Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Titel: Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Janus
Vom Netzwerk:
weichen Baumstamm – einen vertrockneten Grashalm.
    » Hilfe!«, ächzte ich. » Hiiiiil-feee!« Ich rannte so nackt und winzig, wie ich nun war, zurück in die Wüste, stolperte über die Sandbrocken, stürzte, fiel aufs Gesicht, spürte die glühend heißen, scharfkantigen Quarzkristalle auf der Haut und schrie zum Steinerweichen.
    Der Huftritt des Hengstes kam näher.
    » Mach nicht so ein schauriges Theater!«, befahl Ánil streng. » Steh auf und setz dich hinter mich aufs Pferd!«
    Zitternd hob ich den Kopf.
    » Wie konntest du – wie konntest du das tun?«, jammerte ich. »Und dann noch, ohne mich vorher zu fragen!«
    Ánil schnaufte verächtlich.
    » So weit käme es noch, dass man jeden erst fragt. Da würde nichts werden auf dieser Welt. Du bekommst ja später deine alte Größe wieder.«
    » Wirklich?«
    » Bei Manamána, ja doch, und nun steig endlich auf! Du kostest mich so viel Zeit und Nerven wie überhaupt noch niemand bisher.«
    Schicksalsergeben stand ich vom Boden auf. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelang es mir, mich rittlings hinter den Sattel auf die Pferdekruppe zu setzen. Da spürte ich an meiner Front, an meiner nackten, zerschrammten Haut Ánils seidigen Körper! Eine tröstliche Seligkeit überkam mich. Ich umklammerte den wunderbaren jungen Mann, roch den Duft seines schönen Haars und schmiegte mich dicht an seinen Rücken, so dicht, dass mein nackter Schaft hart wurde und sich fest an Ánils knackigen Hintern drückte.
    » Nimm bitte deinen geilen Schwanz von mir weg!«, sagte da mein wundervoller Reiter. » Ich habe keine Lust, meinen Anzug zu wechseln, nur weil du mich mit deinem klebrigen Saft vollkleckerst.«
    Beschämt erwiderte ich: »Es gibt gar keinen Vorsaft bei mir. Ich bin immer ganz trocken.«
    »So, wirklich?« Ánil lachte amüsiert auf. »Vielleicht neigst du aber zum schnellen Abspritzen?«
    »Nein, nie!«, beeilte ich mich zu versichern.
    »Also gut, dann bleib meinethalben so, wenn’s dir Freude macht. Aber sitz still! Der Bergsturm hat so schon genug an uns beiden zu schleppen, wenn es jetzt bergauf geht.«
     
    ***
    Eine volle Stunde lang musste Bergsturm seine doppelte Last ziemlich rasch einen schmalen Saumpfad hinauftragen. Immer wieder lenkte Ánil ihn durch winzige Felsspalten, vorbei an gefährlichen, viele Zentimeter tiefen Abgründen und über wenige Millimeter breite Felsgrate. Ich schloss häufig schaudernd die Augen. Mit einem einfachen Schritt hätte ich früher diese Schlünde überqueren können – früher, als ich noch groß war …  
    » Du wärmst so fürchterlich«, beklagte sich Ánil zwischendurch. » Kannst du nicht ein bisschen mehr Abstand halten?«
    » Entschuldige«, murmelte ich. »Ich bin ein Stadtmensch. Ich bin es nicht gewöhnt, über so gefährliche Wege zu reiten.«
    »Was ist mit deinem Ständer? Ich merke ihn gar nicht mehr«, spottete der Schöne.
    »Der ist es auch nicht gewöhnt. Er versteckt sich lieber.«
    Ánil lachte.
    »Wir sind gleich in der Stadt«, sagte er dann. »Aber du musst zuerst in die Kleiderkammer, denn in dem Zustand werde ich dich dem Prinzen nicht präsentieren.«
    In diesem Augenblick umschritt der Hengst eine Felsnase. Vor uns tat sich unvermutet ein liebliches Tal auf, eingeschlossen von dichten, dunkel-romantischen Pinienwäldern. Mitten in diesem Tal lag eine hübsch gebaute, von einer Wehrmauer umschlossene Stadt, in deren Zentrum sich ein prunkvolles Schloss mit goldenen Zwiebeldächern, Zinnen und Türmchen erhob.
    Entzückt betrachtete ich dieses – im wahrsten Sinne des Wortes – Kleinod der Baukunst, während wir hinab ins Tal ritten. Durch ein reich mit Gold geschmücktes Stadttor und über prächtige Straßen erreichten wir das Schloss.
    Ein herrlicher Garten umgab den Palast. Orangen- und Zitronenbäume, Palmen, Lorbeer, Tamarisken und allerlei andere exotische Gehölze wuchsen dort, zusammen mit den schönsten, buntesten Blumen, die man sich vorstellen kann, vor allem Lilien und Rosen – selbstverständlich alles im passenden Miniaturformat. Kleine weiße Rehe sprangen über schmale, künstliche Bäche, und winzige blaue Nachtigallen sangen im Gezweig.
    Allerdings wirkten Wege und Straßen extrem unbelebt. Kaum, dass einmal eine einsame Person um die Ecken huschte. Und noch eines wunderte mich, und ich fragte Ánil danach: »Warum hängen an eurem schönen Schloss überall diese tristen, schwarzen Lappen?«
    »Schwarze Lappen!«, wiederholte Ánil empört. »Das ist doch wohl zu

Weitere Kostenlose Bücher