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Fantastisches Grün (German Edition)

Fantastisches Grün (German Edition)

Titel: Fantastisches Grün (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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rücksichtslos.“ Damit schnappte er sich sein stinkendes Fell und warf sich den Umhang über die Schultern.
                  „Und warum muss das Ding so aussehen und so riechen?“, fragte ich und war versucht mir die Nase zuzuhalten, ehe ich darunter schlüpfen sollte.
                  „Es ist einfach uralt und es darf nicht gewaschen werden. So ist nun mal der Deal. Und jetzt Vorsicht! Bitte anschnallen oder die Arme einfach fest um meinen definierten Sixpack klammern.“ Er wackelte unverschämt mit seinen Augenbrauen und ich verdrehte die Augen. Ja, schöner Bauch . .. hätte ich sagen können, aber die Freude wollte ich ihm nicht machen und klammern musste ich so oder so. Also ging ich auf ihn zu und umarmte ihn. Mit einem zufriedenen Grunzen klappte er den Mantel hinter mir zu und hüllte mich in Finsternis und den unglaublichsten Gestank aller Zeiten.
                  „Die Reise kann beginnen.“
     
    Er setzte mich genau dort ab, wo er mich entführt hatte. Darrrer lag immer noch bewusstlos am Boden, doch die Wunde an seinem Kopf hatte bereits aufgehört zu bluten. Vermutlich war mein Fortbleiben in Echtzeit abgelaufen, denn mehr als eine halbe Stunde konnte es nicht gewesen sein. Zumindest meine Kleidung war in der Zwischenzeit getrocknet.
                  „Einen Monat hast du, Süße! Nicht länger“, erinnerte Rick mich noch, dann klappte er sein Zottelfell wieder zu und verschwand in einer Wolke aus Staub und Fliegen. Gut, das mit dem Staub und den Fliegen war übertrieben, aber die Vorstellung passte einfach zum Geruch. Vorsichtig ging ich neben Darrrer in die Hocke und strich ihm sanft über den Kopf.
                  „Hallo! Lebst du noch?“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Die Frage war – zugegebener Maßen – ziemlich doof, aber das darauf folgende Brummen bestätige die Wirkung. Meine Stimme macht eben jeden munter. Rick hatte ihn ganz schön erwischt, denn Darrrer konnte nur mit Mühe die Augen öffnen.
                  „Was ist passiert?“, fragte er und hielt sich benommen den Kopf. „Sind wir gestürzt?“
                  „Ja“, log ich, weil ich nicht verraten wollte, dass ich von Rick nun eine andere Wahrheit erfahren hatte und dennoch zurückgekehrt war. Vielleicht würde ich so eher die richtige Version von all dem herausfinden. Aber von nun an würde ich mir von dem süßen Rotschopf nicht mehr so leicht Geschichten erzählen lassen.
                  „Oh, Mann. Ich muss ja wirklich dumm gefallen sein“, jammerte er und bemühte sich in die Höhe zu kommen. Ich half ihm und zog ihn in den Sitz. Der Elf war ganz schön schwer, aber er schaffte es sitzen zu bleiben. Allerdings zog er eine Grimasse, als er rundum blickte.
                  „Wie es aussieht, wird es bald finster. Wir sollten also hier übernachten und dann morgen weiterziehen.“ Noch während er das feststellte, veränderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck und wurde fragend. „Warum bist du noch hier?“, fragte er und ich dachte mir Scheiße , weil ich glaubte, er hätte mich mit Rick gesehen und seine Schlüsse gezogen. „Du hättest doch längst weglaufen können. Die Hunde habe ich schließlich zurückgeschickt und wenn du mich nicht geweckt hättest, wäre ich sicher noch länger bewusstlos gewesen.“ Ach, so. Das meinte er. Ich begann unverschämt zu grinsen.
                  „Ich bin doch kein Unmensch, Herr Elf. Hätte ich Euch etwa den wilde Tieren überlassen sollen?“ Ich neckte ihn und er begann tatsächlich zu lächeln. Ein wenig schief, aber immerhin.
                  „Schon gut, schon gut. Ich wollte ja nur fragen.“ Dann bemerkte er das Schwert neben sich und bekam einen fragenden Blick. „Haben wir etwa gekämpft?“
                  „Nö. Es muss dir wohl beim Sturz herausgefallen sein.“
                  „Sehr unwahrscheinlich. Vermutlich hast du nachgesehen, was für eine Waffe ich trage, hm?“ Er packte es und schob es wieder zurück an seinen Platz.
                  „Vielleicht“, lenkte ich ein, weil es ja wirklich kaum möglich war, dass ein Schwert einfach so aus der Scheide hüpfte. „Wir müssen also tatsächlich hier übernachten?“, fragte ich, um ihn von seinem Schwert abzulenken, doch er versuchte gerade aufzustehen und konnte daher keine Antwort geben. Mit zusammengebissenen Zähnen und mit

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