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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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Klamotten
herumlaufen.
    »Wir bauen ein Verlies«, erklärte Umzwirbel
betont langsam. »Einen Dungeon «, fügte er hinzu, als
Mittelmeier nicht reagierte.
    »Ah ja«, machte der. »Und ... warum?«
    »Hier«, sagte der Zwerg und holte ein
zusammengefaltetes Pergament aus seiner Tasche. »Das ist der
schriftliche Auftrag. Verlies Katalogversion 3B Spezial, also mit
einer Schatzkammer, zwo Eimern Epees, sieben Falltüren, acht
Gruftspinnen und einem Dutzend Skeletten.«
    »Aber ich habe diesen Auftrag nie erteilt«,
erklärte Mittelmeier.
    Der Zwerg deutete auf ein Gekritzel am unteren
Rand des Pergaments. »Ist das hier Ihre Unterschrift oder nicht?«
    Mittelmeier schaute genau hin. »Die ist
gefälscht!«
    »Mir doch egal«, grunzte der Zwerg und zuckte
mit den Achseln. Es sah aus, als würde der ganze Zwerg in die Höhe
springen. Dann ließ er das Pergament wieder in der Tasche
verschwinden.
»Wurde eigentlich schon die Rechnung beglichen?«,
fragte Mittelmeier, in der Hoffnung, der Zwerg würde nicht »oh, da
erinnern Sie mich an was« antworten.
    »Guter Mann«, antwortete Umzwirbel, »sehe ich
aus wie jemand, der arbeitet, bevor er bezahlt wird?«
    Mittelmeier kratzte sich am stoppeligen Kinn. Er
überlegte, wer in seinem Namen den Bauauftrag erteilt und sogar die
Rechnung bezahlt hatte. Einen Teil seiner Gedanken sprach er laut
aus: »Wer sollte denn meine Unterschrift fälschen, um in meinem
Garten ein Verlies bauen zu lassen?«
    »Wenn verschiedene Welten durcheinander geraten,
bleibt die Kausalität oft auf der Strecke«, entgegnete Umzwirbel
und leerte seine Bierdose.
    Mittelmeier fand, das erklärte eigentlich alles.
Und in Wirklichkeit gar nichts.
Die Haustürklingel unterbrach
seine Gedanken.
    »Ich geh schon«, sagte der Zwerg und
verschwand. Mittelmeier blieb zurück und überlegte, ob er sich in
letzter Zeit Feinde gemacht hatte.
    Etwas klapperte, und Mittelmeier sah zur
Küchentür.
    Meister Umzwirbel stand da und sagte: »Die
Skelette sind zu früh dran. Können wir sie im Wohnzimmer
abstellen?«
    »Äh, ja nun«, entgegnete Mittelmeier. Zwerg
und Klappern entfernten sich. Kurz darauf hörte Mittelmeier laute
Stimmen aus dem Wohnzimmer.
    Umzwirbel tauchte wieder auf. »Ich hab den
Skeletten den Fernseher angemacht«, sagte der Diplom-Dungenieur.
»Damit sie sich nicht langweilen.«
    »Möchten Sie vielleicht noch ein Bier?«,
fragte Mittelmeier.
    Der Zwerg schien hin- und hergerissen. »Lieber
nicht«, knirschte er dann, »ich könnte Ärger mit der
Bauaufsichtsbehörde kriegen.«
    »Oh. Ach übrigens, wenn das Verlies fertig ist
...«, begann Mittelmeier.
    »Dienstag.«
    »Dienstag, ja ... muss ich dann eigentlich mit
gelegentlichen ... Besuchen von Abenteurern rechnen, die das
Verlies, nun ... besuchen?«
    Der Zwerg sah Mittelmeier schräg an. »Wenn ihr
Menschen Häuser gebaut habt, dann kommen auch irgendwann die
Versicherungsvertreter, oder?«
    Mit diesen Worten verschwand Umzwirbel im
Bauloch. Mittelmeier leerte seinen mittlerweile kalten Kaffee. Als
er sein Haus betrat, wagte er einen kurzen Blick ins Wohnzimmer. Die
Skelette sahen sich friedlich eine Zeichentrickserie an. Einige
hatten rostige Schwerter auf dem Schoß liegen, andere kratzten sich
gelangweilt Fleischreste von den Knochen.
    Mittelmeier schüttelte den Kopf und ging ins
Schlafzimmer, um sich anzuziehen.

    *
    Als Mittelmeier am Montag Abend von der
Arbeit kam, machte der Zwergenbautrupp gerade Feierabend. Als
Meister Umzwirbel mit einem »bis morgen dann« die Haustür hinter
sich und seinen Kollegen geschlossen hatte, spazierte Mittelmeier in
seinen Garten und verharrte unschlüssig vor dem Bauloch.
    Sein verwegener Plan existierte seit dem
gestrigen Sonntag, genauer gesagt: Seit einem aufschlussreichen
Telefonat mit seinem Neffen Tommy, der leidenschaftlicher
Rollenspieler war.
    Sein Plan beruhte auf einer simplen Tatsache:
Verliese enthielten Schätze.
    Und die waren schon gestern angeliefert und in
die Tiefe getragen worden.
    Kurz entschlossen ersetzte Mittelmeier seinen
Anzug durch alte Klamotten und Gummistiefel, stopfte frische
Batterien in seine Taschenlampe und kletterte in den Schacht. In
zehn Metern Tiefe folgte er dem bequemen Gang Richtung Westen.
    Aus der Tasche zog Mittelmeier den Bauplan
hervor, den er von der Vorlage abgezeichnet hatte, als Umzwirbel die
versehentlich in der Küche vergessen hatte. Geschickt umging
Mittelmeier die eingezeichneten Falltüren.
    Die Zwerge hatten gute Arbeit geleistet, das
musste

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