Fantastik AG
bürokratischen
Tätigkeiten eignen! Wir mussten ihnen nur ein paar typische Unarten abgewöhnen
beziehungsweise sie sublimieren!«
Das heiÃt wohl, dachte der Student, dass sie im Prinzip immer noch
Gehirne fraÃen. Bloà waren ihre Methoden etwas subtiler und ihre Tischmanieren
ein wenig gesitteter geworden.
»Name, Alter, vorheriger Beruf«, wiederholte der Zombie tonlos.
»Welk, Dr. Hieronymus C.«, sagte der Professor, »ungefähr 175 Jahre,
Professor für, ähm, Magiekunde.«
»Welk, Theodor, äh, sagen wir umgerechnet 325 (Steintrolle werden
sehr alt [mineralisch alt, sozusagen]. Auf Ferne-Länder-Zeit übertragen,
bedeutete das für Theodor, dass er seit ungefähr 527 Semestern Student war, und
so fühlte es sich manchmal auch an.), Student der Magiekunde.«
»Eralkes, der Unbesiegte Held, 32, Bezwinger der 17-beinigen
Riesenspinne von Akhg, Mehrfacher Gewinner des groÃen Turniers zum Geburtstag
von König Hechtul, Befreier von Rutanien, Herrscher von Rutanien, Erster
Lebender Durchquerer des Gräulichen Labyrinths von Huul, Besieger des
Vollkommen Wahnsinnigen Zauberers Garbel und seiner Brut, Helfer der Schwachen,
GroÃzügiger Spender, Verteidiger der Unterdrückten, Beliebt bei Jung und Alt.«
»Homur, der Gewaltige Zerschmetterer, 2734, der, dessen Zorn die
Festen der Erde erschüttert, Zertrümmerer der Stadt Freudenhain, Schleifer der
Burg Uneinnehmbar, Verwüster der Provinz Kurland, der Nicht So Gern Gesehene
Gast, der Bäume knickt wie Grashalme, der alle Hoffnung zunichtemacht, Riesiger
Räuber aus den Bergen, manchmal, wenn es sonst nichts gibt, Menschenfresser.«
»Nächster Schalter, Kleidungsausgabe«, sagte der Bürokratenzombie
unbeeindruckt.
Am nächsten Schalter bekamen sie die Arbeitskleidung, wie von der
Firmenordnung vorgeschrieben:
1 Overall, grau-blau, 1 Overall, grau-blau
(Ersatz).
»GröÃe«, forderte der dortige Verwaltungszombie.
» XXS «, sagte Professor Welk.
» XXL «, sagte Theodor.
»Wahre HeldengröÃe«, sagte Eralkes.
» XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXL «,
sagte Homur.
»Und jetzt«, lächelte der Niedere Organisator, »müsst
ihr nur noch hier, hier und hier unterschreiben! Und natürlich auch hier,
hier, hier, und hier! Und hier! Und hier!«
Theodor blätterte kritisch in dem ausufernden Vertragswerk, das ihm
der Elf vorgelegt hatte.
»Vorher würde ich gern noch ein paar Einzelheiten klären«, sagte
er. »Zum Beispiel §1183: âºDie Fantastik A G behält sich jederzeit vor, zur Steigerung der Arbeitsfähigkeit ihrer
Angestellten motivationsfördernde MaÃnahmen zu ergreifen.â¹ Was genau sind motivationsfördernde MaÃnahmen ?«
»Oh«, grinste Fechus, »wenn ihr juristische Fragen diskutieren
wollt, steht euch dafür Oberst Kniescheibenbohrer von der Koboldpolizei hier
zur Verfügung!«
Theodor folgte dem Blick des Organisators.
Oberst Kniescheibenbohrer stand zusammen mit einigen
Koboldpolizisten nicht weit entfernt an einer Wand und zündete sich soeben mit
einem Elektroschocker eine Zigarre an.
»Ãhm«, sagte der Student, »ich glaube, die Frage hat sich gerade
von selbst geklärt â¦Â«
Nachdem sie unterschrieben hatten, führte sie Fechus zu
ihrer neuen Wohnung.
»Ist es nicht phantastisch!« Die Stimme des Elfs schlug einen
dreifachen Salto der Freude.
»Es ist grau«, meinte der Student.
Das war tatsächlich das Nächstliegende, was sich über den Wohnblocks
sagen lieÃ. Der verantwortliche Architekt schien den schlichten Betonquader für
die vollkommenste Form aller Bauwerke gehalten zu haben. Hätte er noch mehr
künstlerische Freiheit genossen, er hätte wahrscheinlich die Fenster als
überflüssige Verzierungen weggelassen.
»Hier werdet ihr nun wohnen! Ihr bekommt eigene Zimmer mit einer
topaktuellen multimedialen Anlage, bestehend aus Spitzenkomponenten,
hergestellt von der Fantastik A G ! Hier sind die
Schlüssel!«
Der Niedere Organisator gab jedem von ihnen einen Schlüssel.
»Sie sperren uns nicht ein?«, fragte Theodor erstaunt.
»Ich weià wirklich nicht, was ihr für Vorstellungen von der
Fantastik AG habt!« Der Elf schüttelte
verständnislos den Kopf. »Natürlich werdet ihr nicht eingesperrt! Ihr seid vollkommen frei, zu tun und zu lassen, was ihr
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