Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Ärger befürchten, weil ich ihn dir ins Haus geschickt habe?«, frotzelte Sadie.
»Dir ist völlig verziehen.«
»Das beruhigt mich.« Die ältere Sadie griff zum Telefon. »Also, mit wem möchtest du sprechen?«
»Mit Phil.« Aber noch während Lauren seinen Namen aussprach, hallte seine Stimme durch den Flur.
»Da ist er ja.« Sadie legte den Hörer auf die Gabel zurück, und Lauren war bereits in Richtung Phil gegangen, als sie hinzufügte: »Ach, noch etwas, Lauren.« Als sie sich umdrehte, blitzten ihre Augen schalkhaft. »Amüsier dich schön mit deinem Anstreicher, und gib ihm einen Kuss von mir.«
»Ich bitte dich, Sadie, du weißt doch, dass Nick mit Arthur nicht konkurrieren kann.«
Sadie dachte darüber nach. »Du hast Recht. Aber glaubst du, ich könnte Arthur davon überzeugen, sich ein Tattoo machen zu lassen?«
Lauren lachte und wandte sich ab, um Phil zu suchen, doch ihre gute Stimmung verschwand, als sie an die unangenehme vor ihr liegende Aufgabe dachte. Sie traf Phil auf dem Gang, zusammen mit einem der Poliere.
»Hallo«, begrüßte er sie. Er trug wie üblich Freizeitkleidung – Khaki und Button-down-Hemd -, sah aus wie aus dem Ei gepellt.
Sie rang sich ein Lächeln ab. »Hallo, Phil. Craig.« Dann konzentrierte sie sich auf Phil. »Könnte ich dich mal kurz sprechen?«
Er öffnete die Arme in seiner spaßigen Art. »Ich habe gerade eine Minute Zeit. Was möchest du wissen?«
»Allein.«
Er hob eine Augenbraue. »Willst du mir einen Antrag machen, Kleines?« Er schickte ein Zwinkern hinterher, das sie unter den gegebenen Umständen fast krank machte; Craig stimmte in sein Lachen ein.
»Wohl kaum«, murmelte sie, worauf Phil das Lächeln nahezu verging.
»Oh, das klingt ernst.« Er streckte einen Arm in Richtung Tür zu seinem Büro aus, das ein, zwei Meter entfernt lag. »Nach dir.«
Er schloss die Tür, nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und legte die Finger aneinander. Sie setzte sich ihm gegenüber, auch wenn sie nicht ganz glauben konnte, dass sie hier war, das hier tat.
»Nun, wo drückt der Schuh?«
»Du betrügst Jeanne.«
Sein ruhiger Gesichtsausdruck änderte sich nicht – aber er zögerte eine Sekunde zu lange. »Warum um alles in der Welt glaubst du das?«
»Weil ich dich gesehen habe«, log sie. »Auf deiner Party. Du hättest die Tür schließen sollen.«
Er stieß ein langen Seufzer aus und fuhr sich durchs Haar. Es fiel exakt an den gleichen Platz zurück. »Du hast Recht. Ich hätte es tun sollen. Ich war viel zu sorglos.«
Das Eingeständnis brach ihr ein wenig das Herz. Vielleicht hatte sie wider besseres Wissen gehofft, dass Nick sich geirrt hatte. »Phil, wie konntest du nur?«
Er erwiderte ihren Blick. »Versteh mich bitte nicht falsch, Lauren, aber ich bin mir nicht sicher, ob dich diese Angelegenheit etwas angeht.«
»Ich betrachte dich und Jeanne als meine Freunde; wie kann es mich da nichts angehen?« Sie beugte sich vor, während ihr Herz allzu schnell schlug. »Weiß Jeanne davon?«
»Natürlich nicht«, sagte er schroff. »Das würde sie nicht verkraften.«
Lauren wusste nicht weiter; sie seufzte. »Warum machst du so was?«
Er erhob sich, ging um den Schreibtisch herum und setzte sich in den Bürostuhl neben sie. Rollte damit so auf sie zu, dass er ihre Hände umfassen konnte. »Du hast ein so gutes, reines Herz, Kleine …«
»Nenn mich nicht mehr so.« Jedes Mal, wenn er jetzt diesen Namen aussprach, ging es ein wenig tiefer, so dass sie sich mehr wie ein Gegenstand und weniger wie ein Mensch vorkam.
Seine Augen weiteten sich vor Unglauben. Er ließ ihre Hände fallen. »Du nimmst die Sache zu ernst.«
»Sie ist ernst. Und im Moment macht es mich schon krank, dich nur anzusehen.« Sie erhob sich, wollte gehen, fast bedauernd, mit ihm gesprochen zu haben.
Auch Phil stand auf. »Sieh mal, es ist nicht so, als wäre ich der einzige Mann auf der Welt, der ab und zu mal fremdgeht.«
Die Bemerkung brachte ihr Blut in Wallung. »Vielleicht nicht, aber ich habe nicht gewusst, dass du so schmierig bist wie alle anderen.« Zum ersten Mal, seitdem Nick ihr heute Morgen von Phil erzählt hatte, fragte sie sich, was Phil wohl dachte, wenn er sie anfasste oder sie Kleine nannte. Sie hatte geglaubt, sie hätten eine neckende , harmlose Beziehung – aber vielleicht traf das ja gar nicht zu. Aber sie wollte nicht daran denken, deshalb sagte sie abschließend: »Tu das nie wieder, Phil.« Und dann drehte sie sich um.
»Lauren, warte.«
Sie
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