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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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weiteres Küken.
    Der Ehrenmagikus fing es elegant auf, dann ließ
er seinen Blick schweifen. »Meine Damen und Herren?«, wandte er
sich an das Auditorium. »Packen wir die Möglichkeit für eine
praktische Demonstration meiner Theorien am Schopf. Sie und Sie...«,
zeigte er auf zwei kräftige Studenten, »...tragen Sie den
Patienten zum Podium und legen Sie ihn auf den Tisch.«
    »Aber...«, wollte sich Gnichl wehren, als ihn
starke Arme packten.
    »Alles wird gut«, beruhigte ihn der
Ehrenmagikus und lächelte beunruhigend.

    *
    »Neiiin! Falsche Öffnung!«, heulte Tsnork.
    Das Ei zerstaubte in glitzernde Partikel. Es war
Gnichls Pech, dass er in diesem Moment einatmete.
    »Da schläft man einmal ganz kurz ein, und
schon...« Tsnork gestikulierte verzweifelt und versuchte
anscheinend, aufzuspringen und aufgebracht herumzulaufen, allerdings
erwies sich dies als Ausdrucksform, die leichteren Personen
vorbehalten war.
    »Wwww«, machte Gnichl. Seine Nase kribbelte,
als müsse er niesen, aber das Gefühl verging so schnell, wie es
gekommen war.
    »Nie machen die Leute, was ich sage«, wimmerte
Tsnork und verbarg sein Gesicht hinter einer seiner Pranken.
    »Aber... der Hase ist nicht mehr da, oder?«
Gnichl versuchte ein Lächeln, aber es sah aus wie das einer Leiche,
hergerichtet von einem Bestattungsunternehmer, der nicht ganz bei
der Sache war.
    »Oh je... oh je...« Die Bewegungen des
Übungsleiters ließen nach, dann schloss er die Augen und bewegte
sich nicht mehr.
    Gnichl packte seinen Zauberstab ein und machte
sich eilig aus dem Staub.

    *
    »Meine Herren«, intonierte Ehrenmagikus von
und Hähnchen, »Sie werden nun Zeuge der von mir erfundenen
Therapie, der ich den Namen Homöomagie zu geben gedenke.«
    Das Publikum raunte, staunte und fiepte
vereinzelt.
    Gnichl lag rücklings auf dem Tisch, von und
Hähnchen stand ihm zur Seite. Es war nicht so, dass es dem Student
an Vertrauen in die Homöomagie mangelte, vielmehr störte ihn
irgendwie, dass der Ehrenmagikus befohlen hatte, ihn am Tisch
festzubinden.
    Im Moment kramte von und Hähnchen in einem
Koffer und fuchtelte dann mit etwas herum, das Gnichl nicht richtig
erkennen konnte.
    »Diese Flüssigkeit«, donnerte der
Ehrenmagikus, »enthält Kanalschrat D50.«
    »Kanalschrat?«, entfuhr es Gnichl, der endlich
erkannt hatte, dass von und Hähnchen mit einer großen Spritze
hantierte.
    Der nickte: »Canalustikus Okkultus. In einer
Verdünnung von D50, das heißt: 50 mal um den Faktor zehn mit
Wasser verdünnt.«
    Einen Moment lang trat Stille ein. Gnichl konnte
den Blick nicht von der Monsterinjektion wenden, die über ihm
schwebte.
    »Herr Ehrenmagikus«, meldete sich ein Student
und winkte energisch, »bedeutet das nicht, dass in diese
Flüssigkeit praktisch kein bisschen Monster enthalten ist?«
    »Sehr klug bemerkt«, nickte von und Hähnchen.
»Das bringt uns zum Kern der Homöomagie. Das Kanalschrat-Monster
hat nämlich einen Abdruck in der Flüssigkeit hinterlassen.«
    Der Student schlug sich vor die Stirn.
»Natürlich, hab ich bloß einen Moment lang vergessen. Hehe.«
    »Versteh ich nicht«, sagte Gnichl, der langsam
zu schwitzen anfing.
    »Junger Mann«, entgegnete der Ehrenmagikus,
»was bekommen Sie, wenn Sie durch eine Matschpfütze gehen?«
    »Schmutzige Schuhe?«
    »Ja, das auch.« Der Ehrenmagikus lächelte
gnädig. »Und... Abdrücke. Genau die hinterließ der Canalustikus
Okkultus in der Flüssigkeit.«
    Gnichl sieht noch einmal genau hin, aber in der
Spritze ist kein Matsch, nur Wasser oder etwas, das so aussieht.
    »Der Abdruck ist negativ, und nimmt die
miasmische Enermagie in Ihrem Körper auf. Und minus Eins plus Eins
ergibt bekanntlich...?«
    »Null!«, riefen mehrere Studenten eifrig.
    Die Spritze näherte sich Gnichls Unterarm.
    »Ich fühl mich schon viel besser«, knirschte
der, wand sich in seinen Fesseln. »Ich muss auch nicht mehr niesen!
Wirklich!«
    Der Ehrenmagikus nickte gnädig. »Das Wunder der
Homöomagie wirkt immer. Und das sogar ohne Eingriff in den Körper,
allein durch Injektion des Mittels in die Vorstellungskraft des
Patienten.«
    Applaus brandete auf, vereinzelte »Bravo«-Rufe.
Ehrenmagikus von und Hähnchen verbeugte sich.
    »Äh«, brachte Gnichl hervor, »kann mich mal
jemand losbinden?«
    Er musste plötzlich fürchterlich dringend aufs
Klo.

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