Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
blieb stehen und blickte zurück.
»Du wirst es ihr doch nicht erzählen, oder?«
Sie schüttelte den Kopf. »Jedenfalls nicht sofort. Aber denk an deine Ehe, und wenn sie dir irgendetwas bedeutet, dann fange an, sie zu respektieren.«
Nach dem Gespräch mit Phil war Lauren innerlich extrem aufgewühlt, als sie an einem Drive-in-Restaurant hielt, um das Mittagessen zu besorgen, das sie Nick versprochen hatte. Sie glaubte es einfach nicht, dass das Phil gewesen war, derselbe Mann, für den sie seit sechs Jahren arbeitete. Auch fasste sie nicht, dass sie ihn so kühn zur Rede gestellt hatte – es sah ihr gar nicht ähnlich -, aber sie war froh, es getan zu haben. Zwar war das Gespräch nicht wirklich erfolgreich verlaufen. Doch sie hoffte, dass Phil sein Tun wenigstens überdachte.
Nach Hause zurückgekehrt, stellte sie fest, dass Nick mit den Malerarbeiten große Fortschritte gemacht hatte. Er bestand darauf, seinen Big Mac mit Pommes frites bei der Arbeit zu essen, und behauptete, er sei gerade gut in Schwung und wolle deshalb keine Pause machen. Allerdings nahm er sich die Zeit, beim Anstreichen mit ihr über die neue Farbe für die Verzierungen zu sprechen und ihr mitzuteilen, er werde am Nachmittag mit der Grundierung fertig sein und morgen früh mit den Verzierungen anfangen.
Sie zog sich ins Haus zurück, damit er sich auf die Arbeit konzentrieren konnte; sie wünschte, ihr Tag wäre so produktiv wie seiner, und nahm sich vor, einige Dinge zu erledigen, damit sie nicht ebenfalls in Verzug geriet. Dann ging sie ins Büro und holte die Rechungen für die laufende Woche heraus – aber es fiel ihr nach wie vor schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Ihr gingen noch immer Erinnerungen an ihre Nacht mit Nick im Kopf herum, und sie war noch immer geschockt, dass Phil Jeanne betrog. Plötzlich war in ihrem Leben nichts mehr so wie zuvor.
Am Spätnachmittag, während sie sich immer noch bemühte, etwas zu Ende zu bringen, klopfte es an der Terrassentür; als sie die Treppe hinunterstieg, hörte sie Nicks Stimme.
»Lauren?«
Sie ging mitten durchs Wohnzimmer und sah ihn an einem der bodentiefen Fenster lehnen; seitdem er in der Nähe war, schloss sie die Tür nicht mehr ab. Wie üblich hatte sie Schmetterlinge im Bauch, wenn sie ihn nur sah. »Hi.«
»Hier ist die Farbe.« Er kam rein und hielt ihr ein Farbmuster hin. »Die Farbe heißt Porzellanpuppe.«
Sie warf einen kurzen Blick auf die Karte in seiner Hand. »Die ist gut. Danke, dass du sie mir herausgesucht hast.«
Nick zuckte nur mit den Achseln. »Das ist mein Job. Außerdem will ich gleich los, wir sehen uns dann morgen wieder.«
Sie konnte ihn im Grunde nicht gehen lassen, ohne zu fragen … »Nick, ich muss das einfach wissen … wenn du morgen wiederkommst, wie stehen dann die Dinge zwischen uns?«
Er blickte ihr in die Augen. »Du meinst, wird es so sein wie vorher? Werde ich einfach kommen, um dein Haus anzustreichen und dir den Rock hochzuschieben?«
Sie nickte.
Sein Zögern fiel kurz, aber offensichtlich aus, dann sagte er leise »Nein« und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Trotzdem spiegelte Laurens Mimik Besorgnis wider, woraufhin er hinzufügte: »Vertrau mir.«
Er hatte sie schon einmal darum gebeten, und wieder sorgten die Worte dafür, dass sie ihm glaubte. Nicht, dass sie Nick Armstrong für den aufrichtigsten Mann der Welt hielt und auch nicht für den verlässlichsten, aber sie glaubte nicht, dass er sie anlog. Und nach der vergangenen Nacht meinte sie, endlich das zu haben, wonach sie sich sehnte: eine echte Beziehung zu ihm.
»Gute Arbeit heute Abend, Kumpel.«
Davy lächelte und winkte, als Nick durch die Fliegengittertür hinausging. Sie hatten in den vorhergehenden beiden Stunden das Gartentor vorm Haus wieder eingehängt, und obwohl Davy klar war, dass er kaum mehr geleistet hatte, als Nick die Werkzeuge zu reichen, gefiel es ihm, wenn sein Bruder so etwas sagte. Sie waren kurz vor Einbruch der Dunkelheit fertig geworden und hatten danach in der Küche Eistee getrunken. Jetzt ließ er sich, angenehm erschöpft, aufs Sofa fallen.
»Mach’s dir nicht allzu bequem – du musst dich duschen.«
Er blickte auf und sah Elaine, die Hände in die Hüften gestemmt, einen Schmutzfleck auf der Wange. Sie hatte im Garten in den Blumenbeeten gearbeitet, und die Vorderseite ihres T-Shirts war schmutzig. »Sieht so aus, als müsstest eher du unter die Dusche«, sagte er grinsend.
Sie lachte, ihre Augen zwinkerten, als sie
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