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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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lachte leicht verunsichert und warf einen angewiderten Blick auf den lilafarbenen Saum, der unter der Jacke hervorspitzelte.
    „Nie im Leben“, kicherte er. „Ich sehe auf jeden Fall besser aus als du.“
    „Okay, dann kannst du ja nichts verlieren.“ Ich war es leid, mich noch länger mit ihm darüber zu streiten. Ich hätte auch öffentlich zugegeben, neben ihm wie Quasimodo persönlich zu wirken, wenn es diese überflüssige Diskussion endlich beendet hätte.
    „Ciao“, verabschiedete ich mich rasch, noch ehe Jan einen weiteren Kommentar vom Stapel lassen konnte.
    „Fabian“, rief er mir hinterher. Doch ich hatte es nun wirklich eilig. Ich wollte nur noch weg, mich ins Getümmel werfen, meinen Kopf mit einer feinen Auswahl erlesener Spirituosen volldröhnen und mich irgendeinem Kerl an den Schoß werfen, der sich weder an der Farbe meines Hemdes noch an irgendetwas anderem an mir störte. In der Dunkelheit eines Hinterzimmers oder einer schlecht beleuchteten Toilette war dies eh Nebensache. Ich brauchte etwas, um meine Laune zu verbessern und mich wieder wohler zu fühlen. Um mich wieder bestätigt zu fühlen.
    Es war fast zehn Uhr. Die Locations in der Innenstadt füllten sich allmählich mit den Feierlaunigen. In meiner Lieblingsbar, der „Purple Roses“, die ich nicht nur wegen ihres Namens gern besuchte, herrschte bereits reger Trubel. Es war eine Tanzbar, wobei die Tanzfläche im Verhältnis zu der Größe des Lokals und der Besuchermenge relativ klein gehalten war. Der Eigentümer legte mehr Wert darauf, dass die Gäste an den Tischen Platz nahmen und den Getränkeumsatz ankurbelten, anstatt sich auf der Tanzfläche zu verausgaben.
    Hier trafen sich viele Gleichgesinnte, Homosexuelle wie auch einsame Herzen oder einfach Leute, die jemanden zum Quatschen und Herzausschütten brauchten oder bei ein paar Gläsern Hochprozentigem und angenehmer Gesellschaft einen netten Abend verbringen wollten. Man konnte hier eng zusammenstehende oder miteinander knutschende Männer wie auch Frauen sehen, aber auch verschieden geschlechtliche. Das Publikum bestand aus einer bunten Mischung, die dieses Lokal erst liebenswert machte.
    Am Eingang traf ich gleich auf Viktor, der mir, eine blaue Nikotinwolke in den kühlen Herbstabend ausstoßend, begrüßend zunickte. Ich hauchte ihm ein Küsschen auf die Wange und hielt währenddessen den Atem an. Ich mochte den Geruch nach kaltem Aschenbecher nicht und atmete erst wieder tief ein, als ich einen angemessenen Abstand zwischen uns gebracht hatte.
    „Wer ist alles da?“, erkundigte ich mich interessiert. Ich kannte bereits einige der Gäste und hatte mit ihnen schon manch lustige Abende verbracht. Wir waren jedoch nur nachlässig befreundet, nichts was Grundlage für eine tiefere Beziehung hätte werden können.
    „Tim, Max, Siggi …“, zählte Viktor auf und nahm einen weiteren Lungenzug von seiner Zigarette. Während er die blaue Giftwolke ausstieß, sprach er weiter. „Ist bereits ziemlich voll da drin.“
    Vor dem „Purple Roses“ standen mehrere Gruppen, schwatzend und qualmend, weil drinnen Rauchverbot herrschte. Im Sommer spielte sich die Szene meist sogar fast gänzlich draußen auf der Straße ab. Im Winter oder an so kalten, frostigen Tagen wie diesen fror man sich ungern den Hintern ab und ging nur zum Qualmen nach draußen.
    Ich zog meine Jacke enger, als der Wind einen eiskalten Hauch emporwirbelte, mit ihm eine feuchte Nässe und den Gestank der zahlreichen alten Kippen, die im Rinnstein und auf dem Boden vor der Bar hinterlassen worden waren.
    „Wir sehen uns drin“, sagte ich, hauchte ihm noch schnell einen weiteren Kuss auf die Wange, ehe er den nächsten Zug nehmen konnte, und floh regelrecht in die bereits tatsächlich voll besetzte Location. Ich musste mich energisch durch die eng zusammenstehenden Leute drängeln, die zwischen den Tischen und Sitzgruppen standen, einige Gäste sogar zur Seite schieben, damit ich zu unserem Stammplatz gelangte. Der Geräuschpegel im Inneren des Lokals erreichte längst die Maximalgrenze. Meine Ohren dröhnten bereits, bei der lauten Musik, die aus den Boxen plärrte. Die Gäste mussten ihre Stimmen stark erheben, um gegen die Musikbeschallung anzukommen, was den Geräuschpegel noch weiter anheben ließ. Das dörrte die Kehle aus und ließ den Umsatz steigen.
    In der Ecke lungerten Tim, ein schlaksiger, hochgeschossener Blondschopf und Siggi, der bedächtig über den Ansatz seines kleinen Wohlstandsbauches

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