erste Augenblick, wenn die Sonne hinter den Wolken hervorkommt und dir ins Gesicht scheint.
    Er würde ihr ein Geschenk machen, etwas, das alles ausdrückte, was er nicht sagen konnte. Er wusste zwar noch nicht recht, was, aber es musste vollkommen sein. Wenn er ihr zusah, wie sie ihre Blumen arrangierte, war das nämlich wirklich ein Fest fürs Auge, und darum wollte er ihr etwas Besonderes schenken.
    Nick arbeitete am liebsten vormittags – in den wenigen Stunden, bevor die tropische Sonne mit voller Kraft vom Himmel brannte. Oft bekam er morgens mehr erledigt als den übrigen Tag.
    Am nächsten Morgen fühlte er sich noch fitter als normalerweise. Die sommerliche Schwüle hatte noch nicht eingesetzt; in der Nacht hatte ein kurzer Regenschauer die Luft abgekühlt. Ihm gefiel die neue Farbe für die Verzierungen, mit der er Laurens Haus anstrich. Und es war Freitag.
    Unwillkürlich fragte er sich, ob er wohl wieder in Laurens Bett landen würde oder ob sie bis Montag getrennte Wege gingen. Es gab plötzlich neue Entwicklungen, die erwogen werden wollten. Er hatte ihr niemals versprechen wollen, dass die Dinge jetzt anders zwischen ihnen stünden, aber als sie gefragt hatte, hatte er sie nicht enttäuschen können. Andererseits bedeutete dies wohl kaum, dass er nun eine feste Bindung einging. Vielleicht konnte er ja mit ihr schlafen, Spaß mit ihr haben, das Zusammensein genießen, ohne dass es allzu bedeutungsvoll würde. Das war jedenfalls sein Plan.
    Er fuhr mit der Arbeit fort und konzentrierte sich darauf, die Farbe an einer der beiden Zwillingssäulen, die Laurens vordere Markise stützten, gleichmäßig aufzutragen; dabei versuchte er, nicht zu viel an die Dame des Hauses zu denken. Das heißt, bis sie die Haustür öffnete, mit einem Glas Limonade in der Hand. Das zurückgesteckte Haar unterstrich die zarten Wangenknochen, die weißen Shorts, die sie trug, brachten ihre sonnengebräunten Beine vorteilhaft zur Geltung. Wem machte er eigentlich etwas vor? Er hatte tatsächlich an sie gedacht, ob es ihm gefiel oder nicht.
    »Ich habe das hier gerade zubereitet. Ich dachte, du würdest gern etwas anderes trinken als Wasser.«
    Er senkte die Farbrolle. »Danke.« Er nahm das Glas entgegen, ihre Finger berührten sich leicht, dann trank er die Hälfte in einem tiefen Zug aus.
    Unbehagliches Schweigen. Er fragte sich, ob seine kurz angebundene Art sie beunruhigte und ob sie glaubte, dass ihr Verhältnis tatsächlich wieder so war wie vorher, trotz der Dinge, die er gestern gesagt hatte.
    »Also« – sie trat von einem Fuß auf den anderen – »wenn du mehr möchtest, der Saft steht im Kühlschrank. Ich lasse die Tür offen.«
    »Danke«, sagte er, als sie sich zum Gehen wandte. »Warte.«
    Sie sah ihn wieder mit ihren blauen Augen an, was ihn irgendwie lähmte. Du hast mir gestern Nacht gefehlt . Die Worte schossen ihm blitzartig in den Kopf, aber er brachte sie einfach nicht über die Lippen. Allerdings hatte er im Bett gelegen und sich gefragt, was sie wohl tat, und gewünscht, sie läge neben ihm.
    Also nahm er stattdessen ihre Hand, trat auf sie zu und gab ihr einen weichen, langen Kuss. Es konnte ja sein, dass sie lieber redete, aber er fühlte sich nach wie vor wohler beim Küssen.
    Als es vorbei war, blickte sie unsicher, und er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Aber als sie sich

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