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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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hob er sie
hoch. Irgendwo im Multiversum war ein Schicksal in einem ungünstigen
Gleichgewicht. »Wenn wir das Gegenstück finden würden... ich
wette, es klemmt in einer ganz bestimmten Waage, und ich ahne, was
in deren Schale liegt...«
    »Soll ich bei der Suche helfen?«, fragte Hu.
»Wie heißt die Dame denn?«
    Klorwig wurde rot. Von einer handtaschengroßen
Assistentin einer Naturgewalt durchschaut zu werden, fühlte sich an
wie ein Troll vor einer Bummelkutsche. Fragte sich bloß, welcher
Köder da vor seinem Gesicht hing.
    »Frock«, grinste Forkoonel.
    Ach ja, richtig.
    Mit Hilfe des Taschendrachen Hu fanden sie die
Waage von Herika der Einäugigen sehr schnell. Es stellte sich
nämlich heraus, dass die Assistentin des Mondmonsters über ein
hervorragendes Gedächtnis verfügte. Außerdem erreichte sie
mühelos auch höher gelegene Schubladen. Somit konnte Forkoonel im
Abschlussbericht auch die Neugier im Hinblick auf die
Berufsqualifikation des kleinen Drachen stillen.
    Herikas Waage klemmte. Eine Socke war auf der
einen Seite um den Mechanismus gewickelt, und aus der anderen
Waagschale starrte ein einzelnes Auge die unendlichen Schränke des
Mondmonsters an, als würde es abschätzen, welche sich am
leichtesten ausrauben ließen.
    Tatsächlich enthielten deutlich mehr Waagschalen
Münzen als Augen oder Socken, was mit Sicherheit eine Information
war, für die sich das Geldministerium brennend interessieren würde.
    Zum Abschied zauberte Forkoonel aus ihrer
Reisetasche einen Beutel mit Honignüssen hervor, die sie Hu
schenkte. Die versprach, die Nüsse ungleichmäßig auf verschiedene
Waagen zu verteilen.
    »Du kannst sie auch futtern«, erklärte die
Orkin. »Ehrlich gesagt waren sie dafür eigentlich gedacht.«
    »Oh«, machte der kleine Drache. »Mein
Vorgesetzter bringt mir nie etwas zu essen mit. Ist bei euch im
Ministerium vielleicht noch eine Stelle frei?«
    »Ich werde mich umhören«, versprach Klorwig.
»Wenn dir hier mal langweilig wird?«
    Hu landete auf Forkoonels Schulter. »Machen
Menschen öfter so seltsame Scherze?«, flüsterte sie.
    »Dieser zumindest«, grinste die Orkin.
    Kurz darauf traten sie wieder durch den grauen
Vorhang. Sie wunderten sich kein bisschen darüber, dass sie jetzt
am Fuße einer Treppe standen, die steil nach oben führte, obwohl
es auf dem Hinweg genau anders herum gewesen wahr.
    »Müssen wir für die Rückkehr ein weiteres
Fruchtbarkeitsritual ausführen?«, fragte Klorwig. »Hier, auf der
Treppe?«
    »Das klingt fast ein wenig unwillig«,
bemängelte die Orkin.
    Klorwig stöhnte. »Forki. Ich weiß nichts über
die sexuelle Leistungsfähigkeit von männlichen Orks. Wir Menschen
unterliegen da gewissen Einschränkungen, vor allem dann, wenn wir
gerade über grundlegende Zusammenhänge des Universums informiert
wurden.«
    »Tatsächlich?«, sagte Forkoonel und küsste
sanft sein Ohr.
    Der Mystikinspektor schloss einen Moment lang die
Augen. Er spürte, dass irgendwo hinter ihm in einer fernen
Schublade eine Waage erwartungsvoll vibrierte. »Also gut«, sagte
er, »zieh dich aus.«
    Als die beiden eine Ewigkeit später in einem
anderen Universum voneinander abließen, und sich unter den
kritischen Blicken des Ehrenwerten Alferich eilig anziehen wollten,
fehlte jedem eine Socke.
    Und der Geist des Genius lachte in die Zukunft.

Die Entkoffeinierung der hl. Antonia Klempner
    Natürlich kann es niemandem
entgangen sein, dass Vampirschmonzetten seit kurzem die Regale der
Buchhandlungen füllen. Die Frage ist nur: Stehen die da rum, weil
sie keiner kauft? Oder wird schnell genug nachgelegt? Ich stimme für
Möglichkeit A, denn diesen unlogischen, kreuzkonservativen Schmalz
à la »Biss« kauft doch niemand, der recht bei Trost ist!? Falls
doch: Lesen Sie nun, wie emanzipierte Frauen wirklich mit
romantischen Vampiren umspringen...
    Antonia Klempner war gesegnet, denn sie hatte
Jesus in ihrem Milchkaffee gefunden. Dass Vampir Edmund am
Nebentisch wie Brad Pitt aussah, versüßte die Angelegenheit.
Antonia sah abwechselnd zu Edmund und zu dem heiligen Gesicht in
ihrem Kaffeeschaum, unschlüssig, wen sie zuerst anbeten sollte.
Jesus nutzte seine Chance nicht, Edmund aber lächelte
verführerisch. Er verbarg weder seine makellosen Eckzähne noch
seine silberne Armbanduhr mit phosphoreszierenden Zeigern.
    »Jesus ist in meinem Milchkaffee«, sagte
Antonia und deutete mit dem Rührlöffel auf ihren Schaum.
    »Darf ich ihn mir ansehen?«, fragte Edmund. Vor
einer Antwort kam er

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