Fantastik AG
des Vormals Wirklich Sehr GroÃen Riesen leuchtete es.
»Zerstörung!«, sagte er, »Interaktive Brutalität. Blut,
Verwüstung, Tod, Krieg und Horror! Einstürzende Gebäude. Brennende Städte.
Untergehende Zivilisationen!«
»Aber jetzt läuft gerade eine
12-teilige Dokumentation über mich!«, rief der Held. »Eralkes: Sein
Leben. Seine Erfolge. Mit Max Danger als Eralkes!«
»Ich würde Ihnen beiden raten«, sagte der Professor, »sich von
dem Spiegel fernzuhalten. Er ist nicht so harmlos, wie es Ihnen scheinen mag.«
»Aber das Programm ist ausgezeichnet«, meinte Homur.
»Nach meiner Prognose dürfte es sich negativ auf Ihr Wachstum
auswirken.«
»Was?« Homur runzelte die Stirn.
»Was ich sagen will ist: Andauernder Wunderspiegelkonsum kann zu
massivem GröÃenverlust führen.«
»Entschuldigung«, warf Eralkes ein. Er hatte es sich auf der Couch
bequem gemacht und sah nicht so aus, als beabsichtige er seinen Platz in den
nächsten acht Stunden zu verlassen. »Entschuldigung. Könntet ihr euch bitte
woanders unterhalten. Einige Leute wollen hier wunderspiegelsehenâ¢.«
»Die Fantastik AG wünscht
allen ihren Angestellten und Kunden eine angenehme Nachtruhe«, säuselte die
Stimme aus verborgenen Lautsprechern, untermalt von ätherischem Geplätscher.
Inzwischen war es Nacht geworden. »Der Aufsichtsrat ist der Freund aller
Zwerge und Elfen und Trolle und Wichtel und Gnome und Feen«, flüsterte die
Stimme freundlich.
Theodor wälzte sich ruhelos im Bett herum.
»Der Aufsichtsrat liebt von ganzem Herzen alle Zwerge und Elfen und
Trolle und Wichtel und Gnome und Feen â¦Â«
»Vor allem kann mich der
Aufsichtsrat mal«, knurrte Theodor und zog sich das Kopfkissen über die Ohren.
Als er endlich einschlief, von der suggestiv säuselnden Stimme nervlich
zermürbt, träumte er von einem dicken, freundlich lächelnden Mann, der einen
Zylinder trug, eine Zigarre rauchte und Zwerge und Elfen und Trolle, Wichtel,
Gnome und Feen umarmte.
Am nächsten Tag begann der von Fechus angekündigte
Crashkurs, gehalten vom Niederen Organisator selbst.
»Die Drei Goldenen Säulen des Phantastischen Erfolgs«, lächelte
der Elf belehrend, »sind: Effektivität, Rentabilität und Rationalität!«
Sie saÃen in einem Klassenzimmer im Ausbildungszentrum für
zukünftige Mitarbeiter der Fantastik AG und
absolvierten den Schnellkurs âºProgressive Denkimpulse wirtschaftlich
sinnvollen Handelnsâ¹.
Ein Blumenelf, der in der Reihe vor Theodor und den anderen saÃ, hob
die Hand.
»Ja, Herr Sommerblüte?«, fragte der Niedere Organisator. »Du
möchtest etwas sagen?«
Herr Sommerblüte lieà den Arm sinken. »Und was ist«, fragte er mit
melodischer Blumenelfenstimme, »mit Veilchen, Anemonen und Lilien?«
Das war eine vollkommen berechtigte Frage, für einen Blumenelf.
»Gut, dass du fragst!«, antwortete Fechus. »Denn Veilchen und
Anemonen und Lilien haben sehr, sehr viel, ja, sogar ausgesprochen viel mit der
Fantastik A G zu tun! Wenn«, der
Elf hob den Zeigefinger, » wenn sie sich gewinnbringend verkaufen lassen!«
»Aber«, wandte der Blumenelf unsicher ein, »Veilchen und Anemonen
und Lilien um der Freude willen?«
»Ja«, sagte Fechus, »ein guter Einwand! Grundsätzlich natürlich
um der Freude willen! Wenn es sich bei den Veilchen
und Anemonen und Lilien um von der Fantastik A G oder deren Tochterfirmen hergestellte und/oder lizenzierte Produkte handelt!«
»Und was ist, wenn â¦Â«, begann Herr Sommerblüte von Neuem.
»Wie ich sehe, hast du noch viele
Fragen, Herr Sommerblüte! Deswegen werden Herr Knirscher hier und seine
Männer«, der Niedere Organisator nickte lächelnd einem Koboldoffizier zu, der
mit einigen Soldaten im hinteren Teil des Klassenzimmers wartete, »dich jetzt
mitnehmen und an einen Ort bringen, an dem du alles Wissenswerte über Veilchen
und Anemonen und Lilien erfahren wirst!«
Zwei Koboldsoldaten packten den
Blumenelf und schleppten ihn aus dem Raum. Nachdem die Tür hinter ihnen
zugefallen war, hörte man noch Herrn Sommerblütes hohe Stimme verzweifelt
rufen: »Aber die Buschwindröschen â¦Â«, und den Koboldoffizier blaffen:
»Schnauze! Du wirst dir noch wünschen, nie etwas von Buschwindröschen gewusst
zu
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