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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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den
Tischen zählen. Gnichl hielt die Luft an. Angst knabberte an seinem
Hirn. Denn dieses furchtbare Brennen prickelte … magisch. Sein
Kopf würde vermutlich jeden Moment zu einem Blumenkohl explodieren,
dabei Ätherplasma-Fetzen über das Auditorium schleudern... bloß,
weil er am Vormittag diese blöde Häschen-Übung vermasselt hatte.
    Der Gedanke gab ihm den Rest. Er verlor den
ungleichen Kampf gegen den Niesreiz.
    »Hhhhhhhaaaaaaa...«

    *
    »Du musst den Entzauberstab schon ein
bisschen kräftiger in den Hasen pieken«, erklärte Tsnok
gemütlich. »Am besten nimmst du die Faust, nicht nur zwei Finger.«
Der Übungsleiter, der aussah wie ein Bär mit Haarausfall, gehüllt
in einen grün-rot gestreiften Umhang, bedachte Gnichl mit einem
gnädigen Grinsen, als wolle er sagen: »Ich hab das damals auch
immer verkehrt gemacht, und du siehst ja, dass trotzdem was aus mir
geworden ist.«
    »Tut das dem Hasen nicht weh?«, fragte Gnichl.
Er sah dem grau gescheckten Tier in die unschuldigen Augen. Was es
wohl gerade dachte?
    Tsnok seufzte demonstrativ und gestikulierte
aufgebracht. »Er ist doch nicht echt. Der Hase ist ein
Illusionszauber, eine leere Hülle des Scheinbaren, die du
neutralisieren sollst. Indem du ihm deinen Entzauberstab...« An
dieser Stelle verließen Tsnok seine Kräfte, drei Sätze waren dann
doch zuviel für einen Mann seines Formats.
    »...hineinschiebst«, half Gnichl. »Aber muss
es ausgerechnet, ich meine... kann ich nicht auch vorne...?«
    Dass Tsnok in diesem Moment die Augen schloss,
konnte mehrere Gründe haben. Entweder war er eingeschlafen, was
häufig geschah, wenn ihn Übungsstunden über Gebühr anstrengten.
Oder er war verstorben, was bislang noch nie passiert war.
    Gnichl beschloss, den unbeobachteten Moment zu
nutzen, und es auf seine Art zu versuchen. Er konnte sich nicht
vorstellen, dass es einen Unterschied machte, durch welche
Körperöffnung der Entzauberstab in die Hasen-Illusion geschoben
wurde.
    Vorsichtig hielt Gnichl den Hasen am Nacken fest
und sah ihm streng in die Augen. »Sag Aa!«
    Der Hase fuhr unbeeindruckt damit fort, Gnichl
glasig zu begaffen.
    »Nun gut«, meinte der Entzauberlehrling nach
einem Seitenblick auf seinen Übungsleiter. »Dann eben mit Gewalt.«
Er packte den Zauberstab und hielt dem Nager die Spitze dicht vors
Maul. Als nichts weiter geschah, biss Gnichl die Zähne zusammen und
drückte den Stab in den Hasen. Es ging erstaunlich leicht.
    Dann ein Plopp. Es dauerte einen Moment, bis
Gnichl begriff und erstaunt die Augenbrauen hob. Der Hase hatte ein
buntes Ei gelegt. Gleichzeitig fing er an, durchsichtig zu werden.
Kurz darauf war er verschwunden.
    Neugierig beugte Gnichl sich über den Tisch,
bestaunte das Ei aus der Nähe. Es trug Streifen und Tupfen in grün,
gelb und rot. Vorsichtig richtete Gnichl seinen Stab auf das Ding.
    »Neiiin!«, heulte in diesem Moment Tsnok, der
offenbar doch noch nicht tot war.
    Gnichl fuhr zusammen, sein Entzauberstab stach in
das Ei.

    *
    »...tschiiiiiii!«
    »Fiiiep!«
    Einen Moment war es still, dann donnerte Gnichl
wieder los. »Haaaatschi!«
    »Fiep!« »Fiep?«
    Gnichl nieste Küken.
    Zwei stolperten schon durch die Reihen, über die
Tische, Stühle und Studenten. Jeder Nieser schleuderte ein weiteres
Küken hervor.
    Das Geschrei war groß, als die Leute versuchten,
die Tiere zu fangen, wussten dann aber nicht, was sie mit ihnen
anfangen sollten.
    »Haaatschiii!«
    »Fiep fiep?«
    Als es Gnichl endlich gelang, damit aufzuhören,
war an eine ordentliche Fortsetzung der Vorlesung nicht mehr zu
denken. Der Entzauberlehrling wischte sich die Tränen aus den
Augen. Vor ihm auf dem Tisch saß ein Küken. Sein Blick erinnerte
Gnichl an den des Hasen.
    »Was für eine Unverschämtheit«, donnerte ein
älterer Student, der sich ein paar Reihen weiter vorn erhoben
hatte. »Eine primitive Beleidigung des Namens unseres ehrenwerten
Vortragenden!«
    Der Satz versetzte Gnichl einen Stich. Sein Blick
suchte Ehrenmagikus von und Hähnchen – erfolglos.
    »Oder ist er vielleicht zauberkrank?«, summte
plötzlich eine Stimme neben Gnichl. Er fuhr herum. Neben ihm stand
der Ehrenmagikus und sah auf ihn herab: »Interessante Symptomatik.«
    »Fiep?«
    Gnichl piekte verzweifelt mit dem Entzauberstab
nach dem Küken, aber das tat ihm nicht den Gefallen, zu
verschwinden. Gleichzeitig spürte er, wie erneut etwas in seine
Nase stieg. Es fühlte sich federhaltig an.
    »Hhhhahhhaaaatschi!«, explodierte Gnichl und
nieste ein

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