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Fantastisches Grün (German Edition)

Fantastisches Grün (German Edition)

Titel: Fantastisches Grün (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Wache des Prinzen. Offenbar hatte er auf mich gewartet, denn er sagte kein Wort, sondern begleitete mich zu Darrrers Quartier. Er klopfte kurz und ließ mich ein.
                  Der Prinz arbeitete trotz später Stunde und sah wirklich müde aus. Als er mich sah, begann er jedoch zu lächeln und legte die Schreibfeder zur Seite.
                  „Rrrramona“, begrüßt er mich und reicht mir die Hand, während er den Wachmann mit einer kurzen Handbewegung aus dem Zimmer scheuchte. „Ich habe wichtige Nachrichten für dich“, sagte er und mein Herz begann wild zu klopfen. Womöglich wusste er etwas über mich und meine Vergangenheit. Er nahm wieder Platz und deutete mir, dass ich mich ebenfalls setzen konnte.
                  „Ich habe von meinem Bruder erfahren, dass du hier fort möchtest“, sagte er, aber weil ich gar so aufgeregt war, wusste ich nichts zu sagen. Also nickte ich ihm zu. Einen Moment haftete sein Blick länger auf mir, dann widmete er sich wieder dem Papierhaufen auf seinem Tisch. „Nun, ähm, der Krieg ist fast vorüber und nächste Woche wird der neue Vertrag unterzeichnet, sofern meine Taktik aufgeht. Doch bis dahin ...“, er unterbrach sich. Plötzlich schien ihm der Geduldsfaden zu reißen.
                  „Herrgott, was ist denn los mit dir? Warum sagst du nichts? Du tust ja gerade so, als ob dich der Krieg nichts anginge!“ Na toll , dachte ich, weil ich von der Arbeit völlig übermüdet war und von seiner Anwesenheit durcheinander. Und überhaupt! Warum brüllte er mich gleich so an?
                  „Was verlangt ihr denn Eure Hoheit?“
                  „Rrrramona“, antwortete er mit herrischem Ton und sein Anblick erinnerte nun wirklich wieder verdammt an den RR den ich vor einem dreiviertel Jahr kennengelernt hatte. Er war aufbrausend, unangenehm und ein Rüpel eben.
                  „Ich will dir helfen“, zischte er, ließ es aber wie einen Vorwurf klingen.
                  „Dafür wäre ich Euch sehr dankbar“, antwortete ich und versuchte mich innerlich zu distanzieren. Er war ein Prinz – gut – aber wir hatten uns auch einmal geküsst und das spielte hier offenbar überhaupt keine Rolle.
                  „Du bist mir böse“, sagte er und sein sanfter Ton überraschte mich. „Und du sprichst inzwischen Rambelton, wie ich gehört habe. Sehr interessant.“
                  „Mittlerweile verstehe ich alles, aber ich kann es noch nicht so gut sprechen. Eure rollenden Laute kitzeln mich zu sehr im Hals.“ Er lachte und ich starrte ihn unverhohlen an. Er war ein gut aussehender Mann, aber das sollte mich nicht länger bekümmern.
                  „Wisst Ihr etwas über meine Herkunft oder habt Ihr einen Vorschlag wohin ich weiterziehen kann, denn hier hält mich nicht mehr viel.“ Dass mein plötzlicher Wunsch nach Aufbruch auch sehr viel mit ihm und seinem distanzierten Verhalten zu tun hatte, musste ich ihm ja nicht unbedingt sagen. Darrrer stand impulsiv auf. Er schüttelte den Kopf und kam auf mich zu. Instinktiv tat ich es ihm gleich und stand ebenfalls auf. Ich wollte nicht in einer defensiven Position verharren, obwohl das bei seiner Körpergröße kaum möglich war.
                  Er kam noch einen Schritt näher und ergriff meine Hand. Seine Augen waren ernst, aber nicht mehr so kalt wie auf dem Fest.
                  „Ich habe nicht wirklich viel in Erfahrung gebracht, außer, dass ein paar Rebellen auf der anderen Seite des Flusses entdeckt worden sein müssen.“
                  „Rebellen?“, fragte ich vorsichtig nach, weil mich seine Hand ziemlich ablenkte. Er hatte sie zwar nur über meine gelegt, aber es war und blieb Körperkontakt.
                  „Die Rumaren sind nicht alle gleich. Die Aktion mit dem Müll finden auch viele deiner Landsleute nicht gut. Ebenso wenig mögen sie die Fähre oder das Überschreiten der Grenze. Genaueres wissen wir aber leider nicht, weil die Rumaren es nicht zugeben, dass es in den eigenen Reihen Rebellion gibt. Unsere Spione aber haben berichtet, dass ein paar davon den Fährmann entdeckt haben könnten.“
                  „Den Fährmann?“, keuchte ich, weil er angefangen hatte mit seinem Daumen über meinen Handrücken zu streicheln. Mein Herz schlug wahre Purzelbäume.
                  „Ja, der

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