Fantasien der Nacht
sanft.
Liebe Güte, warum nur fühlten sich seine Berührungen so wunderbar an? Warum schien es, als wären der muskulöse, feste Brustkorb und diese stahlharten Arme der sicherste Ort auf Erden?
Mit nur geringfügig normaler klingender Stimme sagte er: „Es war also Daniel, der dir den Job beim DPI besorgt hat.“ Sie nickte bloß und drückte ihren Kopf leicht gegen seinen Brustkorb. „Und was ist deine Aufgabe dort, Tamara? Arbeitest du mit St. Claire zusammen?“
„Nein“, murmelte sie in den Stoff seines Mantels. „Meine Sicherheitsfreigabe ist nicht …“ Sie brach ab, verkrampfte sich und riss sich von ihm los. Lieber Himmel, er verstand sich hervorragend darauf, sie zu manipulieren! „Liebe Güte, das DPI ist eine Regierungsbehörde, eine Unterabteilung der CIA. Und du bist das Thema einer ihrer langwierigsten Ermittlungen. Ich werde mich mit Sicherheit nicht mit dir darüber unterhalten, was ich dort mache.“
Sie wandte den Blick von ihm ab und schüttelte voller Missbilligung den Kopf. „Verdammt, bist du gut. Ich habe dir wirklich alles abgekauft. Du wolltest mich bloß ausquetschen.“
„Das solltest du wirklich besser wissen.“ Nun klang seine tiefe Stimme wütend, und zum ersten Mal hatte Tamara Angst vor ihm. Sie trat einen weiteren Schritt zurück und spürte das Eisengeländer in ihrem Kreuz. Eric Marquand stand zwischen ihr und der Tür. „Ich wollte nur in Erfahrung bringen, ob ich dir trauen kann. St. Claire ist darauf aus, mich zu vernichten. Ich kann die Möglichkeit, dass du Teil seines Plans bist, nicht außer Acht lassen.“
„Daniel würde keiner Fliege etwas zuleide tun!“ Die Andeutung, dass ihr geliebter Daniel etwas anderes wäre als der nette, liebenswerte Mann, den sie kannte, ließ Zorn in ihr aufsteigen.
„Ich weiß, dass das nicht zutrifft. Ich brauche keine Belege für Daniels Absichten. Ich weiß längst, was er vorhat. Nein, Tamara, du bist es, dessen ich mir gewiss sein muss. Sag mir, was zu deinen Pflichten gehört.“
Er trat einen Schritt näher, sodass sie sich nirgends anders hinwenden konnte. „Das werde ich nicht tun“, beharrte sie. „Ich kann die Abteilung nicht verraten … oder Daniel.“
„Würdest du lieber mich verraten?“
Sie schüttelte hastig den Kopf, während Verwirrung sie überfiel. „Wie könnte ich dich verraten? Ich weiß nicht das Geringste über dich.“
„Du könntest ohne Weiteres zum Werkzeug meiner Zerstörung werden.“
„Aber ich würde nicht …“
„Dann sag es mir! Beantworte meine Frage; es ist lebenswichtig.“
Wieder schüttelte sie den Kopf.
Er seufzte, fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und löste einige seidige schwarze Strähnen aus dem Pferdeschwanz in seinem Nacken. Als er ihr erneut in die Augen schaute, waren sie so durchdringend wie eh und je. „Du weißt, dass ich dich dazu zwingen kann.“
Furcht strich über ihr Rückgrat. „Wenn du mich anfasst, schreie ich.“
„Ich brauche dich nicht anzufassen. Ich kann dich dazu bringen, mir zu gehorchen, so wie ich dafür gesorgt habe, dass du heute Nacht hier herauskommst … kraft meiner Gedanken.“
„Ich glaube, du brauchst Hilfe, Marquand. Du bist noch durchgedrehter als ich, und das soll etwas heißen.“
Eine rabenschwarze Augenbraue glitt fragend in die Höhe. „Du zweifelst daran, dass ich die Wahrheit sage?“
Er starrte sie an, und sie sah einen in allen Regenbogenfarben schillernden Schimmer, als wären seine schwarzen Pupillen mit einem Mal durchscheinend geworden, um das dahinter wirbelnde Licht durchzulassen.
Sie spürte, wie ihr Verstand zu Brei wurde, und von Neuem begann der heiße Wirbelwind um ihre Knöchel zu rotieren; während er höherstieg, gewann er zusehends an Kraft, bis er sie umgab wie ein Tornado. Das Haar schlug ihr ins Gesicht. Der rote Satin-Morgenmantel flatterte von den Waden bis zu den Oberschenkeln um ihre Beine. Der Wind regte sich und zwang sie vorwärts, bis sie bloß noch Millimeter von Eric entfernt war.
Er legte seine Hände um ihren Hals, und seine Daumen streichelten die Gruben unterhalb ihres Schlüsselbeins. Seine Finger glitten unter den Stoff ihres Morgenmantels. Scheinbar auf seinen Befehl hin löste der Wind ihren Gürtel. Langsam schob er den scharlachroten Satin von ihren Schultern, und zu ihrem Entsetzen fiel der Mantel in einer schimmernden Kaskade zu ihren Füßen. Dennoch war sie nicht imstande, die Arme zu heben, um dies zu verhindern.
Sie versuchte ihren Körper dazu zu bringen,
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