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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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und holte
eine kleine Statue hervor, »ich setze ...«
    »Ich wusste ,
dass mich jemand gerufen hat!«, krächzte eine Stimme neben Gnichls
Ohr.
    Der Entzauberlehrling verdrehte die Augen und
fuhr herum. »Du störst, merkst du das nicht?«
    Der Rabe sah nach links und rechts. »Nein.«
    »Ich aber«, knirschte Gnichl und hantierte
wieder mit seinem Entzauberstab.
    Unterdessen reckte der Rabe den Kopf, um an ihm
vorbei zu sehen. »Ist das etwa ein Mäusetotem?«
    »Was?«
    »Das da.«
    Gnichl sah sich um, unterbrach seinen Entzauber.
Im gleichen Moment huschte der Rabe an ihm vorbei, landete mitten
auf dem Tisch zwischen der Flasche, dem Hut, dem Armreif ... und
schnappte sich Almigurrtas kleine, gelbe Statue, deren Form an eine
tanzende Maus erinnerte.
    »Aaaah!«, schrie Lulligunta.
    »Oh nein oh nein oh nein ...«, entfuhr es
Gnichl. Er richtete den Entzauberstab auf den Tisch, aber im
gleichen Moment sprang Ileisa auf ihren Sessel und in seine
Schussbahn, weil ein Dutzend piepsender Mäuse aus dem Totem gehüpft
kam.
    Der Rabe ging mit einem »Mahlzeit!« zum Angriff
über, und die Mäuse suchten panisch nach Verstecken – und
verkrochen sich in der wallenden Kleidung der Druidinnen. »Das
Spiel ist beendet!«, schrie Almigurrta und versuchte hastig, die
Kleinsäuger daran zu hindern, in ihr Oberteil zu klettern. »Alles
raus aus meinem Haus! Raussss!«
    »Natürlich«, versetzte Tonna. »Ich hatte
wieder gute Karten, und Sie beenden das Spiel. Sie können wohl
nicht verlieren, was?« Die dürre Tonna wurde als einzige von den
Mäusen verschont.
    Gnichl schob sich an der hysterischen Ileisa
vorbei und versuchte, den Mäuse jagenden Raben ins Visier zu
bekommen. Eines der Nagetiere nutzte die Gelegenheit, um sich in
seinem Hosenbein zu verstecken. »Oh nein oh nein ...«, murmelte
Gnichl schwitzend und versuchte, sich zu konzentrieren.
    »Kann jemand einen Entzauber-Trupp rufen?«,
heulte Lulligunta und ging mit ihrem Lockenstab auf Mäusejagd.
    »Bin ja schon da«, murmelte Gnichl und schwang
sein magisches Utensil.
    »Kraaa«, machte der Rabe und fuhr damit fort,
Mäuse zu jagen.
    Gnichl lutschte überschüssige Restmagie aus
seinem Entzauberstab und schluckte sie widerwillig runter. Drei Tage
Magenschmerzen waren ihm sicher. Er zückte den wieder
einsatzbereiten Stab und versuchte, sich an den Anti-Totem-Spruch
aus dem letzten Semester zu erinnern.
    Einige der Mäuse verfügten inzwischen über
erstaunliche Frisuren, und Ileisa schrie neuerdings im
Ultraschallbereich.
    Gnichls Hirn hüpfte gequält von innen gegen
seinen Behälter. Endlich erinnerte es sich an den richtigen
Entzauberspruch. »Alles Getier ab in sein Nest!«, zauberte Gnichl
und schwang den Stab.
    »Nein!«, rief Tonna. Dann verschwand sie, genau
wie die Mäuse, der Rabe und die Spinne am Fensterrahmen, die hatte
allerdings den kürzesten Weg und saß Sekunden später wieder in
der Mitte ihres Netzes.
    Stille.
    »Oh«, machte Gnichl und starrte betreten auf
Tonnas leeren Platz.
    Ileisa sank erschöpft in ihren Sessel und rührte
sich nicht mehr. Lulligunta seufzte kurzatmig.
    »Erstaunlich«, sagte Almigurrta, »den
Studenten wird ja heutzutage tatsächlich was sinnvolles
beigebracht.«
    »Aber ...«, begann Gnichl und zeigte auf
die Stelle, an der Tonna bis vor einem Moment gesessen hatte.
    »Sie ist eine Werschnecke«, zuckte die
Gastgeberin mit den Schultern. »Damit gehört sie zur Tierwelt und
ist durch deinen Zauberspruch in ihr Nest zurückgekehrt.«
    »Eine ... was?«, hauchte Gnichl.
    »Eine Werschnecke«, half Lulligunta. »Nachts
Schnecke, tagsüber ...«
    »Schnecke«, ergänzte Almigurrta böse und
sammelte ihre magischen Gegenstände ein.
    »Naja«, machte Lulligunta und kicherte.
    »Die ... Torte war wirklich ... einmalig«,
stotterte Gnichl. Dann stürmte er aus dem Zimmer.

Gnichl und die Monsterinjektion

    Gnichl bekam vom klugen Vortrag des
Ehrenmagikus von und Hähnchen nichts mit, weil er krampfhaft
versuchte, einen gefährlichen Niesanfall zu unterdrücken. Das
Brennen in seiner Nase wurde mit jedem Atemzug schlimmer, sein
Gesicht schien zu pulsieren wie eine Kröte in Opiumsuppe. Sein Kopf
leuchtete rot, die Augen juckten und tränten. Gnichl atmete flach
durch den Mund. Kniff mit den Fingern die Nase zu. Aber immer höher
stieg das Brennen, wie Magma in einem Vulkan, das sich anschickte,
eine ganze Stadt unter sich zu begraben. Eines fernen Tages würden
Archäologen den Hörsaal freilegen und die Kaugummis unter

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