Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.
Rechten trug, leicht angewidert in meinen Markenjeans und dem Designerslip herum, die ich über meinen Rucksack geworfen hatte. »Aber fass den Bergsturm vorsichtig an! Er ist kitzlig am Bauch.«
»Wenn du meinst, dass dein Prinz mich so nackt und sandpaniert akzeptiert – bitte!«, warf ich ein. Ich nahm behutsam das Minipferd mit dem winzigen Reiter in die Hände, spürte das weiche Fell des weißen Hengstes und streichelte ihm zaghaft über die Kruppe. Die kleine Bestie wieherte kampflustig und schlug mit den Hinterhufen nach meinen Fingern aus.
»Du hast ihn irgendwo zu sehr gedrückt!«, tadelte Ánil. »Vorsichtiger!«
Ich seufzte. »Du meinst wirklich, dass ich der Aufgabe gewachsen bin, die ich lösen soll? Obwohl ich nicht einmal dein Pferd richtig anfassen kann?«
»Das bezweifle ich auch langsam. Aber Prinz Íngraban entscheidet das, nicht ich. Ich bin nur sein Berater. Jetzt los, immer auf die Felswand zu, dahin, wo das Gestein etwas dunkler schimmert.«
Inzwischen mehr neugierig als verwirrt, gehorchte ich widerstandslos. Ich trug den wütend schnaubenden Miniaturhengst samt dem hoheitsvoll im Sattel sitzenden Reiter über den sonnenheißen, menschenleeren Strand zur Bergwand. Wir waren bereits in den schmalen Schatten des Felsens eingetaucht, da kam mir ein neuer Gedanke.
»Sind dein Prinz und alle anderen aus deinem Volk eigentlich auch so klein wie du?«, fragte ich.
»Ja, was denn sonst«, gab Ánil ungnädig zurück.
»Wie wollt ihr mich dann einkleiden?«, erkundigte ich mich spöttisch.
Ánil lachte nur kurz auf. »Mach dir darum keine Gedanken! Setz mich jetzt bitte hier auf den Boden. Puh! Die Hitze war wirklich scheußlich an eurem Strand. Wie hältst du das aus, in dieser Sonne auch noch zu braten wie ein Steak?«
»Ich bin in Urlaub. Im Urlaub legt man sich in die Sonne, um braun zu werden. Zu Hause sehen dann die Freunde und Kollegen an der Bräune, was für weite, schöne und teure Reisen man sich leisten kann.«
Ánil schüttelte verständnislos den Kopf. Ich hockte neben ihm und bemerkte, dass seine feine Haut hell war wie kostbares Biskuitporzellan. Das leicht lockige, nicht zu kurze Haar war schwarz mit kleinen, dunkelbraun und heller braun aufleuchtenden Strähnen, und er trug es irgendwie faszinierend wild und zugleich sehr gepflegt. Der zierliche Körper des jungen Mannes war mit einem sorgfältig genähten, eng anliegenden, einteiligen Seidenanzug nebst passenden Handschuhen und Schuhen bekleidet, alles in leuchtendem Rot und Gelb gehalten. Ich ertappte mich dabei, dass mein Blick über die winzige Wölbung zwischen den schlanken, seidenverhüllten Schenkeln tastete. Wie süß wäre das – dieses Schwänzchen steif im Mund zu haben! Wie viel da wohl herauskäme? Ob man das überhaupt schmecken würde?
Jetzt saß Ánil von seinem Schimmelhengst ab. Er reichte mir wirklich kaum bis an den Fußknöchel. Aus seinem rotgelben Wams zog er ein helles Beutelchen, öffnete es, entnahm ihm mit den behandschuhten Fingern etwas weißes Pulver und streute es auf meinen nackten Fuß. Schlagartig fühlte ich einen starken Schwindel. Die Landschaft begann sich um mich zu drehen, schneller und schneller. Ich versuchte aufzustehen, schwankte, griff vergeblich nach einem Halt. Während ich noch registrierte, dass ich zusammensackte wie ein nasser Lappen, wurde mir schwarz vor Augen.
Sekunden später kam ich – auf dem felsigen Boden liegend – wieder zu Bewusstsein. Vor mir stand ein schöner, schwarzhaariger junger Mann, vollkommen in rotgelbe Seide gewandet. Bestimmt war er nicht älter als zweiundzwanzig. Seine großen Augen leuchteten wie blaue Sonnen, und die wohlgeformten, männlichen Schmuckstücke zwischen den Schenkeln zeichneten sich unter dem dünnen Stoff jetzt sehr deutlich und enorm reizvoll ab.
» Ánil! Du bist ja plötzlich so groß wie ich!«, rief ich begeistert. Eine so hübsche Urlaubsbekanntschaft übertraf alle meine Erwartungen.
» Dann sieh dich mal ein bisschen um«, erwiderte Ánil spöttisch.
Verdutzt sah ich da einen mächtigen Schimmelhengst, der mich von oben herab feindselig anstarrte. Die Felshänge waren unvermutet in den Himmel gewachsen, das Mittelmeer rauschte in weiter, weiter Ferne, und dazwischen wogte ein riesiger, hitzeflirrender Sandozean. Die Sandkörner waren so groß wie meine Zehen, das Geröll am Fuß der Bergwand bestand aus gewaltigen Steinbrocken. Entsetzt sprang ich auf, drehte ich mich im Kreis und stieß mit dem Kopf an eine Art
Weitere Kostenlose Bücher