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Fantastisches Grün (German Edition)

Fantastisches Grün (German Edition)

Titel: Fantastisches Grün (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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alles um mich herum vergessen und dann stieß er mich weg? Meine Atmung musste ich erst einmal unter Kontrolle bringen, das Zittern meiner Hände ebenso. Darrrers Blick aber war finster geworden.
                  „Wir sind zu weit gegangen.“
                  „W-Wieso? Du hast doch ...“ angefangen wollte ich sagen, aber das Wort blieb mir im Hals stecken. Sein Blick hatte etwas Gemeines und Kaltes und ich verstand die Welt nicht mehr. Plötzlich schämte ich mich für meine Hingabe und überhaupt dafür, etwas empfunden zu haben.
                  „Du wärst jetzt fast gekommen, stimmt‘s?“, grinste er schäbig und ich konnte nicht fassen, dass er mich dafür verspottete. Für mich hatte sich alles echt angefühlt und so selbstverständlich. Als wären wir wie füreinander geschaffen oder eben mit mehr gesegnet, als nur mit körperlicher Anziehungskraft. Und dann war das für ihn nichts als primitive Unterhaltung?
                  „Was soll dieses schäbige Spiel?“, zischte ich schockiert. „Willst du mir beweisen, wie schnell du mich um den Finger wickeln kannst oder findest du es beglückend mich zurückzustoßen?“ Ich war sauer, verdammt sauer sogar. Was wusste ich, warum er sich so benahm, schließlich hatte ich mir nichts zu Schulden kommen lassen.
                  „Schäbig? Aber es hat dir doch gefallen, meine Liebe“, meinte er und lächelte selbstgefällig. Ich holte aus und wollte ihm eine Ohrfeige geben, doch er fing meine Hand blitzschnell in der Luft ab. „Bist du lebensmüde, Schätzchen? Hast du eine Ahnung was dir bevorsteht, wenn du die Hand gegen den Prinzen erhebst?“
                  „Au! Aber du hast es verdient! So behandelt man keine Frau! Und außerdem verstehe ich nicht, was du überhaupt von mir willst.“
                  „Ich will dich am liebsten in meinem Bett haben, aber das darf ich nicht. Ich bin ein Elf und wir werden krank, wenn wir mit Menschen verkehren. Dabei ist es so leicht euren fragilen Körper zu erregen. Eure Meridiane und Nervenbahnen sind fantastisch anzuzapfen und zu manipulieren. Und es macht Spaß dich dabei zu beobachten.“ Er lachte kalt und ich wandte mich empört von ihm ab.
                  „Der Teufel soll dich holen, Darrrer, Prinz von Oberschwachsinn. Mir könnt ihr ganzen Kobolde, Gnome und Elfen gestohlen bleiben.“ Damit wandte ich mich von ihm ab und wollte zur Tür, als er mich noch einmal packte und zu sich drehte.
                  „Das, meine Liebe, war nur ein Test und du hast ihn nicht bestanden. Wie jede menschliche Frau bist auch du Wachs in meinen Händen. Offenbar hast du kein Tröpfchen Elfenblut in dir.“
                  „DAS war ein Test?“, schrie ich aufgebracht und hätte ihm am liebsten noch eine geknallt, wenn er nicht so angriffslustig und mit diesem brutalen Blick vor mir gestanden wäre. Er war schließlich ein Riese von einem Mann. Trotzdem musste ich ihm ein klein bisschen von dem zurückzahlen, was er mir gerade angetan hatte.
                  „Prinz oder Jäger, Elf oder Osterei“, schrie ich außer mir vor Wut. „Ich habe vielleicht kein Tröpfchen Elfenblut in mir, aber du hast keinen Funken Ehre. Und wenn ich mich schon für den Vorfall schäme, solltest du das erst recht.“ Scheiß Elf, dachte ich mir noch, war aber so klug, das nicht auch noch auszusprechen. Meine Worte waren auch so schon wie ein Schlag für ihn ins Gesicht. Aber den Moment seiner Verblüffung nutzte ich, um mich von seinem Griff zu befreien. Mit einem energischen Ruck riss ich mich los. Darrrers Augen waren so dunkel geworden, als würde eine Gewitterwolke in seinem Kopf hocken und ein Donnerwetter vorbereiten. Seine Augen waren nicht länger blau, sondern von einem dunklen Grau, das unheimlich anzusehen war. Die Luft um ihn herum knisterte und doch sagte er kein Wort. Er senkte sogar seinen Blick und schien seine Größe irgendwie zu verändern, aber diese Metamorphose musste ich mir ja nicht unbedingt geben. Nein, danke! Dafür hatte ich zu viel Angst. Ich stürmte zur Tür und riss sie in Panik auf. Die Wachen sahen mich überrascht an, doch sie hielten mich nicht auf. Ich warf nicht einen Blick zurück und lief so schnell ich konnte davon. Darrrer kam mir nicht nach und brüllte auch keine Befehle. Meine Worte hatten ihn nicht nur überrascht, sie hatten ihn förmlich zu Stein erstarren lassen

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