Fantastisches Grün (German Edition)

schon gelacht haben, oder? Und wirklich Schlimmes ist dir auch nicht passiert. Was durchaus an meiner Fürsorge liegen könnte.“
                  „Aber warum mache ich das alles hier?“
                  „Das fragst du mich, Beste? Ich verstehe keinen Einzigen von euch. Diese Dimensionsreisen sind gefährlich und das wisst ihr vorher. Meist liegen schlimme Ereignisse zugrunde und manchmal nur Fadesse, aber im Prinzip ist es total hirnrissig sich auf so etwas einzulassen. Im Lotto stehen die Gewinnchancen höher. Von hier kommt nur selten jemand mit Gewinn zurück. Die meisten sind danach genauso frustriert wie vorher.“
                  „Und du weißt überhaupt nicht, warum ich das gemacht habe?“
                  „Nein. Aber, um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Du bist jetzt schon so lange hier, dass du nahe davorstehst für immer hier bleiben zu müssen. Wenn du jedoch hier bleibst, muss einer von den Ertianern sterben. Es ist quasi wie ein Tauschhandel. Ein zusätzliches Leben darf es hier nicht geben. Kommt jemand und bleibt, muss ein anderer gehen. Kann schon sein, dass es in deinem Fall sogar der Herzog war. Somit wärst du ja sogar schuldig im Sinne der Anklage. Haha.“ Er lachte tatsächlich und ich begann mich richtig zu ärgern.
                  „Hör mal Rick. Ich finde es recht geschmacklos, dass du darüber lachst. Am besten du klärst mich endlich auf, was das alles hier soll, sonst schätz ich, möchte ich nicht mehr länger hier sitzen und dir zuhören.“ Allmählich schien er zu kapieren, dass ich ein wenig genervt war.
                                „Also gut. Reg dich nicht auf, Süße.“ Ich verdrehte erneut die Augen. „Oder soll ich dich Waltraud nennen?“             
                  „Oh. Ist das etwa mein richtiger Name?“
                  „Nein, keine Ahnung. Aber er klingt doch schön deutsch“, antwortete er und ich zuckte völlig aus. Von einer Sekunde auf die andere reichte es mir so derart, dass ich nur noch laut Aaaaaahhhh brüllte und am liebsten auf ihn eingeboxt hätte. Verwirrt sah er mich an und schien nicht zu begreifen, was jetzt schon wieder los war.
                  „Ja, sorry. Ich bin halt ein lustiger Typ.“
                  „Ja, sorry. Und ich bin total genervt.“
                  „Schon gut, du bist ja auch in den Bach gestürzt und patschnass. Dann hast du dir die Hände und Knie aufgeschürft und brauchst Schlaf. Klar. Verstehe ich. Am besten wir reden nicht länger und du kommst einfach mit und gehst zurück in dein deutsches Dorf.“
                  „Ich dachte es heißt Dorfen?“
                  „Gott, bist du pingelig. Kein Wunder, dass die dich hier killen wollen.“ Was dann wieder so gemein war, dass meine Unterlippe verräterisch zu zucken anfing. Außerdem wunderte ich mich, dass ich mich nicht förmlich auf ihn stürzte und darum bat, endlich diese Grenze überschreiten zu können. Deswegen war ich doch schließlich vom Herzog, der Herzogin und Darrrer weggelaufen.
                  „Und was wird aus Darrrer?“, fragte ich leise, weil ich instinktiv begriffen hatte, warum ich überhaupt zögerte gleich mit ihm zu gehen.
                  „Was wohl? Der scheiß Elf wird der scheiß König hier.“
                  „Das heißt, er ist nicht schwer verletzt worden.“
                  „Verletzt?“
                  „Er hat geblutet, als du mich geschnappt hast.“
                  „Ach, das! Der Prinz hat nur einen kleinen Schlag auf den Elfenschädel bekommen. Mehr nicht. Nein, DAS verletzt ihn nicht wirklich.“ Er sagte es so eigentümlich, dass ich nachfragte.
                  „Wie meinst du das. WAS verletzt ihn denn sonst?“ Rick verdrehte die Augen und wich meinem Blick aus.
                  „Jetzt werde nur ja nicht gefühlsdusselig, wenn ich es dir sage! Der Rübezahl ist doch voll verliebt in dich.“
                  „Wie bitte?“, fragte ich und schluckte ein paar Mal so laut, dass er verwundert den Kopf schüttelte.
                  „Was habt ihr nur immer mit der Liebe? Die anderen waren auch ganz verrückt danach, aber niemand hat sie bisher hier gefunden. Außerdem sind die Menschen aus Fleisch und