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Fantastik AG

Fantastik AG

Titel: Fantastik AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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uns einzeln zu den uns
jeweils zugeteilten Arbeitsstätten.
    Von
außen betrachtet unterschied sich das Kraftwerk kaum von einem gewöhnlichen
irdischen Kernkraftwerk. Große Dampfschwaden stiegen aus dem zentralen Schlot
auf.
    Vor dem
Eingang patrouillierte eine starke Wachmannschaft von Kobolden. Ich wies meine
Identifikationskarte vor und wurde in das Werk eingelassen.
    In der
Eingangshalle begrüßte mich ein Dr. Kirrus, Leiter des Kraftwerks und, wie er
mir erzählte, ehemaliger Dozent für Magische Energien an der Großen Arkanen
Schule Sternheims. Sein breites Lächeln schien direkt vom Cover des Bestsellers
»Die Drei Goldenen Säulen des Phantastischen Erfolgs« importiert zu sein.
    Â»Professor
Welk«, begrüßte er mich jovial, »sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.
Und? Bereit, ins Energiebusiness einzusteigen?«
    Â»Habe
ich eine Wahl?«, fragte ich.
    Er
lachte warmherzig.
    Â»Nein,
natürlich nicht.« Dann wurde er verschwörerisch. »Aber glauben Sie mir: Sie
werden es nicht bereuen. Wir vollbringen hier Dinge …
großartige Dinge, von denen Sie nicht zu träumen wagten. Kommen Sie«, lud er
mich ein. »Eine kleine Führung durch das Kraftwerk. Das wird Sie restlos für
unsere Sache gewinnen. Versprochen.«
    Ich
folgte ihm.
    Â»Das
Kraftwerk ist sozusagen das Herz des Ganzen«, erklärte er, während wir durch
lange Korridore gingen. Mitarbeiter in weißen Kitteln überholten uns oder kamen
uns entgegen.
    Â»Und
das Kraftwerk versorgt ganz Sternheim mit Energie?«, fragte ich.
    Kirrus
lachte.
    Â»Andersherum
ist es richtig«, sagte er.
    Â»Andersherum?
Wie meinen Sie das?«
    Dr. Kirrus
trat an ein Fenster.
    Â»Was
sehen Sie da draußen?«
    Â»Sternheim«,
sagte ich. »Ich meine: Neu-Sternheim.«
    Â»Richtig.
Und sonst noch etwas? Zum Beispiel: Leitungen?«
    Ich
hatte sie natürlich schon vorher bemerkt, aber ihnen keine große Aufmerksamkeit
geschenkt. Es waren wirklich erstaunlich viele, Hunderte, Tausende von silbern
in der Sonne glänzenden Hochspannungsleitungen, die sich wie ein gewaltiges
Spinnennetz über ganz Neu-Sternheim ausbreiteten. Ein gewaltiges Spinnennetz,
in dessen Zentrum sich das Kraftwerk befand.
    Â»Die,
die Sie da sehen, sind bei Weitem noch nicht alle«, sagte Dr. Kirrus. »Ein
großer Teil verläuft unterirdisch. Und all diese Leitungen verbinden die
einzelnen Haushalte mit dem Kraftwerk. Haushalte, in denen es einen
Wunderspiegel™ gibt.«
    Ich
ignorierte sein ominöses Lächeln und fragte:
    Â»Und
was für ein Material haben Sie für die Leitungen verwendet? Sie scheinen mir
nicht aus Metall zu bestehen.«
    Â»Ah!«
In den Augen des Doktors leuchtete es. »Das wird Sie begeistern! Kommen
Sie!«
    Wir
betraten einen Fahrstuhl, in dem der Doktor das unterste Stockwerk wählte.
    Â»Wir
haben lange nach einem Material gesucht, das günstig zu produzieren und
zugleich äußerst reißfest ist«, erklärte er, während wir nach unten fuhren.
»Außerdem sollte es magische Energien möglichst verlustfrei über weite
Strecken leiten können. Und wir haben die perfekte Lösung gefunden.«
    Die
Fahrstuhltür öffnete sich.
    Ich
folgte dem Doktor zu einer massiven Stahltür, auf der die Worte »Gefahr!
Zutritt nur für befugtes Personal!« zu lesen waren. Dr. Kirrus legte seine
Hand auf ein Kontrollfeld und eine Lautsprecherstimme erklärte blechern:
»Identität verifiziert. Zutritt gewährt.«
    Die Tür
glitt zischend auf und mir stockte der Atem.
    Vor uns
lag eine riesige Halle. Lange Reihen von Käfigen durchzogen den Raum,
dazwischen eilten in rastloser Betriebsamkeit Arbeiter hin und her.
    In den
Käfigen –
    Â»Da
staunen Sie, was, Professor?«
    Â»Araneus
giganticus vulgaris!«
    Â»Exakt«,
bestätigte der Doktor mit infamer Selbstgefälligkeit. »Ordinäre
Riesenspinne!« Er wandte sich an einen Zwerg, der gerade mit einem Klemmbrett
von Käfig zu Käfig ging.
    Â»Und, Borgesohn, wie läuft es?«
    Â»Hervorragend«,
entgegnete der Zwerg. »Wir konnten die Produktion in der letzten Woche erneut
um 5% steigern.«
    Â»Aber …
es müssen Hunderte sein!«, rief ich.
    Â»Ja.
Ist es nicht großartig? Wir züchten sie hier unten.«
    Â»Moment«, unterbrach Theodor den Bericht des Professors.
Sie saßen in der

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